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Vorhang auf fuer Allie

Titel: Vorhang auf fuer Allie
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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kennst du schon ein Mädchen aus dieser Klasse.« Sie meinte Erica. Ich merkte, wie ich vor lauter Verlegenheit rot wurde. »Aber für die anderen und Sie, Mrs Hunter: Das ist Allie Finkle, die vielleicht demnächst in diese Klasse kommt.«
    »Ich freue mich sehr, dich kennenzulernen, Allie«, sagte
Mrs Hunter. Wenn sie lächelte, sah sie sogar noch hübscher aus als Mrs Myers, was ich nicht für möglich gehalten hatte. »Ziehst du in unsere Gegend?«
    »Ja«, rief Erica, bevor ich den Mund aufmachen konnte. »Sie zieht in das Haus direkt neben uns!«
    Toll. Warum kann ich nie einen normalen ersten Eindruck machen?
    »Prima«, sagte Mrs Hunter. »Wir würden uns freuen, wenn du in unsere Klasse kämst.«
    Ich wollte nicht, dass sich irgendwer zu große Hoffnung machte. Vor allem nicht Mrs Hunter, die so nett zu sein schien.
    »Naja«, sagte ich. »Ich weiß noch nicht.«
    Mrs Hunter sah mich verwirrt an. »Du weißt nicht, ob du in unsere Klasse kommst?«
    »Ich habe ihr gesagt«, erklärte Mrs Jenkins hüstelnd, »dass unsere beiden vierten Klassen im Moment recht voll sind und wir deshalb noch nicht genau wissen, in welche sie gehen wird.«
    »Nein«, sagte ich, obwohl es unhöflich ist, Erwachsenen zu widersprechen . Das ist eine Regel. »Ich meinte, dass wir vielleicht doch nicht umziehen.«
    »Ach ja?«, fragte Mrs Hunter.
    Mrs Jenkins antwortete: »Da haben deine Eltern eben aber etwas anderes gesagt, Allie.«
    »Ja«, sagte ich. »Aber wissen Sie, wir haben unser altes Haus
noch nicht verkauft.« Und wenn es nach meinem Plan läuft, mit dem Zu-Verkaufen-Schild und meinen Steinen, verkaufen wir es am Ende doch nicht und ziehen auch nicht um. Das habe ich natürlich nicht laut gesagt.
    »Verstehe«, sagte Mrs Hunter. »Dann wollen wir hoffen, dass es bald klappt. Wir hätten dich wirklich gerne in dieser Klasse. Im Augenblick lese ich gerade vor - das machen wir immer kurz vor der Pause. Ich weiß, ihr Viertklässler seid eigentlich schon zu alt für Vorlesestunden, aber den Schülern gefällt es, oder?«
    »Ja!«, rief die Klasse im Chor. Sie mochten die Vorlesestunde eindeutig lieber als die Schüler von Mrs Danielson den Fotosynthese-Unterricht. Jedenfalls sahen sie überhaupt nicht gelangweilt aus.
    »Wir lesen gerade Die Zeitfalte vor«, sagte Mrs Hunter und wedelte mit dem Buch. »Eins meiner Lieblingsbücher.«
    Ich starrte sie nur an, weil ich wirklich nicht wusste, was ich sagen sollte. Die Zeitfalte ist auch eins meiner Lieblingsbücher.
    Von irgendwo hinter der Direktorin und mir erklang laut eine Glocke. Dann konnte man hören, wie Türen aufgerissen wurden und Schüler auf den Flur strömten.
    »Pause!«, rief Mrs Hunter und glitt von ihrem Stuhl. »Nehmt eure Jacken und stellt euch auf.«
    Die Schüler aus Mrs Hunters vierter Klasse schoben die
Stühle zurück und rasten zu den Garderobehaken am hinteren Ende der Klasse, um ihre Jacken zu holen. Dann stellten sie sich in zwei Reihen vor der Tür auf, wo sie kichernd warteten, bis Mrs Hunter sagte: »Dann mal los.«
    Alle rannten aus der Klasse, nur Erica trödelte und fragte: »Darf Allie mitkommen?«
    Ich schaute Mrs Jenkins an, die nickte, nachdem sie auf die Uhr gesehen hatte. »Ich sage deinen Eltern, wo sie dich finden können.«
    »Komm mit!«, rief Erica und packte mich am Ärmel.
    Ich fragte Erica gar nicht erst, wo wir hingingen. Aus Erfahrung wusste ich, dass ich mit Erica auf alle Fälle ein Abenteuer erleben würde - und wahrscheinlich würde es dabei auch abgehackte Körperteile geben.
    Damit lag ich goldrichtig. Erica führte mich die Treppe hinunter ins Freie, über den Schulhof zum Baseballfeld, wo einige Kinder mit einem großen Gummiball Kickball spielten. Erst dachte ich, wir würden mitspielen, aber zu meiner Überraschung führte Erica mich am Spielfeld vorbei zu einer Hecke an einer hohen Ziegelmauer, die das Schulgelände von den Hinterhöfen der Nachbarhäuser trennte. Dort, dachte ich, würde sie anhalten. Aber stattdessen bückte sie sich und krabbelte direkt in die Hecke hinein.
    »Hey«, rief ich, um sie aufzuhalten. »Was machst du da?«
    »Alles okay«, antwortete Erica. »Komm hinter mir her.«

    Als ich damals mit Erica bei ihr zu Hause gespielt hatte, war sie mir nicht verrückt vorgekommen. Aber was wusste ich schon? So viele Leute kannte ich nun auch nicht.
    Meine Mutter sagt immer, Onkel Jay sei verrückt. Aber nur, weil er sein ganzes Geld für seine Musikanlage ausgibt statt für normale Dinge wie
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