Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)
sie war und wann sie wieder nach Hause kam. Er wusste nur, was Beks ihm erzählt hatte – dass Ava die Wolcott-Villa gegen sieben verlassen hatte. Nun saß er hier wie ein liebeskranker Trottel, fror sich den Hintern ab und quälte sich mit Eifersuchtsgedanken. Denn was, wenn sie mit einem anderen Mann ausgegangen war?
Er redete sich ein, er leide lediglich an einer vorübergehenden, sehr besitzergreifenden Phase. Doch insgeheim befürchtete er längst, dass sein idiotisches Verhalten schlicht und ergreifend auf seine Verliebtheit zurückzuführen war. Und wenn sich die Liebe so anfühlte, dann war sie großer Mist.
Trotzdem … wenn er mit Ava zusammen war, fühlte es sich so … Es war einfach erstaunlich.
Er riss sich zusammen und schlug mit der flachen Hand auf das Lenkrad. Mann, was wusste er denn schon über die Liebe? Es war schließlich nicht so, als hätte es ausgerechnet davon allzu viel in seinem Leben gegeben.
Cade hatte inzwischen reichlich Erfahrung mit Frauen und verstand sie besser. Er wäre ja auch schön blöd, wenn er nichts dazugelernt hätte, oder? Immerhin hatte er auf schmerzliche Weise erfahren, was für Langzeitkonsequenzen ein einziges Fehlverhalten gegenüber einer Frau haben konnte.
Also legte er in seinem Verhalten gegenüber Frauen mehr Sorgfalt an den Tag. Doch eine zu lieben hatte er sich nie gestattet.
Dennoch …
In Avas Gegenwart fühlte er sich glücklich. Wenn er sie zum Lachen bringen konnte und ihre Wangengrübchen sah, durchströmte ihn ein Glücksgefühl. Sie hatte eine Art an sich, als würde sie sich über die kleinsten Dinge freuen. Und ihre Freundlichkeitwar beispielhaft. Jemanden wie sie hatte er noch nie kennengelernt.
Wenn er sie ansah, wünschte er sich die Fähigkeit, malen zu können, um ihr Gesicht, ihren Körper in einem Bild zu verewigen.
Dabei war es nicht so, dass sie einfach nur tolle Brüste hätte oder einen beeindruckenden Hintern. Neulich Nacht war er zum Beispiel vollkommen fasziniert gewesen von der seidigen Haut, die sich über ihren Schlüsselbeinen spannte.
Was nur wieder zeigte, wie schlimm es ihn erwischt hatte. Das und die Tatsache, dass er ihr auf einer Leinwand und in Öl Unsterblichkeit verleihen wollte – wo er nicht einmal ein Strichmännchen mit dem Lineal zeichnen konnte.
Hier im Wagen zu sitzen und darauf zu warten, dass sie nach Hause kam, war nicht nur erbärmlich, sondern dämlich. Er hatte noch Arbeit zu erledigen. Um die sollte er sich kümmern. Cade startete den Motor und wartete noch einige Minuten, bis es im Auto warm wurde. Dann legte er den Gang ein und fuhr in seinem Mietwagen los.
Plötzlich glaubte er die Form ihrer Scheinwerfer im Rückspiegel zu erkennen und hielt an. Er wartete, bis der Wagen näher kam, und atmete erleichtert auf, als er in die Tiefgarage von Avas Wohngebäude einbog.
Cade wendete, fuhr zurück und hielt auf der anderen Straßenseite. Von dort aus beobachtete er, wie sie mehrmals vor dem Fenster in ihrer Wohnung auf und ab ging.
Er fühlte sich schon besser, jetzt, wo er wusste, dass sie sicher zu Hause war. Da sie nicht verabredet waren, hielt er es für klüger, nicht einfach wie ein Stalker vor ihrer Tür aufzutauchen. Erneut legte er den Gang ein, und diesmal fuhr er davon.
19. KAPITEL
Ich bin froh, wenn Dads Party vorbei ist. Momentan habe ich einfach zu viele andere Dinge um die Ohren, um alles zu schaffen.
I ch habe dich letzte Nacht vermisst.“
Cades Stimme ließ Ava von ihren Notizen, die sie in ihr iPhone tippte, aufschauen. Wegen des gedämpften Lärms im Ballsaal oben, in dem die Filmcrew arbeitete, hatte sie ihn nicht kommen gehört. Nun stand er vor ihr und lehnte am Türrahmen des Zimmers im ersten Stock, in das sie sich für ein paar ruhige Minuten zurückgezogen hatte.
Erfreut stand sie auf und begrüßte ihn lächelnd. Es war vielleicht keine wahre Liebe, doch konnte sie nicht leugnen, dass sie Cades Gegenwart sehr genoss. „Ich hatte einen spontanen Frauenabend mit Jane und Poppy.“ Sie zögerte, dann fügte sie hinzu: „Tut mir leid. Ich hätte dich wohl informieren sollen. Wahrscheinlich weiß ich einfach nicht genau, wie sehr wir denn nun zusammen sind.“
Seine dunklen Brauen zogen sich zusammen. „Es geht jedenfalls nicht bloß um Sex, Ava.“
„Nein, das ist mir schon klar. Wir sind Freunde.“
Seine Miene blieb ernst. „Freunde“, wiederholte er, als hätte er dieses Wort noch nie gehört.
Sie lachte. „Ich weiß, das klingt komisch, oder? Und wer
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