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Vorhang auf fuer Allie

Titel: Vorhang auf fuer Allie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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Abendessen.
    Ich schaute mich auf dem Schulhof um. Die anderen Kinder rannten herum, spielten Ball oder schaukelten. Kein anderer krabbelte ins Gebüsch. Die Hecke war so dicht, dass ich Erica schon nicht mehr sehen konnte. Was hatte sie vor? Vielleicht war sie ja eine Mörderin und stand mit einer Axt hinter der Hecke, mit der sie mir den Kopf abhacken würde, wenn ich hinter ihr herkroch (so was habe ich mal bei Onkel Jay in einem Film gesehen).
    Andererseits haben wir wirklich schön zusammen Puppenhaus gespielt und da hatte sie mich auch nicht ermordet.
    »Allie?«, rief Ericas Stimme aus dem Gebüsch. »Kommst du?«
    Ich beschloss, es zu riskieren. Es war höchst unwahrscheinlich, dass Erica mich ermorden wollte. Und vielleicht würde ich hinter der Hecke etwas richtig Tolles verpassen. Ich bückte mich und krabbelte hinter ihr her.
    Als ich auf der anderen Seite wieder rauskam, stellte ich erstaunt fest, dass die Büsche gar nicht so weit gingen und dahinter eine freie Fläche lag, auf der man aufrecht herumlaufen
konnte. Das Gebüsch diente als eine Art Sichtschutz zwischen Schulhof und Ziegelmauer. Hier hatte man diese kleine Gasse ganz für sich, mit einem wunderschönen Dach aus goldenen Herbstblättern. Die Äste der Bäume aus den benachbarten Höfen gingen weiter oben ineinander über.
    Noch erstaunter war ich, als ich feststellte, dass Erica und ich hier nicht allein in dieser Gasse waren. Da standen zwei Mädchen und schauten mich an. Schon wieder eine Gelegenheit, einen guten ersten Eindruck zu machen. Schon wieder war mir vor Aufregung etwas mulmig.
    »Hallo«, sagte das eine Mädchen. Es war groß und mager.
    »Hallo«, sagte das andere Mädchen. Es war klein und mollig.
    »Allie«, sagte Erica. »Das sind meine Freundinnen Caroline und Sophie. Sie sind auch in Mrs Hunters Klasse.«
    »Hallo«, sagte ich und erinnerte mich jetzt, sie in Raum 209 schon gesehen zu haben. Caroline war die Magere, Sophie die Mollige. »Ich bin Allie Finkle.«
    »Das wissen wir«, sagte Caroline. Sie lächelte nicht und kam mir sehr ernst vor. »Erica hat uns schon alles über dich erzählt. Sie hat gesagt, du magst Ballett. Und Katzen und Baseball.«
    »Stimmt«, sagte ich. »Aber wie ich sehe, spielt ihr hier Kickball.«
    »Ja«, sagte Sophie. »Aber nur in der Pause, weil gewisse Leute mit Schlägern geworfen haben. Deshalb hat Mrs Jenkins
die Schläger mitgenommen. Jetzt können wir nur noch Kickball spielen.«
    »Oh«, sagte ich. Das war ganz schön schlau von Mrs Jenkins, fand ich. Das sollte man an meiner Schule auch einführen.
    »Erica hat auch erzählt, dass du viel Fantasie hast«, fuhr Caroline fort. »Deshalb waren wir damit einverstanden, als sie dich hierher mitbringen wollte. Wir erzählen nur Leuten mit viel Fantasie von diesem Ort. Andere verstehen nicht, wie magisch es hier ist.«
    Ich schaute mich um.
    »Ich sehe sofort, wie magisch es hier ist«, sagte ich bewundernd. »Ich wünschte, wir hätten an meiner Schule auch so einen Platz. Was spielt ihr hier? Spielt ihr, dass es eine Burg ist?«
    »Eigentlich«, sagte Erica aufgeregt, »spielen wir, dass es ein Schloss ist.«
    »Cool«, sagte ich. Es sah auch wie ein Schloss aus, mit diesen vielen Ziegeln und so. »Und ihr tut so, als wärt ihr Prinzessinnen?«
    »Königinnen«, antwortete Sophie angeekelt. »Prinzessinnen dürfen nichts.«
    »Genau«, sagte Caroline. Sie sah jetzt weniger ernst und dafür aufgeregt aus. »Wir sind Königinnen. Du kannst auch eine sein, wenn du willst. Normalerweise spielen wir, dass ein böser Kriegsherr Sophie heiraten will, weil sie so schön ist.«

    Sophie lächelte bescheiden, als ich sie ansah. Mit ihren braunen Locken und dem rosa Mund sah sie aber wirklich schön aus. Es könnte also stimmen.
    »Gerne«, sagte ich.
    »Aber sie will ihn nicht, weil sie ihr Herz einem anderen versprochen hat«, erklärte Caroline weiter. »Deshalb haben wir uns im Schloss verbarrikadiert und der böse Kriegsherr greift an und wir bereiten uns auf die Schlacht vor.«
    »Ja«, sagte Erica glücklich. »Wir werden kochendes Öl auf seine Truppen gießen!«
    »Cool«, sagte ich zum zweiten Mal, als die Flugsaurier in meinem Bauch langsam Ruhe gaben.
    Ich freute mich, Mädchen gefunden zu haben, die in der Pause so etwas Tolles spielten. Das neue Spiel von Brittany Hauser an der Walnusswald-Schule war Cheerleader . (So konnte sie allen, die es hören wollten, die Cheers beibringen, die sie von ihrer großen Schwester Becca gelernt

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