Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)
Doch Jane sprach aus, was auch sie dachte: „Absolut obercool!“
Poppy legte den Kopf schief und sah Ava an. „Weinst du etwa?“
„Ich weiß, das ist albern.“ Sie wischte sich ein paar Tränen fort. „Aber das ist einfach so wunderbar. Du wirst Mama. Mann, Poppy, dadurch kommst du einem gleich so erwachsen vor.“
Ihre blonde Freundin lachte. „Ich weiß! Und ich bin schrecklich aufgeregt. Allerdings habe ich auch ziemliche Angst. Denn das ist wirklich ganz schön erwachsen, wegen all der Verantwortung und so.“
Ava umarmte ihre Freundin. „Ach, das schaffst du locker. Sieh dir doch nur an, wie gut du mit deinen gefährdeten Jugendlichen aus dem Kunstkurs klarkommst.“
„Ja“, stimmte Jane ihr zu. „Ganz zu schweigen davon, dassdu Detective Sheik hast, dessen Foto wahrscheinlich im Wörterbuch direkt neben dem Wort ‚Verantwortung‘ abgebildet ist.“
„Du hast recht.“ Poppy strahlte. „Er freut sich schon wahnsinnig.“
„Ich wette, deine Familie flippt aus. Hast du es ihnen schon gesagt?“
„Morgen. Wir sind zum Abendessen bei ihnen. Und ich werde hingehen, auch wenn Jason es nicht schaffen sollte, denn ich kann das keinen Tag länger für mich behalten. Aber er glaubt, dass der Fall so gut wie abgeschlossen ist, deshalb hofft er, mitkommen zu können.“
„Was ist mit Murphy?“, wollte Ava wissen und spielte damit auf den Mann an, der Jase als Jugendlichen vor einer kriminellen Laufbahn bewahrt und praktisch die Weichen für seine heutige Karriere als Polizist gestellt hatte.
„Wir werden Murphy einladen, uns zu begleiten. Meine Eltern mögen ihn sehr, und er gehört ja mit zur Familie. Für Jason ist es allerdings wichtig, dabei zu sein, wenn wir es Murphy sagen. Falls Jase sich nicht von der Arbeit losmachen kann, werden wir es Murphy erst am nächsten Tag sagen, bevor Jason zurück aufs Revier fährt.“
In der nächsten Stunde plauderten die drei Freundinnen über die Vorteile von Jungen gegenüber Mädchen und umgekehrt und zogen verschiedene Namen in Erwägung. Danach debattierten sie darüber, ob es besser sei, eine Babyparty im August oder im September zu veranstalten. Irgendwann winkte Poppy ab.
„Ich genieße es natürlich, dass es heute Abend nur um mich geht“, sagte sie. „Aber was ist eigentlich mit dir, Ava? Jane und ich sind ständig in Kontakt, während du dich in letzter Zeit ein bisschen rargemacht hast.“
Ava holte tief Luft und wappnete sich. „Ich arbeite immer noch auf dem Filmset … und treffe mich mit Cade.“
Jane runzelte skeptisch die Stirn. „Definiere ‚treffen‘.“
„Wir verbringen Zeit miteinander. Gehen zusammen essen. Haben Sex.“
Es folgte ein Moment der Stille. Dann: „Hab ich dir doch gesagt“, meinte Jane zu Poppy.
Poppy beugte sich über die Sessellehne und hob ihre Handtasche auf, aus der sie ihre Brieftasche nahm. Sie zog einen Fünfdollarschein heraus, den sie Jane überreichte.
„Ist das euer Ernst?“ Ava starrte ihre beiden Freundinnen an. „Ihr schließt Wetten über mein Sexleben ab? Findet ihr das nicht ein bisschen geschmacklos?“
„Nö“, erwiderte Jane ruhig und steckte den Fünfer in ihre Hosentasche. „Ich habe gesehen, wie ihr zwei euch an dem Tag angeschaut habt, als ich wegen der Kunstsammlung in der Villa war. Und dann auf der Tanzfläche im Alibi Room. Es schien mir auch eine gute Möglichkeit zu sein, das Schlechte-Wetten-Karma loszuwerden.“ Sie grinste schief. „Mal abgesehen davon, dass wir hier über Cade sprechen. Du hegst ziemlich starke Gefühle für ihn – solche und solche. Seit wann? Ich schätze, seit wir elf, zwölf Jahre alt waren.“
„Ich dachte, du würdest nie über diese Wette hinwegkommen“, gestand Poppy.
„Manchmal befürchte ich, dass ich das auch nie ganz werde“, räumte Ava ein und wandte sich an Jane, die ihre glänzenden braunen Haare hinter die Ohren schob und sie mit der Andeutung eines Lächelns beobachtete. „Wie kamst du darauf, dass ich es schaffe?“
Das wollte sie wirklich wissen, denn sie hatte keine Lust, für den Rest ihres Lebens von diesem Moment auf der Highschool geprägt zu sein. Doch angesichts ihrer impulsiven Reaktion auf Dylan Vanderkamps Erscheinen, praktisch unmittelbar nachdem sie und Cade miteinander geschlafen hatten, musste sie befürchten, über den Tag damals in der Schulkantine nie hinwegzukommen.
Jane zuckte die Schultern. „Wir sind keine achtzehn mehr. Und wie wir anderen scheint Cade inzwischen erwachsen geworden zu
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