Vor Playboys wird gewarnt
verstehen."
„Ich will doch nur, dass du glücklich wirst, Lucille", erklärte ihre Mutter traurig. „Ich kenne dich und weiß, du sehnst dich nach einer Familie und Kindern. Deshalb habe ich mich auch so aufgeregt, als du dich von Roger getrennt hast."
„Roger war ein mieser Kerl und kein Prinz, Mom."
„Ist denn Valentino ein Prinz?"
„Ich glaube es zumindest, und das ist das Wichtigste. Ich bringe ihn Weihnachten mit nach Hause, ist das okay?"
„Natürlich. Du darfst jedoch nicht erwarten, dass dein Vater von einem Mann beeindruckt ist, der seine Tochter nicht heiraten will", hatte ihre Mutter geantwortet.
Lucille seufzte, als sie über das Gespräch nachdachte. Wahrscheinlich hat meine Mutter Recht, ohne Familie und Kinder bin ich nicht glücklich, überlegte sie.
Auf Weihnachten freute sie sich auch nicht. Wenn ihre Eltern und Schwestern ihn nicht voll akzeptierten, wollte sie Valentino lieber nicht mit nach Hause nehmen, sonst würde er noch denken, sie sei nicht stolz auf ihn.
Sie wirbelte herum, als es an der Schlafzimmertür klopfte. „Nein, komm bitte nicht rein", rief sie. „Ich bin gleich fertig, in einer Minute bin ich bei dir. Wir müssen noch nicht fahren, oder?"
„Wir haben noch viel Zeit. Ich wollte nur noch ein Glas Champagner mit dir trinken, ehe wir abgeholt werden."
„Okay, ich komme."
Sie hatte sich in einem der Gästezimmer umgezogen, weil sie Valentino überraschen wollte. Als sie sich im Spiegel betrachtete, gestand sie sich ein, dass das rote Kleid, zu dem sie goldfarbene Sandaletten und goldene Ohrringe trug, ungemein elegant und verführerisch wirkte. Das lange blonde Haar hatte sie aus dem Gesicht gekämmt und die seitlichen Strähnen auf dem Kopf zusammengesteckt. Der Rest fiel ihr wie ein heller Vorhang über den bis beinah zur Taille nackten Rücken. Ihr Make-up wirkte irgendwie dramatisch.
Sie hatte viel Lidschatten aufgetragen, und der Lippenstift hatte dieselbe Farbe wie das Kleid.
Am aufregendsten wirkte jedoch ihre Figur mit der schmalen Taille und den vollen Brüsten, deren Ansätze in dem tiefen Ausschnitt zu erkennen waren.
Zufrieden mit sich und ihrem Aussehen, trug sie noch ihr Lieblingsparfüm auf und verteilte es dezent auf ihrem ganzen Körper. Dann nahm sie die goldfarbene Abendtasche in die Hand und ging aus dem Raum.
Betont langsam und mit verführerischen Bewegungen durchquerte sie den Wohnbereich. Valentino stand hinter der Bar und schenkte Champagner in die Sektkelche. Doch als er Lucille herankommen sah, hielt er unvermittelt inne und blickte sie bewundernd an.
„Wow", sagte er schließlich, nachdem er sie sekundenlang sprachlos gemustert hatte. „Was für ein Kleid! Und was für eine Frau!"
„Danke", erwiderte sie kühl, obwohl ihr Herz viel zu heftig klopfte, denn er sah in dem schwarzen Abendanzug umwerfend gut aus.
„Heute Abend wirst du alle anderen Frauen in den Schatten stellen."
„Michelle meint, es sei das richtige Outfit zum Tangotanzen."
„Ja, das stimmt." Er stellte die Flasche hin und ging mit ausgestreckter Hand auf Lucille zu. „Wollen wir?"
„Ich kann nicht Tango tanzen."
„Kannst du gar nicht tanzen?"
„Doch, sehr gut sogar."
„Dann ist es kein Problem. Ich führe dich, du brauchst mir nur zu folgen.
Achte auf meinen Blick, und vertrau mir."
Lucille lachte. „Soll ich nicht lieber auf meine Füße achten?"
„Nein, das darf man beim Tango nie. Du musst dem Partner immer in die Augen schauen."
„Und was ist mit der Musik?"
„Das mache ich schon." Er fing an, den berühmten Tango aus Phantom der Oper zu summen, während er die linke Hand auf ihren Rücken legte und mit der rechten ihre Hand von ihren Körpern weghielt.
Lucille wusste nicht, wie sie es schafften, aber sie tanzten Tango auf ihre ganz persönliche Art, voller Leidenschaft und Intimität. Sie fühlte sich so innig mit Valentino verbunden wie noch nie zuvor.
Erst als sie sich in einem furiosen Finale nach hinten über seinen Arm beugte, wurde ihr bewusst, dass es an seinem Blick lag. Man sagte, die Augen seien Fenster der Seele. Und das stimmte, wenn man sich öffnete und jede Vorsicht und Zurückhaltung vergaß. Valentinos Augen strahlten vor Liebe.
„Nein, es geht einfach nicht", stieß er schließlich hervor und richtete sich mit ihr auf. „Ich kann nicht mehr warten."
Unvermittelt ließ er sie los und eilte ins Schlafzimmer. Was hat er vor?
überlegte Lucille beunr uhigt.
In weniger als zwanzig Sekunden war er wieder da und
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