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Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Titel: Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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und er schämte sich insgeheim auch über dieses Gefühl der Erleichterung. Pramods Problem – fluktuierende Energiepegel in seinem Elektronenstrahlschweißbrenner, die letztlich auf eine Störung der elektronenemittierenden Kathode infolge von Gaskontamination zurückgingen – hatte Leo einige Zeit in Anspruch genommen, aber als die Schweißvorführung vorüber war, trieb ihn seine Scham wieder hierher.
    Was kannst du denn so spät noch für sie tun? verspottete ihn sein Gewissen. Sie deiner beständigen moralischen Unterstützung versichern, solange du damit in keine Unannehmlichkeiten verwickelt wirst? Was für ein Trost! Er schüttelte den Kopf und betätigte die Türsteuerung.
    Schweigend schwebte er am Stationszimmer vorbei, ohne sich dort anzumelden. Silver befand sich in einer privaten Kabine ganz am Ende des Krankenstationsmoduls. Die Entfernung hatte dazu beigetragen, ihre Schreie zu dämpfen.
    Leo schaute durch das Beobachtungsfenster. Silver war allein und hing schlaff in den Bettgurten an der Wand. Im Licht der Fluoros erschien ihr Gesicht grünlich, bleich und feucht. Ihre Augen schienen ihre funkelnd blaue Farbe verloren zu haben, jetzt wirkten sie wie verschwommene bleigraue Flecken. Eine der oberen Hände umklammerte eine noch unbenutzte Speitüte.
    Leo selbst war auch übel. Er warf einen Blick den Korridor entlang, um sicher zu sein, daß er noch unbeobachtet war,
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    schluckte den Klumpen hilfloser Wut hinunter, der sich in seiner Kehle angesammelt hatte, und schlüpfte in die Kabine.
    »Ach… hallo, Silver«, begann Leo mit einem schwachen Lächeln. »Wie geht es dir?« Er verfluchte sich selbst für seine albernen Worte.
    Ihre verschmierten Augen richteten sich verständnislos auf ihn.
    Dann sagte sie: »O Leo. Ich glaube, ich habe eine Weile… geschlafen. Komische Träume… Mir ist noch übel.«
    Die Wirkung der Droge schien schon nachzulassen. Ihre Stimme war nicht mehr undeutlich und träumerisch wie während des
    Verhörs; jetzt klang sie schwach und gepreßt, aber ihrer selbst bewußt. Leicht ungehalten fügte sie hinzu: »Wegen diesem Zeug habe ich mich erbrochen. Und ich habe noch nie gebrochen, nie.
    Dieses Zeug hat mich dazu gebracht.«
    Wie Leo mitbekommen hatte, gab es in Silvers kleiner Welt
    stärkste soziale Hemmungen gegen das Erbrechen in der Schwerelosigkeit. Wahrscheinlich wäre Silvers Verlegenheit viel geringer gewesen, wenn man sie in der Öffentlichkeit entkleidet hätte.
    »Das war nicht dein Fehler«, versuchte Leo sie schnell zu beruhigen.
    Sie schüttelte den Kopf; ihr Haar flatterte dabei in glatten Strähnen und bildete nicht mehr die gewohnte helle Aureole. Sie spitzte den Mund. »Ich hätte eigentlich – ich dachte, ich könnte…
    der Rote Ninja hat seinen Feinden nie seine Geheimnisse verraten, und ihn hatten sie sowohl unter Drogen gesetzt wie auch gefoltert.«
    »Wer?«, fragte Leo verdutzt.
    »Oh…!« Silver wimmerte. »Sie haben auch unsere Bücher
    entdeckt. Diesmal werden sie alle finden…« An ihren Wimpern hingen Tränen, die nicht fallen konnten, sondern sich ansammelten, 98
    bis sie weggewischt wurden. Als sie ihre Augen aufriß und Leo in entsetzter Erkenntnis anstarrte, lösten sich zwei oder drei Tröpfchen und machten sich als schimmernde Satelliten selbständig.
    »Und jetzt denkt Mr. Van Atta, daß Ti gewußt haben muß, daß Tony und Ciaire an Bord seines Shuttles waren – eine geheime Absprache –, und er sagt, er wird dafür sorgen, daß Ti gefeuert wird! Und er wird Tony und Ciaire dort unten finden – ich weiß nicht, was er ihnen antun wird. Ich habe Mr. Van Atta noch nie so wütend gesehen.«
    Leo biß so fest die Zähne zusammen, daß aus seinem Lächeln eine Grimasse wurde. Trotzdem versuchte er vernünftig zu reden.
    »Aber du hast ihnen doch sicher – unter Drogen – gesagt, daß Ti es nicht wußte.«
    »Er hat es nicht geglaubt. Er sagte, ich würde lügen.«
    »Aber das wäre doch unlogisch…«, begann Leo, dann brach er ab. »Nein, du hast recht, das läßt ihn kalt. Gott, was für ein Arschloch!«
    Silver öffnete schockiert den Mund. »Sie meinen – Mr. Van
    Atta?«
    »Ich meine Brucie-Baby. Du kannst mir nicht einreden, daß du seit elf Monaten mit dem Mann zu tun hast und das noch nicht gemerkt hast.«
    »Ich dachte, daß es an mir liegt – daß etwas mit mir nicht stimmt…« Silvers Stimme war immer noch schwach und verweint, aber in ihren Augen begann es zu dämmern. Sie bezwang ihr eigenes Leid und betrachtete

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