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Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Titel: Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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klebte daran, neben dem glänzenden Kontakt.
    Mechanischer Mutant, biologische Mutantin, in gleicher Weise betroffen von unterschiedlichen Technologien; vielleicht war das der Grund, weshalb Ti damals gedacht hatte, er könne sich an sie heranmachen, da er selbst ein Außenseiter war. Zwei Monstrositäten, die sich zusammengetan hatten. Andrerseits, vielleicht war der Sprungpilot einfach nicht sehr wählerisch.
    Er zitterte, keuchte krampfhaft und preßte sie dicht an seinen Leib. Eigentlich sah er – sehr verletzlich aus. Mr. Van Atta sah in diesem Augenblick nie verletzlich aus; Silver war sich nicht sicher, wonach er dann aussah.
    Was hat er eigentlich davon, was ich nicht habe? überlegte Silver.
    Was stimmt denn mit mir nicht? Vielleicht war sie wirklich, wie Van Atta ihr einmal vorgeworfen hatte, frigide – ein unangenehmes Wort, es erinnerte sie an eine Maschinerie und an die Müllbehälter, die außen am Habitat angebracht waren –, und deshalb hatte sie gelernt, für ihn Laute von sich zu geben und lustvoll zu zucken, wenn er sich in ihr bewegte, und er hatte sie gelobt, weil sie lockerer würde.
    Silver erinnerte sich daran, daß sie einen anderen Grund hatte, die Augen offenzuhalten. Sie blickte wieder am Kopf des Piloten vorbei. Das Beobachtungsfenster der abgedunkelten Steuerkabine, wo sie ihr Rendezvous abhielten, gab den Blick auf die Frachtladebucht frei. Der Bereitstellungsraum zwischen der Steuerkabine der 62
    Ladebucht und dem Eingang zur Luke des Frachtshuttles war
    dämmerig beleuchtet; nichts bewegte sich dort. Beeilt euch, Tony, Ciaire, dachte Silver besorgt. Ich kann diesen Burschen nicht die ganze Schicht beschäftigt halten.
    »Toll«, hauchte Ti, der aus seiner Trance auftauchte, seine Augen öffnete und grinste. »Als man euch für die Schwerelosigkeit entworfen hat, da hat man an alles gedacht.« Er löste seinen Griff von Silvers Schulterblättern und ließ seine Hände ihren Rücken hinabgleiten, um ihre Hüften herum und an ihren unteren Armen entlang, zuletzt gab er ihr einen anerkennenden Klaps auf ihre Hände, die seine muskulösen Planetarierschenkel umfaßt hielten.
    »Wirklich zweckmäßig.«
    »Wie macht ihr Planetarier es eigentlich, daß ihr nicht voneinander abprallt?«, forschte Silver neugierig und nutzte die Gelegenheit aus, daß sie einen offensichtlichen Experten für dieses Thema zur Hand hatte.
    Sein Grinsen wurde breiter. »Die Schwerkraft hält uns zusammen.«
    »Wie seltsam. Ich habe die Schwerkraft mir immer als etwas vorgestellt, wogegen ihr die ganze Zeit ankämpfen müßt.«
    »Nein, nur die halbe Zeit. Die andere Hälfte arbeitet sie für uns«, versicherte er ihr.
    Er ließ sein Glied herausgleiten und löste sich ziemlich elegant von ihrem Körper – vielleicht kam hier seine ganze Pilotenerfahrung durch – und gab ihr einen Kuß auf den Hals. »Hübsche Lady.«
    Silver errötete ein bißchen und war für das trübe Licht dankbar.
    Ti richtete seine Aufmerksamkeit einen Moment lang einer notwendigen Verrichtung zu. Ein kurzes Zischen von Luft, und das mit einem Spermizid versehene Kondom war im Müllschlucker
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    verschwunden. Silver unterdrückte einen schwachen Anflug von Bedauern. Es war einfach zu schade, daß Ti keiner von ihnen war.
    Zu schade, daß sie auf der Liste der für Mutterschaft Bestimmten so weit hinten stand. Zu schade…
    »Hast du von eurem Doktor herausbringen können, ob wir das wirklich brauchen?«, fragte Ti sie.
    »Ich konnte Dr. Minchenko nicht direkt fragen«, erwiderte Silver. »Aber er scheint zu meinen, jede Empfängnis zwischen einem Planetarier und einer von uns würde zu einem spontanen Abort führen, und zwar ziemlich früh – aber niemand weiß es sicher. Es könnte sein, daß ein Baby geboren wird, dessen untere Gliedmaßen weder Arme noch Beine sind, sondern irgend etwas Verkorkstes dazwischen.« Und ich dürfte es wahrscheinlich nicht behalten… »Jedenfalls brauchen wir so nicht mit einem Handsauger im Raum nach Körperflüssigkeiten zu jagen.«
    »Das stimmt auch wieder. Na ja, ich bin bestimmt noch nicht bereit, Vater zu werden.«
    Wie unbegreiflich, dachte Silver, bei einem Mann in diesem Alter. Ti mußte mindestens fünfundzwanzig sein, viel älter als Tony, der nahezu der älteste von ihnen allen war. Sie achtete darauf, mit dem Gesicht zum Fenster zu schweben, so daß der Pilot ihm seinen Rücken zukehrte. Los, Tony, tu’s, wenn du es tun willst…
    Ein kühler Luftzug von den Ventilatoren ließ auf allen

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