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Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Titel: Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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hatte er das tatsächlich gedacht.
    Kyle kam in die Küche, ehe er etwas erwidern konnte, was wahrscheinlich ganz gut so war. Der Tontechniker gestattete sich einen anerkennenden Blick auf Avas Dekolleté. Doch noch bevor sie die Arme wieder sinken ließ, sodass die üppigen Wölbungen sich in den dezenten Ausschnitt zurückverwandelten, galt seine Aufmerksamkeit schon dem Essen, das sie vorbereitet hatte. Mit gefurchten Brauen ging er zur Kaffeemaschine am Ende des Buffettisches, schenkte sich einen Becher voll und betrachtete prüfend das Angebot.
    Dann sah er mit vorwurfsvoller Miene zu Ava. „Keine Bärentatzen?“
    „Tut mir leid, nein.“ Sie nahm einen Teller und eine Zange, die sie über einem Teller mit rechteckigen, leicht gezuckerten Gebäckstücken schweben ließ. An Kyle gewandt fragte sie: „Probieren Sie eine Galette. Mögen Sie lieber Apfel oder Brombeeren?“
    „Ich glaube, Brombeeren.“ Misstrauisch beobachtete er, wie sie das Gebäck auf den Teller legte. „Das sieht aus wie so ein mädchenhaftes Dessert zur Teestunde.“
    Sie grinste, und ihre Wangengrübchen erschienen. „Probieren Sie es einfach. Wenn Sie es nicht mögen, besorge ich Ihnen heute Nachmittag Bärentatzen, wenn ich unterwegs bin.“
    „Na gut, einverstanden“, brummte er und biss ab. Er fluchte, da ein paar Brombeeren aus dem Gebäck auf den Teller fielen. Aber dann kaute er und schluckte den Bissen herunter, leckte sich die Zuckerkristalle von der Lippe und sah Ava an. Ein schiefes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
    „Mann.“ Er biss erneut ab und verkündete mit vollem Mund: „Das ist besser als ein Orgasmus.“
    Ava lachte. „Na ja, sagen wir: fast.“
    Cade hatte Mühe, ein Knurren zu unterdrücken. Das war genug Sexgerede!
    „He, ich rieche Kaffee!“ Beks kam in die Küche gestürmt und hielt inne, wie ein Jagdhund, der Witterung aufnahm. „Essen! Wow, seht euch das an!“ Sie grinste Ava zu. „Du hast ja echt was auf dem Kasten, Mädchen.“
    „Probier die Galette“, riet Kyle ihr mit schon wieder vollem Mund. „Die sind noch besser als Bärentatzen.“
    „Mach die Fressluke zu!“ Sie sah ihn ungläubig an. „Hast du nicht behauptet, es gäbe nichts Besseres als Bärentatzen? Dann muss ich unbedingt selbst probieren. Und, oh, seht euch nur das Obst an. Echt super.“
    Ehe Cade sich’s versah, war die gesamte Crew dieses Morgens um das Buffet versammelt und machte sich darüber her. Avaschaute amüsiert zu, schenkte Kaffee nach und empfahl, diese oder jene Köstlichkeit zu probieren. Offenbar lag es ihr sehr am Herzen, dass jeder ausreichend versorgt wurde.
    Cade nahm sich ebenfalls ein paar Gebäckstücke, bevor dieser Heuschreckenschwarm alles verputzt hatte und nur noch Krümel und Orangenschalen übrig waren.
    Als er seinen Leuten nach einer Weile eröffnete, dass es Zeit sei, an die Arbeit zu gehen, verwandelten sich alle schnell wieder zurück in die Profis, als die er sie kannte. Nacheinander verließen sie die Küche, um sich ihren verschiedenen Aufgaben zu widmen.
    Als alle gegangen waren, räumte Ava zufrieden die Küche auf, füllte die Obstschale neu auf, stellte einen Rohkostteller daneben und dazu eine Schale mit Dip. Sie würde Kyle nicht verraten, dass es sich um einen auf Joghurtbasis hergestellten Dip handelte.
    Anschließend ging sie hinaus zu Mrs Hofferts Audi und holte die Plastikkiste, in der sich ihr großer Kochtopf befand. Über Nacht hatte sie eine Tortellinisuppe auf niedriger Flamme köcheln lassen, die sie jetzt in die Küche trug, um sie dort aufzuwärmen. Sie legte Löffel aus und stellte einen Stapel Suppenschalen bereit. Dann schenkte sie sich selbst einen Becher Kaffee ein und setzte sich, um das Angebot von heute Morgen mit dem tatsächlichen Bedarf für den nächsten Einkauf abzugleichen.
    Sie notierte außerdem einige Ideen, um für Abwechslung zu sorgen, damit die Crew sich in den nächsten Wochen nicht langweilte.
    Ava war ganz in ihrem Element. Es machte ihr Spaß, einen Wunsch zu erkennen und ihn zu erfüllen. Sie versorgte gern Menschen mit Essen und gestaltete ihren Alltag angenehm. Darin war sie wirklich gut.
    Ein Pluspunkt ihrer Tätigkeit war, dass es ihr dadurch leichter fiel, Cade zu ignorieren.
    Die Hintertür flog auf, und Ava erschrak. Kalte, feuchte Luft strömte ins Zimmer, und ein schlanker Mann im Parka mit einerschwarzen Strickmütze auf dem Kopf wurde hereingeweht. Er konnte höchstens einen Meter siebzig groß sein, und jedes einzelne

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