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Vor Vampiren wird gewarnt

Vor Vampiren wird gewarnt

Titel: Vor Vampiren wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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so nah dran wie nur möglich. Siehst du, was du mit mir gemacht hast?« Er musste nicht extra hinzeigen. Es war ziemlich deutlich zu erkennen.
    »Das tut doch bestimmt weh. Möchtest du, dass ich mich ein wenig um dich kümmere?«, fragte ich so cool, wie ich es hinbekam.
    Er gab nur ein Knurren von sich. Im Nu hatten wir Plätze getauscht. Jetzt kniete ich vor Eric, seine Hände ruhten streichelnd auf meinem Kopf. Eric war ein ziemlich großer Kerl, und das war ein Teil unseres Sexlebens, an dem ich noch arbeiten musste. Aber ich fand, ich machte es schon ziemlich gut, und er schien das genauso zu sehen. Nach ein, zwei Minuten griff er mir fester ins Haar, und ich stieß einen kleinen Protestschrei aus. Er ließ los und krallte seine Hände stattdessen ins Sofa. Ein Stöhnen drang aus der Tiefe seiner Kehle. »Schneller«, japste er. »Jetzt, jetzt!« Er schloss die Augen, und sein Kopf sank zurück, seine Hände umkrampften das Sofapolster. Ich liebte es, diese Macht über ihn zu haben. Dann sagte er plötzlich etwas in einer altertümlichen Sprache, er drückte den Rücken durch, und ich bewegte mich noch entschiedener, alles aufnehmend, was er mir gab.
    Und all das fast gänzlich bekleidet. »War das genug Liebe für dich?«, fragte er, in langsamem und verträumtem Ton.
    Ich kletterte auf seinen Schoß und schlang ihm die Arme um den Hals, um noch ein wenig zu kuscheln. Seit ich meine Freude am Sex wiedergefunden hatte, fühlte ich mich schlaff wie ein Waschlappen nach einer Session mit Eric. Und dies hier war mein Lieblingspart, auch wenn ich mich wie einer kitschigen Frauenzeitschrift entsprungen fühlte, wenn ich es zugab.
    Während wir da so saßen und uns in den Armen hielten, erzählte Eric mir von einem Gespräch, das er im Fangtasia mit einer Vampirsüchtigen geführt hatte, und wir lachten darüber. Ich erzählte ihm, was für eine Baustelle die Hummingbird Road war, während der Landkreis Straßenarbeiten ausführte. Vermutlich reden alle über solche Dinge mit dem Menschen, den sie lieben; man geht davon aus, dass der andere sich auch für die banalsten Dinge interessiert, wenn sie einem selbst wichtig sind.
    Ich wusste, dass Eric in dieser Nacht leider noch genug Geschäftliches zu erledigen hatte, also sagte ich, dass ich mit Pam nach Bon Temps zurückfahren wolle. Manchmal blieb ich auch über Nacht bei ihm und las, während er arbeitete. Es ist nicht einfach, Zeit für ein bisschen Zweisamkeit zu finden mit einem Boss und Geschäftsmann, der nur während der dunklen Nachtstunden wach ist.
    Er gab mir noch einen Kuss, damit ich ihn nicht vergaß. »Ich schicke Heidi raus auf dein Grundstück, wahrscheinlich übernächste Nacht«, sagte er. »Sie wird überprüfen, was Basim da in den Wäldern gewittert hat. Und lass es mich wissen, wenn du von Alcide hörst.«
    Als Pam und ich Erics Haus verließen, hatte es zu regnen begonnen. Der Regen hatte kühlere Luft mit sich gebracht, und so drehte ich die Heizung in Pams Auto auf. Für sie machte es keinen Unterschied. Eine Weile fuhren wir schweigend dahin, jede in ihre eigenen Gedanken versunken. Ich sah die Scheibenwischer hin- und hergehen, hin und her.
    »Du hast Eric gar nicht erzählt, dass ein Elf bei dir wohnt«, sagte Pam plötzlich.
    »Oh, Mist!« Ich schlug mir die Hand vor die Stirn. »Nein, habe ich nicht. Es gab so viel anderes zu besprechen, da habe ich es vollkommen vergessen.«
    »Du weißt aber, dass es Eric gar nicht gefallen wird, dass ein anderer Mann bei seiner Frau im Haus wohnt.«
    »Ein anderer Mann, der mein Cousin ist und außerdem noch schwul.«
    »Aber wunderschön und ein Stripper.« Pam warf mir einen Blick zu. Sie lächelte. Pams Lächeln hatte oft etwas sehr Beunruhigendes.
    »Er kann so viel strippen, wie er will - wenn man die Person nicht liebt, die man nackt sieht, wird auch nichts passieren«, gab ich scharf zurück.
    »Ich verstehe ja, was du sagen willst«, meinte Pam nach kurzem Zögern. »Aber trotzdem, mit einem so attraktiven Mann im selben Haus... Das ist nicht gut, Sookie.«
    »Du machst doch Witze, oder? Claude ist schwul. Und er steht nicht nur auf Männer, sondern sogar auf Männer mit Stoppelbart und Ölflecken auf den Jeans.«
    »Was bedeutet das?«, fragte Pam.
    »Das bedeutet, dass er auf Arbeitertypen steht, die noch mit ihren Händen arbeiten. Oder mit ihren Fäusten.«
    »Oh. Interessant.« Pam strahlte immer noch einen Hauch von Missbilligung aus. Sie zögerte einen Moment, dann fuhr sie fort.

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