Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Titel: Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
murmelte Van Atta und setzte sich vor die
    Kommunikatoreinheit.
    271
    »Es ist eine aufgezeichnete Botschaft vom Manager der
    Frachtrangierstation draußen am Sprungpunkt. Ich werde sie aufrufen«, sagte der Techniker.
    Das ihm beiläufig bekannte Gesicht des Managers der Sprungpunktstation erschien vor Van Atta auf dem Schirm.
    Er hatte ihn vielleicht einmal getroffen, am Anfang seines Aufenthaltes hier. Die kleine Sprungpunktstation wurde von Orient IV aus bemannt und unterstand dem Unternehmensbereich auf Orient IV, nicht Rodeo. Ihre Angestellten waren reguläre Planetarier von der Raumfahrergewerkschaft und hatten normal keinen Kontakt mit Rodeo oder mit den Quaddies, die einmal dafür bestimmt gewesen waren, sie zu ersetzen.
    Der Stationsmanager machte einen gequälten Eindruck. Er rasselte die einführenden Identifikationskennungen herunter und kam dann abrupt zum Kern der Sache: »Was, zum Teufel, ist denn überhaupt mit euch los? Eine Mannschaft von Mutantenmonstern ist eben von Nirgendwo aufgetaucht, hat einen Sprungpiloten gekidnappt, einen anderen niedergeschossen und einen Frachtsuperjumper von GalacTech entführt. Aber anstatt damit hinaus
    zuspringen, sind sie damit nach Rodeo unterwegs. Als wir den Sicherheitsdienst von Rodeo unterrichteten, hat man uns mitgeteilt, daß die Mutanten wahrscheinlich Ihnen unterstehen. Gibt es dort noch mehr davon? Sind die verrückt geworden oder was? Ich
    möchte eine Antwort haben, verdammt noch mal. Ich habe hier einen Piloten auf der Krankenstation, einen eingeschüchterten Ingenieur und eine Crew am Rande der Panik.« Nach seinem
    Gesichtsausdruck zu schließen befand sich der Manager selbst am Rande der Panik. »Sprungpunktstation Ende!«
    »Wie alt ist diese Nachricht?«, fragte Van Atta ziemlich verdutzt.
    272
    »Etwa zwölf Stunden, Sir«, sagte der Techniker nach einem
    Blick auf seinen Monitor.
    »Glaubt er, daß die Entführer Quaddies sind? Warum wurde ich nicht informiert …« Van Attas Blick fiel auf Bannerji, der ausdruckslos neben Chalopin stand, »warum wurde ich von der Sicherheitsabteilung hierüber nicht sofort informiert?«
    »Zu dem Zeitpunkt, als der Vorfall gemeldet wurde, waren Sie nicht erreichbar«, sagte der Sicherheitsoffizier ohne jede Gemütsregung. »Wir haben seitdem die Bahn der D-620 verfolgt, und sie hat ihre Beschleunigung geradewegs auf Rodeo zu fortgesetzt.
    Sie antwortet auf unsere Signale nicht.«
    »Und was tun Sie deswegen?«
    »Wir beobachten die Lage. Ich habe noch keine Befehle bekommen, irgend etwas deswegen zu unternehmen.«
    »Warum nicht? Wo ist Norris?« Norris war der leitende Manager für alle Operationen im gesamten Lokalraum von Rodeo, er sollte eigentlich eingeschaltet sein. Allerdings unterstand das Cay-Projekt nicht seiner Befehlskette, da Van Atta direkt dem Geschäftsbereich Operativer Betrieb der Gesellschaft verantwortlich war.
    »Dr. Norris«, sagte Chalopin, »ist bei einer Konferenz für Materialentwicklung auf der Erde. In seiner Abwesenheit vertrete ich ihn. Captain Bannerji und ich haben die Möglichkeit erörtert, daß er seine Leute und das Sicherheits-und Rettungsshuttle von Shuttlehafen Drei nimmt und versucht, das entführte Schiff zu entern.
    Wir sind uns immer noch nicht sicher, wer diese Leute sind oder was sie wollen, aber sie scheinen eine Geisel genommen zu haben, was uns zur Vorsicht zwingt. Also haben wir sie ihre Entfernung verringern lassen, während wir versuchen, mehr Informationen über sie zu bekommen. Damit«, sie musterte ihn mit ihren kleinen, 273
    runden, glänzenden Augen, »kommen wir zu Ihnen, Mr. Van Atta.
    Hat dieser Vorfall irgendeine Verbindung mit Ihrer Krise auf dem Habitat?«
    »Ich sehe nicht, wie …«, begann Van Atta und brach ab, denn plötzlich verstand er. »Dieser Mistkerl …«, flüsterte er.
    »Lord Krishna«, sagte Dr. Yei und wandte sich wieder dem
    Live-Vid des Habitats zu, das halbzerlegt hoch über ihnen im Orbit hing. »Das kann nicht sein …«
    »Graf ist verrückt. Er ist verrückt, der Mann ist ein Größenwahnsinniger. Er kann das nicht machen …« Die technischen Parameter zogen unerbittlich vor Van Attas geistigem Auge vor
    über. Masse – Energie – Entfernung – ja, eine abgemagerte Version des Habitats, um einen Teil seiner weniger wesentlichen Komponenten reduziert, konnte vielleicht gerade noch von einem Supersprungschiff in den Wurmlochraum gezogen werden, falls es an dem fernen Sprungpunkt in die richtige Position gebracht werden

Weitere Kostenlose Bücher