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Vorerst gescheitert – Wie Karl-Theodor zu Guttenberg seinen Fall und seine Zukunft sieht

Vorerst gescheitert – Wie Karl-Theodor zu Guttenberg seinen Fall und seine Zukunft sieht

Titel: Vorerst gescheitert – Wie Karl-Theodor zu Guttenberg seinen Fall und seine Zukunft sieht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Theodor zu Giovanni; Guttenberg di Lorenzo
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will.
    Und doch haben Sie als Kind die Trennung Ihrer Eltern erlebt. Ihre Mutter ist aus dem elterlichen Heim ausgezogen, als Sie noch ein kleiner Junge waren.
    Aber sie war nie weg, und sie war eine wunderbare Mutter, auch in der Zeit nach der Trennung. Beide Elternteile haben es auf großartige Weise verstanden, diese Scheidung nicht zum Problem für uns Kinder werden zu lassen.
    Aber die Mutter war 300   Kilometer weit weg von Ihnen.
    Man kann in einer solchen Situation nur darauf hoffen, dass sich das Leben so organisieren lässt, dass die Kinder beide Elternteile regelmäßig sehen. Und dass sie nie das Gefühl haben, dass die Scheidung Gräben zieht. Das ist meinen Eltern, beiden, gelungen.
    |107| Es gab in dieser Zeit eine Frau, die sich sehr um Ihren Bruder und Sie gekümmert hat.
    Ja, die Frau Lippert, die wir alle Lulla nannten. Sie ist ein großartiger Teil der Familie, hat aber nie die Rolle der Mutter übernommen. Diese Familie hält bis heute zusammen, auch mein Vater und meine Mutter schätzen sich untereinander sehr. Darüber kann man nur glücklich sein.
    Ein Kapital, von dem man ein Leben lang zehren kann?
    Ein Stärkungskapital, natürlich. Es gibt vermutlich kein Familienleben, das vollkommen reibungsfrei ist. Aber ich bin sehr behütet aufgewachsen, dafür bin ich dankbar.
    Es heißt, Sie hätten sich nie richtig mit Ihrem Vater gestritten – und auch nicht gegen ihn aufbegehrt. Stimmt das?
    Nein, das ist falsch. Es gab natürlich gelegentlich gewaltige Auseinandersetzungen zweier sehr emotionaler Menschen, unter dem Strich aber sehr heilsam für beide.
    Haben Sie Ihren Vater als fordernd erlebt?
    So, wie er wohl den seinen auch als fordernd erlebt hat.
    Ich kann mir vorstellen, dass es nicht ganz leicht ist, wenn man einen Vater hat, der so bestimmt, so vital ist.
    Na gut, aber meine Mutter hatte auch nicht völlig verhuschte und zur Selbstaufgabe neigende Söhne in die Welt gesetzt. Insofern hat uns seine Mentalität nicht erschreckt, sondern eher motiviert.
    |108| Hat Ihr Vater auch etwas Egomanisches an sich?
    Der Begriff passt überhaupt nicht. Aber natürlich hat er als Künstler eine sehr gesunde Orientierung auf sich selbst.
    In beiden Biographien, die es ja schon über den 39   Jahre alten Karl-Theodor zu Guttenberg gibt   …
    … was vollkommen lächerlich ist   …
    … Aber Sie haben mitgewirkt, zumindest an dem Buch von Eckart Lohse und Markus Wehner.

    An der Wehner-Lohse-Biographie habe ich insgesamt ungefähr eineinhalb Stunden mitgewirkt.
    Die Autoren haben Ihren Vater besucht und mit Freunden und Angehörigen reden können. Das ist doch sicher mit Ihrem Einverständnis erfolgt?
    Das Plazet, bei dem einen oder anderen nachzufragen? Ja, natürlich. Ich habe das Buch aber nicht autorisiert und diese Biographie beschreibt wahrlich nicht alles richtig. Und das ist nicht nur eine subjektive Empfindung, wie sie wahrscheinlich jede biographierte Person hat.
    Aus beiden Büchern habe ich viel über Ihr Leben erfahren: Einmal haben Ihr Bruder und Sie sich die Haare gelb gefärbt, Sie nur eine Strähne, Ihr Bruder ganz.
    Das ist richtig. Beides hat in der Familie nicht zu unmittelbarem Jubel geführt.
    Wie lange haben Sie mit dieser Frisur ausgehalten?
    Bis mir die Farbe wieder rausgewachsen war. Es sah ziemlich absurd aus. Mein Bruder hatte viel Freude daran, die ganze Familie damit zu schockieren, was ihm auch nachhaltig gelang. Und ich meine mich zu erinnern, |109| dass er sich die Haare irgendwann wieder in den Ursprungston zurückgefärbt hat.
    Können Sie sich an den Tag erinnern, an dem Sie Klavier spielen sollten, obwohl Sie Schmerzen im Arm hatten?
    Ich kann mich an mehrere solche Tage erinnern. Wir mussten als Kinder üben; und das versuche ich auch meinen Töchtern zu vermitteln: Wenn man ein Instrument gut spielen will, muss man regelmäßig üben.
    Muss man auch üben, wenn man keine Lust dazu hat?
    Ja, auch dann. Ich hatte damals jedoch keine Lust zum Klavierspielen, weil mein Arm nach einer Rauferei mit meinem Bruder sehr schmerzte. Aber mein Vater hat mich nicht nur nachdrücklich gebeten, sondern aufgefordert, trotzdem zu üben. Nach zwei Wochen stellte sich dann heraus, dass meine Speiche glatt gebrochen war. Inzwischen war der Knochen schief zusammengewachsen und musste noch mal gebrochen werden.
    Wie haben Ihre Eltern reagiert?
    Ich glaube, sie meinten dann, dass ich nun auch mal einen gut hätte.
    Sind Sie denn ein guter Pianist?
    Mittlerweile bin ich ein

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