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Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Titel: Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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sind wir auch.“ Jacqueline Spencer klang ungeduldig. „Genau das ist das Problem. Wir werden bis zur zweiten Februarwoche hier sein, deshalb bleibt mir nicht genügend Zeit, um mich selbst um den Geburtstag deines Vaters zu kümmern. Also musst du das machen.“
    Ava zählte still bis zehn. „Erinnerst du dich an den Dokumentarfilm, von dem ich dir erzählt habe?“ Viel Hoffnung hatte sie da allerdings nicht, denn für gewöhnlich gingen die Dinge, die Ava wichtig waren, ihrer Mutter zum einen Ohr hinein und zum anderen ebenso schnell wieder heraus.
    Aber diesmal überraschte Jacqueline sie. „Du meinst den Film von Allan Gallaris Sohn?“
    „Ja. Ich habe gestern angefangen, für ihn zu arbeiten. Damit und mit einigen anderen Aufträgen für langjährige Klienten werde ich für die nächsten Wochen vollkommen ausgelastet sein. Aber ich kann dir einen fantastischen Partyplaner empfehlen, den ich im letzten Sommer bei einer Konferenz in New York kennengelernt habe.“
    „Ich will keinen zweitklassigen Partyservice! Hier geht es um den sechzigsten Geburtstag deines Vaters!“
    Na fabelhaft, jetzt versuchte ihre Mutter ihr ein schlechtes Gewissen zu machen. Kein Wunder, dass Eltern gern zu diesem Mittel griffen, es war schließlich äußerst effektiv. Seufzend griff sie nach ihrem iPhone und öffnete eine neue Anwendung. „Wie viele Leute?“
    „Ich möchte eine kleine Feier, deshalb dachte ich an etwa fünfundsiebzig. Im Haus.“
    Klein, aha. „Direkt an Dads Geburtstag?“
    „Sei nicht albern, Schätzchen. Wie viele Leute würden wohl an einem Mittwochabend auftauchen? Nehmen wir lieber den Samstag.“
    „Ist ein Winterthema in Ordnung?“
    „Ja, das wäre reizend. Und selbstverständlich persönliche Einladungen mit Rückantwort an dich. Keine Geschenke. Ich werde dir die Gästeliste zukommen lassen.“
    Ava machte sich eine Notiz, den Kalligrafen zu kontaktieren, sobald sie die Liste hatte. „Was hast du dir wegen des Essens überlegt? Die Gästeliste scheint mir zu lang zu sein für Tischplätze. Es sei denn, du willst, dass ich dir ein Zelt für den Garten miete.“
    „Ende Februar ist es dafür noch zu kalt.“
    „Das denke ich auch. Möchtest du Kellner mit Häppchen herumgehen lassen? Oder ein Buffet?“
    „Ich dachte an eine offene Bar und herzhafte Hors d’oeuvres, serviert von, ja, Kellnern. Dann ein Dessert-Buffet mit einer spektakulären mehrstöckigen Geburtstagstorte als Zentrum. Zu beiden Enden des Buffets Champagnerspringbrunnen.“
    „Ich werde einen Partyservice beauftragen, mit dem ich zusammenarbeite, denn ich werde mich um diesen Teil nicht kümmern können. Keine Sorge, ich weiß, dass du für Vaters Geburtstagsparty nur das Beste willst.“
    Am anderen Ende der Leitung war ein Seufzen zu hören, doch ihre Mutter begnügte sich mit einem ernsten „Ich erwarte, dass du diesen Partyservice genauestens beaufsichtigst“.
    „Selbstverständlich.“ Tat sie das nicht immer? „Ein Zeitrahmen von acht bis Mitternacht?“
    „Ja.“
    „Na schön.“ Sie notierte sich auch das, fügte einige weitere Notizen hinzu und schloss die Datei. „Das genügt erst einmal. Ich schicke dir eine E-Mail zur Bestätigung dessen, was wir gerade besprochen haben. Jetzt muss ich aber Schluss machen, Mom, sonst komme ich zu spät zu meinem richtigen Job.“
    „Mutter“, korrigierte Jacqueline Spencer sie automatisch. „Und wirklich, Liebes, du bist eine gefragte Geschäftsfrau – musst du dich da anhören, als würdest du in einem Imbiss arbeiten?“
    Ava lachte. „Manchmal glaube ich, das wäre nicht so anstrengend.“
    „Was soll ich nur mit dir machen?“, sagte Jacqueline, und Ava konnte ihre Mutter vor sich sehen, wie sie den Kopf schüttelte.„Nun, ich werde dich wohl besser gehen lassen. Aber warte auf die Post, denn ich werde dir ein passendes Kleid für die Geburtstagsparty deines Vaters schicken.“
    Avas Lächeln erstarb. „Ich bin nicht mehr zwölf und kann mir meine Kleider selbst aussuchen. Vielen Dank.“
    „Was ich aussuche, wird dir gefallen“, entgegnete Jacqueline gleichmütig, wie immer Avas Wünsche in dieser Angelegenheit ignorierend.
    „Nein, Mom, wird es nicht. Du kaufst mir ständig Sachen, in die ich nicht mal im Traum hineinpasse und die ich deshalb auch nie anziehe. Spar dein Geld lieber.“
    „Du musst nur ein paar Pfund abnehmen, dann wäre mein Geld nicht verschwendet.“
    Ava versuchte erneut, still bis zehn zu zählen. Aber sie kam nur bis sechs. „Es ist

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