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Vor Vampiren wird gewarnt

Vor Vampiren wird gewarnt

Titel: Vor Vampiren wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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deswegen aufgebracht sind, dürfte keinen überraschen. Alcide selbst hat mir gesagt, er glaubt, dass sein Rudel von der Regierung ausspioniert wird und dass diese Agenten dann Geheimberichte schreiben sollen für die Kongressabgeordneten, die das Gesetz diskutieren. Und er glaubt auch nicht, dass sie nur sein Rudel herausgepickt haben. Alcide hat einen guten Riecher.« In Erics Stimme schwang Anerkennung mit. »Und er glaubt, dass er unter Beobachtung steht.«
    Jetzt verstand ich, warum Alcide sich solche Sorgen wegen der Leute gemacht hatte, die auf seinem Land zelteten. Er hatte vermutet, dass sie nicht waren, was sie zu sein vorgaben.
    »Es ist doch ein schrecklicher Gedanke, dass man von der eigenen Regierung ausspioniert werden könnte«, sagte ich. »Vor allem dann, wenn man sich sein ganzes Leben lang für einen unbescholtenen Bürger gehalten hat.« Erst langsam begriff ich die enorme Tragweite dieses Gesetzesvorhabens. Statt weiterhin ein respektierter und wohlhabender Bürger von Shreveport zu sein, wäre Alcide (und die anderen Mitglieder seines Rudels) plötzlich ein ... illegaler Fremder. »Wo würde diese Registrierung denn stattfinden? Könnten die Kinder dann noch mit all den anderen zur Schule gehen? Und was ist mit all den Männern und Frauen auf dem Luftwaffenstützpunkt Barksdale? Nach all den Jahren! Glaubst du, dass dieses Gesetz wirklich verabschiedet wird?«
    »Die Werwölfe glauben es«, erwiderte Pam. »Vielleicht ist es nur Paranoia. Aber vielleicht haben sie auch von den Kongressabgeordneten, die selbst zweigestaltig sind, etwas gehört und wissen mehr als wir. Alcide hat diese Annabelle und Basim al Saud zu uns geschickt, um uns mitzuteilen, dass wir schon bald alle in einem Boot sitzen könnten. Sie wollten Genaueres wissen über die Bevollmächtigte des MVA in diesem Bezirk, was für eine Art Frau sie ist und wie man am besten mit ihr umgehen sollte.«
    »Wer ist denn die Bevollmächtigte?«, fragte ich und outete mich damit als schlecht informierte Ignorantin, wie peinlich. Das hätte ich eigentlich wissen sollen, wenn ich schon so intime Beziehungen zu einem Vampir pflegte.
    »Katherine Boudreaux«, sagte Pam. »Sie hat etwas mehr für Frauen übrig als für Männer, genau wie ich.« Pam grinste. »Und sie liebt Hunde. Sie hat eine feste Lebensgefährtin, Sallie, die bei ihr im Haus wohnt. Katherine ist an kleinen Seitensprüngen nicht interessiert, und sie lässt sich nicht bestechen.«
    »Was du bestimmt höchstpersönlich ausprobiert hast.«
    »Ich habe versucht, sie zu einer Affäre zu verführen. Bobby Burnham wollte sie bestechen.« Bobby war Erics Mann für den Tag. Wir verabscheuten einander von Grund auf.
    Ich holte einmal tief Luft. »Nun ja, gut, das alles zu wissen, aber mein eigentliches Problem tauchte erst auf, nachdem die Werwölfe mein Land benutzt hatten.«
    Eric und Pam sahen mich plötzlich eindringlich und höchst aufmerksam an. »Du hast die Werwölfe für ihren monatlichen Auslauf dein Land benutzen lassen?«
    »Ah, ja. Hamilton Bond sagte, dass auf der Herveaux-Farm draußen Leute zelteten, und jetzt, da ich weiß, was Alcide euch erzählt hat - ich frage mich nur, warum er mir das alles nicht erzählt hat -, verstehe ich auch, warum er den Auslauf nicht auf seinem eigenen Land machen wollte. Er hat bestimmt geglaubt, dass die Zelter Regierungsagenten waren. Wie soll das neue Ministerium eigentlich heißen?«, fragte ich. Doch nicht weiter MVA, oder? Das Ministerium für Vampir-Angelegenheiten »repräsentierte« doch bloß die Vampire.
    Pam zuckte die Achseln. »Im Gesetzentwurf, der gerade durch den Kongress geht, wird Ministerium für Vampire und Supranaturale Angelegenheiten vorgeschlagen.«
    »Komm auf dein Problem zurück, Liebste«, warf Eric ein.
    »Okay. Also, als die Werwölfe abfuhren, kam Basim noch einmal an meine Haustür und sagte mir, dass er die Fährte mindestens eines Elfen und eines Vampirs gewittert habe, die mein Land durchquert hätten. Und mein Cousin Claude behauptet, er sei dieser Elf nicht gewesen.«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen.
    »Interessant«, sagte Eric.
    »Sehr seltsam«, sagte Pam.
    Eric strich mit einer Hand über das Manuskript auf dem Couchtisch, als könnte es ihm sagen, wer auf meinem Land herumgestreunt war. »Ich kenne die Referenzen dieses Basim nicht, sondern weiß nur, dass er aus dem Rudel in Houston rausgeflogen ist und Alcide ihn aufgenommen hat. Ich weiß nicht, warum er verstoßen wurde. Vermutlich

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