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Vor Vampiren wird gewarnt

Vor Vampiren wird gewarnt

Titel: Vor Vampiren wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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hinunter entschwand.
    Das Haus wirkte plötzlich seltsam leer.
    Sicher, Eric schlief darunter, aber er war noch ein paar weitere Stunden lang tot, und ich wusste, dass ich ihn nur in einer ernsten Notlage wecken durfte. Die meisten Vampire konnten tagsüber gar nicht erwachen, nicht mal, wenn man sie in Brand setzte. Doch diese Erinnerung verdrängte ich lieber, denn sie machte mich schaudern. Ich sah auf die Uhr. Ein Teil des sonnigen Nachmittags gehörte noch mir, und es war mein freier Tag.
    Und was soll ich sagen: Noch ehe jemand »Sonnenbaden ist ungesund« sagen konnte, lag ich in meinem schwarz-weißen Bikini draußen in dem alten Liegestuhl.

       Kapitel 7
    Sobald die Sonne untergegangen war, kam Eric aus seinem Tagesruheort unter dem Wandschrank im Gästezimmer. Er hob mich hoch und küsste mich leidenschaftlich. Ich hatte schon eine Flasche TrueBlood für ihn angewärmt. Er zog zwar eine Grimasse, trank es aber.
    »Was war das für ein Kind?«, fragte er.
    »Hadleys Sohn«, sagte ich. Eric war Hadley begegnet, als sie mit Sophie-Anne, der inzwischen endgültig verstorbenen Vampirkönigin von Louisiana, zusammen gewesen war.
    »Sie war mit einem Atmenden verheiratet?«
    »Ja, bevor sie Sophie-Anne kennenlernte«, sagte ich. »Mit einem sehr netten Mann namens Remy Savoy.«
    »Ist er das, den ich hier rieche? Neben dem intensiven Elfengeruch?«
    Oha. »Ja, Remy hat Hunter heute Nachmittag abgeholt. Er hat bei mir übernachtet, weil Remy auf die Beerdigung einer Tante gehen musste. Und er fand, das sei für ein Kind nicht das Richtige.« Hunters kleines Problem sprach ich nicht an. Je weniger Leute davon wussten, desto besser, Eric eingeschlossen.
    »Und?«
    »Das wollte ich dir schon neulich Nacht erzählen«, sagte ich. »Du meinst den Elf, meinen Cousin Claude, oder?«
    Eric nickte.
    »Claude will eine Weile bei mir wohnen, weil er sich in seinem Haus einsam fühlt, jetzt, da seine Schwestern beide tot sind.«
    »Du lässt einen anderen Mann bei dir wohnen.« Eric klang nicht wütend - eher so, als wäre er bereit, jeden Moment wütend zu werden, falls jemand weiß, was ich damit meine. In seiner Stimme lag nur so ein klitzekleiner Anflug von Ärger.
    »Glaub mir, an mir als Frau ist er nicht interessiert«, sagte ich, obwohl ich mit schlechtem Gewissen an die Szene im Badezimmer denken musste. »Er steht nur auf Männer.«
    »Und du kannst dich ja auch sehr gut gegen Elfen zur Wehr setzen, wenn sie dir Schwierigkeiten machen«, entgegnete Eric nach einem tiefen Schweigen.
    Richtig, ich hatte bereits Elfen getötet. Daran wollte ich aber nicht unbedingt erinnert werden. »Ja. Und falls dir dann wohler zumute ist, lege ich eine Wasserpistole voll Zitronensaft auf meinen Nachttisch.« Zitronensaft und Eisen - die Schwachstellen der Elfen.
    »Mir wäre in der Tat wohler zumute«, erwiderte Eric. »Hat Heidi diesen Claude auf deinem Land gewittert? Ich habe mir große Sorgen gemacht, und das ist einer der Gründe, weshalb ich gestern Nacht hierherkam.«
    Die Wirkung der Blutsbande war nicht zu bestreiten. »Sie sagt, keine der Elfenfährten, die sie aufgespürt hat, ist von Claude«, erzählte ich, »und das macht mir wirklich Sorgen. Aber - «
    »Mir macht es auch Sorgen.« Eric sah die leere True-Blood-Flasche an, dann fügte er hinzu: »Sookie, es gibt ein paar Dinge, die du wissen solltest.«
    »Ach.« Ich hatte gerade von der frischen Leiche erzählen wollen. Eric wäre sicher selbst auf das Thema zu sprechen gekommen, wenn Heidi diese Leiche ihm gegenüber erwähnt hätte, und mir erschien es ziemlich wichtig. Na gut, ich hatte vielleicht etwas zu sarkastisch reagiert, als er mich unterbrach. Jedenfalls warf Eric mir jetzt einen scharfen Blick zu.
    Okay, mein Fehler, Entschuldigung . Ich hätte sehnsüchtig danach verlangen sollen, mit Informationen vollgestopft zu werden, von denen Eric glaubte, dass sie mich sicher durch das Minenfeld der Vampirpolitik geleiten würden. Es hatte ja auch bereits Nächte gegeben, in denen ich mit großer Begeisterung mehr über das Leben meines Freundes erfahren hatte. Doch heute Nacht, nach all den ungewohnten Strapazen mit Hunter, wollte ich nur noch zweierlei (und noch mal, Entschuldigung ): Eric von der Leiche im Wald erzählen und danach langen, ausgiebigen Sex.
    Normalerweise hätte Eric nichts einzuwenden gehabt gegen dieses Programm.
    Aber heute Nacht offensichtlich schon.
    Wir setzten uns einander gegenüber an den Küchentisch. Ich versuchte, nicht laut

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