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Vorhang auf fuer Allie

Titel: Vorhang auf fuer Allie
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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Veranda! Ist die nicht schön?«
    Es erstaunt mich immer wieder, wie Eltern an Veranda-Verzierungen denken können, wenn ihre Kinder vermutlich gleich vor ihren Augen den Bach runtergehen.
    Die Pinienpark-Schule lag wirklich ganz in der Nähe unseres Hauses. Zu nah, wenn es nach mir ging. Viel zu nah, als dass sich das Gegrummel in meinem Bauch hätte beruhigen können. Die Schule lag nur zwei Straßen entfernt … und auf denen war nicht viel los. Man musste nicht mal auf einen Schülerlotsen warten, denn es bestand keinerlei Gefahr, beim Skaten ohne Helm überfahren zu werden und sein Hirn auf diesen Straßen zu verspritzen. Da fuhren einfach keine Autos!
    Das hieß aber nicht, dass die Pinienpark-Schule eine besonders hübsche Schule war. Es sei denn, man steht auf steinalte Gebäude wie meine Mom.
    Wenn man an seiner alten Schule an eine - sagen wir - Cafeteria gewöhnt war, die nicht gleichzeitig als Turnhalle und Aula diente … ja, dann würde man an der Pinienpark-Schule enttäuscht. Dort wurden die Cafeteria-Tische hochgeklappt, wenn Sport unterrichtet wurde. Klappstühle wurden aufgestellt,
wenn ein Theaterstück aufgeführt werden sollte. Und über der Bühne hing dann ein Basketballkorb.
    Außerdem war die Pinienpark-Schule düster, genau wie unser neues Haus, das praktisch zur gleichen Zeit erbaut wurde. Und es roch komisch. Auch wenn die Direktorin, Mrs Jenkins, sehr nett war und versprach, alles zu tun, um mich in einer ihrer vierten Klassen unterzubringen. Ihr Büro gefiel mir nicht. Dort saß ein rothaariger Junge, der offenbar in Schwierigkeiten steckte. Wer weiß? Er sah echt ängstlich aus.
    Wahrscheinlich bringt Mrs Jenkins einen um, wenn man in ihr Büro geschickt wird, im Gegensatz zu meiner alten Direktorin, Mrs Grant. Sie fragt immer zuerst, ob zu Hause alles in Ordnung ist, gibt einem ein Stück Lakritz und schickt einen dann in die Klasse zurück. (Das ist auch nicht so toll, weil eine meiner Regeln lautet: Lakritz ist eklig , aber Lakritz ist immer noch besser als umgebracht zu werden.)
    Ich musste ziemlich lange bei Mrs Jenkins bleiben, weil meine Mutter Kevin in den Kindergarten brachte und mein Vater Mark in die zweite Klasse begleitete.
    Mrs Jenkins schlug vor: »Wenn Sie nichts dagegen haben, bringe ich Allie nach oben und stelle sie Mrs Danielson und Mrs Hunter vor.« Mein Eltern sagten natürlich: »Großartig, vielen Dank«, obwohl ich ihnen andauernd bittende Blicke zuwarf, die bedeuteten Bitte, macht das nicht! Lasst mich nicht mit ihr allein!

    Aber wie immer beachteten sie mich nicht. So ergeht es einem ständig, wenn man die Älteste ist. Die Eltern denken immer, man könnte für sich selbst sorgen. Außer natürlich wenn man zu einer neuen Freundin rübergeht, ohne vorher Bescheid zu sagen - klar.
    Also musste ich die ganze Zeit mit Mrs Jenkins reden, während wir die vielen Treppen hochstiegen (in meiner alten Schule gibt es nur Rampen). Es war schrecklich, weil ihre Knie so laut knackten, als würden in ihrer Hose Kartoffelchips zerbröseln. Ich konnte kaum verstehen, was sie sagte.
    Als wir die erste vierte Klasse besuchten und Mrs Jenkins die Tür aufriss und sagte: »Hier in Raum 208 ist Mrs Danielsons Klasse«, bekam ich den Vollschock. Ich steckte den Kopf in die Klasse und das Klassenzimmer kam mir vor wie in der Fernsehserie Unsere kleine Farm und nicht wie ein modernes Klassenzimmer.
    Gut, es gab große Fenster zu einem Schulhof mit Schaukeln, Klettergerüst und einem Baseballfeld - wozu mein Vater augenzwinkernd meinte, dass wir ja so tun könnten, als wäre es unseres. Wir würden immer auch außerhalb des Unterrichts spielen können, weil es nicht eingezäunt war.
    Sie hatten auch eine Tafel und die Kinder trugen keine Latzhosen oder so was.
    Aber sie saßen an altmodischen Pulten, die man aufklappen konnte und in denen sie ihre Sachen verstauten (an der
Pinienpark-Schule gab es noch nicht mal Schließfächer). Und Mrs Danielson hatte ihre Haare zu einem Knoten hochgesteckt und trug einen todlangweiligen grauen Hosenanzug statt etwas Modernes.
    Schlimmer noch, sie hatte ihren Klassenraum mit Sprechblasen aus Tonpapier dekoriert. In diesen Sprechblasen standen Anweisungen zum Aufsatzschreiben: Geschichten entstehen aus Ideen und Ideen bekommt man durch Nachdenken und Auf das Nachdenken folgt die Gliederung und Die gute Gliederung schreibt man auf Karteikarten und Erst wenn die Karteikarten richtig sortiert sind, kannst du mit deinem Aufsatz anfangen!
    So was
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