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Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Titel: Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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konnte. Aber das ganze verdammte Ding … »Sie entführen das ganze verdammte Ding!«, schrie Van Atta auf.
    Yei rang ihre Hände vor dem Vid. »Das schaffen sie nie. Sie sind doch kaum mehr als Kinder! Er wird sie in den Tod führen! Das ist kriminell!«
    Captain Bannerji und die Administratorin des Shuttlehafens blickten einander an. Bannerji schürzte die Lippen und hielt ihr die offenen Hände hin, als wollte er sagen: Ladies first.
    »Glauben Sie also, daß die beiden Vorfälle miteinander in Zusammenhang stehen?«, bedrängte Chalopin Van Atta.
    Van Atta ging hin und her, als könnte er so die flache Darstellung des Habitats aus einem anderen Winkel sehen, »… das ganze verdammte Ding!«
    Yei antwortete an seiner Stelle: »Ja, das glauben wir.«
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    Van Atta lief weiter auf und ab. »Verdammt, und sie haben es schon zerlegt! Wir haben keine Zeit mehr, um sie auszuhungern.
    Wir müssen sie auf irgendeine andere Weise aufhalten.«
    »Die Mitarbeiter des Cay-Projekts waren sehr beunruhigt über den abrupten Abbruch des Projekts«, erklärte Yei. »Sie haben es vorzeitig herausgefunden. Sie befürchteten, daß sie hier unten zurückgelassen würden, wo sie doch nicht an die Schwerkraft gewöhnt sind. Ich hatte keine Chance, ihnen diese Idee schrittweise beizubringen. Ich glaube, sie versuchen vielleicht tatsächlich irgendwie – davonzulaufen.«
    Captain Bannerjis Augen weiteten sich. Er stützte sich mit einer Hand auf die Konsole und starrte auf das Vid. »Denken Sie an die bescheidene Schnecke«, murmelte er, »die ihr Haus auf dem
    Rücken trägt. Wenn sie an kalten regnerischen Tagen spazierengeht, muß sie nie umkehren …«
    Van Atta brachte einen zusätzlichen halben Meter Abstand
    zwischen sich und den plötzlich poetisch gewordenen Sicherheitsoffizier.
    »Waffen«, sagte Van Atta. »Welche Waffen hat die Sicherheitsabteilung auf Lager?«
    »Betäuber«, antwortete Bannerji, richtete sich auf und untersuchte seinen rechten Daumennagel. War da ein spöttisches Funkeln in seinen Augen? Nein, das würde er nicht wagen.
    »Ich meine, auf Ihrem Shuttle«, sagte Van Atta gereizt. »Waffen, die auf dem Schiff montiert sind. Zähne. Ohne Zähne kann man nicht drohen.«
    »Es gibt zwei mittelstarke Lasereinheiten auf dem Schiff. Das letztemal haben wir sie benutzt – warten Sie mal –, um einen Baumstumpf durchzubrennen, der Flurwasser aufgestaut hatte und ein Forschungslager bedrohte.«
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    »Ja, gut, das ist jedenfalls mehr als sie haben«, sagte Van Atta aufgeregt. »Wir können das Habitat angreifen – oder den Superjumper – eins von beiden. Die Hauptsache ist, sie davon abzuhalten, daß sie sich miteinander verbinden. Ja, nehmen wir uns zuerst das Sprungschiff vor. Ohne es ist das Habitat ein unbewegliches Ziel, das wir bequem wegputzen können. Ist Ihr Sicherheitsshuttle mit Treibstoff ausgestattet und startbereit, Bannerji?«
    Dr. Yei erbleichte. »Halten Sie ein! Wer redet davon, irgendetwas anzugreifen? Wir haben noch nicht einmal Sprechkontakt hergestellt. Wenn die Entführer tatsächlich Quaddies sind, dann bin ich sicher, ich könnte sie überreden, vernünftig zu sein …«
    »Es ist zu spät für Vernunft. Diese Situation verlangt Taten. «
    Die Demütigung brannte heiß in Van Attas Eingeweiden, und sie wurde von der Angst genährt. Wenn die hohen Tiere in der Firma herausbekamen, wie komplett er die Kontrolle verloren hatte – na ja, dann sollte er lieber wieder die Kontrolle fest in Händen haben.
    »Ja, aber …« Yei leckte ihre Lippen. »Es ist ganz schön und gut zu drohen, aber der tatsächliche Einsatz von Gewalt ist gefährlich
    – vielleicht zerstörerisch. Sollten Sie nicht lieber zuerst eine Genehmigung dafür einholen? Wenn irgend etwas schrecklich danebengeht, dann würden Sie gewiß nicht gerne die Sache ausbaden mögen.«
    Van Atta zögerte. »Das würde zu lange dauern«, widersprach er schließlich. »Es dauert vielleicht einen Tag, um die Distriktszentrale auf Orient IV zu erreichen und eine Antwort zu bekommen.
    Und wenn man dort entscheidet, die Sache sei zu heiß und sie den ganzen Weg zu Apmad auf der Erde weiterreicht, dann könnte es einige Tage dauern, bis wir eine Antwort bekommen.«
    »Aber es wird doch sowieso einige Tage dauern, oder?«, sagte Yei und blickte ihn gespannt an. »Selbst wenn es ihnen gelingt, das 276
    Habitat an den Superjumper anzufügen, dann können sie es nicht herumschwingen und wie einen Schnellkurier beschleunigen. Es würde nie die

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