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Vorhang auf fuer Allie

Titel: Vorhang auf fuer Allie
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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verdirbt einem doch den ganzen Spaß am Aufsatzschreiben. So was treibt mich dazu, ohne Helm auf der Hauptstraße zu skaten.
    Mrs Danielson nahm gerade die Fotosynthese durch. Das haben wir schon letzten Monat durchgenommen! Die Kinder an der Pinienpark-Schule waren ja total weit zurück!
    Und dafür, dass sie zum ersten Mal etwas von Fotosynthese hörten, sahen die Kinder in Raum 208 echt … gelangweilt aus. Und das ist merkwürdig, weil Fotosynthese (die Art, wie Grünpflanzen mithilfe von Sonnenlicht Nahrung aus Kohlendioxid und Wasser ziehen) wahnsinnig interessant ist und kein bisschen langweilig. Es sei denn, es wird langweilig unterrichtet.

    Als Mrs Danielson mich und Mrs Jenkins in der Tür stehen sah, legte sie die Kreide hin und fragte: »Kann ich etwas für Sie tun?«
    »Oh, hallo, Mrs Danielson«, sagte Mrs Jenkins. »Das ist Allie Finkle. Sie kommt vielleicht demnächst in ihre Klasse.«
    »Tja, ich wüsste wirklich nicht, wo sie sitzen könnte«, sagte Mrs Danielson. Ich muss zugeben, sie hatte ein nettes, leicht hexenmäßiges Lachen. »Es ist ganz schön voll hier. Aber sie kann natürlich gerne noch dazustoßen.«
    Ich wusste nicht genau, wie ich das finden sollte (nicht genau zu wissen, wo ich sitzen würde). Ich schaute in das Meer unbekannter Gesichter, aus dem Mrs Danielsons vierte Klasse bestand. Gut, die Lehrerin hatte nichts gegen mich. Aber wie stand es mit den Schülern? Besonders freundlich sahen sie nicht aus. Eigentlich sahen sie sogar richtig gemein aus … was in Anbetracht der Sprechblasen kein Wunder war. Dann kapierte ich, warum sie mich alle anschauten. Ich sollte etwas sagen! In meinem Bauch rumpelte es, als tobten Flugsaurier darin herum.
    »Oh«, sagte ich. Vielleicht hielten die mich für unfreundlich! Der erste Eindruck ist sehr wichtig , wisst ihr. Das ist eine Regel. Den ersten Eindruck kann man nicht noch mal machen (das ist auch eine Regel). Das habe ich aus dem Fernsehen.
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich konnte es nicht fassen. Das war die Gelegenheit, einen guten ersten Eindruck
zu hinterlassen, und ich war dabei, das Ganze in die Grütze zu hauen!
    »Äh … danke.« Na, toll! Die Chance, einen guten Eindruck zu machen, und alles, was ich sagte, war »danke«.
    Die Kinder starrten mich nur an. Das half den Flugsauriern in meinem Bauch auch nicht gerade.
    »Gut«, sagte Mrs Jenkins. »Wir wollen Ihren Unterricht nicht länger stören. Entschuldigen Sie bitte die Unterbrechung.«
    »Das macht doch nichts«, sagte Mrs Danielson mit einem aufgesetzten Lächeln. Danach schob mich Mrs Jenkins zu meiner großen Erleichterung aus der Klasse.
    Im Nebenraum, Nummer 209, unterrichtete Mrs Hunter. Erica ging doch in Mrs Hunters Klasse. Und tatsächlich, kaum hatte Mrs Jenkins die Tür zu Mrs Hunters Klassenzimmer geöffnet (das genauso aussah wie das von Mrs Danielson, nur dass hier keiner gelangweilt dreinblickte) und kaum hatten wir den Kopf in die Klasse gesteckt, entdeckte ich auch schon Erica, die wie alle anderen zur Tür schaute. Als sie mich erkannte, quiekte Erica und winkte.
    »Hallo, Allie!«, flüsterte sie und lächelte.
    Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich wollte ja einen guten Eindruck machen, aber durfte ich dann vor all den anderen zurückwinken? Würde Mrs Hunter dann böse werden?
    Ich wollte aber auch nicht, dass Erica dachte, ich könnte sie
nicht leiden. Also winkte ich Erica kurz zu und lächelte, während ich mich gleichzeitig Mrs Hunter zuwandte, die das genaue Gegenteil von Mrs Danielson war. Sie hatte keinen Knoten, sondern einen total schicken Kurzhaarschnitt. Mrs Hunter hatte auch keinen Hosenanzug an, sondern einen kurzen Rock. Zu kniehohen Stiefeln. Mit hohen Absätzen! Sie sah echt total modern und nett aus.
    In ihrem Klassenzimmer hingen auch nicht überall Sprechblasen, die einen anwiesen, erst mit einer Geschichte anzufangen, wenn man nachgedacht, eine Gliederung erstellt und Karteikarten geschrieben hatte. Ihr Raum war mit Sternen, Wolken und Monden dekoriert. Auf den Sternen stand Greif nach den Sternen! Auf den Wolken stand Nach Regen kommt Sonnenschein! Und auf den Monden stand Ich glaube, der Mond ist auch da, wenn ich nicht hinschaue - Albert Einstein .
    Ich wusste sofort, dass es in diesem Klassenraum besser zuging als in Raum 208. Wenn ich schon nicht mehr in Mrs Myers Klassenraum sein durfte, würde ich von allen Klassenräumen auf der Welt diesen wählen. So viel stand fest.
    »Ach«, sagte Mrs Jenkins. »Wie ich sehe,
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