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Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Titel: Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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ziemlich klare Vorstellung davon zu haben, wie Geld funktionierte, schüttelte den Kopf. »Darum geht es nicht. Es ist, na ja –
    weißt du, ich glaube, Dr. Yei würde unsere Treffen nicht billigen.
    Und – eine Menge anderer Leute auch nicht.« Tatsächlich war sich Silver ziemlich sicher, daß ›mißbilligen‹ kaum die Konsequenzen bezeichnen würde, die entstünden, wenn ihre geheimen Transaktionen mit Ti herauskämen.
    »Prüde Typen«, sagte Ti verächtlich. »Du wirst dir doch nicht von ihnen sagen lassen, was du jetzt zu tun hast, oder?« Aber in seiner Geringschätzung klang Besorgnis an.
    »Ich werde auch nicht anfangen, ihnen zu sagen, was ich tue«, sagte Silver nachdrücklich. »Würdest du das?«
    »Lieber Gott, nein«, er winkte erschreckt ab.
    »Also, da stimmen wir überein. Unglücklicherweise ist das«, sie zeigte mit Bedauern auf die Bluse, »etwas, das ich nicht verstecken kann. Ich könnte sie nicht tragen, ohne daß jemand fragt, woher ich sie bekommen habe.«
    »Oh«, sagte er in dem dumpfen Ton eines Menschen, der von
    einer unbestreitbaren Tatsache beeindruckt ist. »Tja, ich – vermutlich hätte ich daran denken sollen. Meinst du, daß du sie vielleicht einige Zeit verstecken kannst? Ich habe meinen Schwer67
    krafturlaub auf Rodeo genommen, weil einem alle Plätze mit Shuttlebonus auf Orient IV von den dienstälteren Burschen weggeschnappt werden. Na ja, und man kann hier schneller eine Menge Arbeitsstunden zusammenbekommen, mit dem ganzen
    Frachtverkehr. Aber nach ein paar weiteren Zyklen werde ich den Dienstgrad eines Shuttlekommandanten und wieder den permanenten Sprungpilotenstatus haben.«
    »Ich kann die Bluse auch mit niemandem teilen«, sagte Silver.
    »Weißt du, die Sache mit den Büchern und den Vid-Dramen und den anderen Dingen ist, sie sind nicht nur klein und leicht zu verstecken, sondern ich kann sie auch in der Gruppe herumgehen lassen, ohne daß sie abgenutzt werden. Niemand wird dabei ausgelassen. So kann ich eine Menge Kooperation bekommen, wenn ich, sagen wir mal, ein bißchen für mich selbst sein möchte.« Mit einem Zurückwerfen des Kopfes deutete sie auf die Ungestörtheit hin, die sie im Augenblick genossen.
    »Aha«, Ti schluckte. Er zögerte. »Ich – hatte nicht gewußt, daß du die Sachen weitergibst.«
    »Nicht teilen?«, sagte Silver. »Das wäre wirklich falsch.« Sie starrte ihn leicht gekränkt an und schob ihm die Bluse schnell wieder zu, bevor sie schwach würde. Sie wollte beinahe weitere Erklärungen geben, aber dann besann sie sich eines besseren.
    Am besten erfuhr Ti nichts von dem Aufruhr, den es gegeben hatte, als ein Planetarier vom Personal des Habitats eine der Buchdisketten, die sie aus Versehen in einem Projektor gelassen hatten, fand und an Dr. Yei weitergab. Die Suche – sie waren gerade noch alarmiert worden und es war ihnen gelungen, den Rest der eingeschmuggelten Bibliothek zu verstecken, aber die heftige und intensive Suche war für Silver Warnung genug gewesen, wie ernst ihr Vergehen in den Augen ihrer Autoritäten war. Es hatte 68
    seitdem zwei weitere überraschende Inspektionen gegeben, obwohl keine weiteren Disketten gefunden wurden. Sie hatte den Wink wohl verstanden.
    Mr. Van Atta selbst hatte sie – sie! – beiseite genommen und gedrängt, sie solle die undichte Stelle unter ihren Kameraden ausspionieren. Sie hatte begonnen, ein Geständnis abzulegen, aber dann gerade noch rechtzeitig abgebrochen, als seine aufkommende Wut ihr Angst einjagte und fast die Kehle abschnürte. »Ich werde den kleinen Schleicher in Stücke reißen, wenn ich ihn erwische«, hatte Van Atta geknurrt. Vielleicht würde Ti Mr. Van Atta und Dr.
    Yei und ihr ganzes Personal zusammen nicht so einschüchternd finden – aber sie wagte es nicht, den Verlust ihrer einzigen sicheren Quelle für Planetarierfreuden zu riskieren. Ti war zumindest bereit, gegen etwas zu tauschen, das praktisch ein Teil von Silvers Arbeitskraft war, die eine unsichtbare Ware, die in keinem Inventar geführt wurde; wer weiß, vielleicht mochte ein anderer Pilot irgendwelche Sachen verlangen, die weit schwieriger unbemerkt aus dem Habitat zu schmuggeln waren.
    Eine lange erwartete Bewegung im Ladebereich fiel ihr ins Auge.
    Und du hast gemeint, du würdest wegen ein paar Büchern
    Schwierigkeiten riskieren, dachte Silver bei sich selbst. Warte nur, bis erst mal diese Kinderei herauskommt…
    »Auf jeden Fall vielen Dank«, sagte Silver hastig und faßte Ti um den Hals für einen

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