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Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Titel: Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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sie versuchte, mit Worten die Bemühungen eines sechsten zu lenken, einem siebenten zu helfen, der aus Versehen eine Packung mit Proteinchips zu weit aufgerissen hatte, dessen Inhalt sich nun in die Luft ergoß.
    Durch alles hindurch klang ihre vertraute ruhige, gedehnte Sprechweise nur wenig gepreßter als gewöhnlich, bis ihr Blick auf Ciaire fiel. »Oh, meine Liebe«, sagte sie mit schwacher Stimme.
    »Andy!«, rief Ciaire.
    Er drehte ihr den Kopf zu und stieß sich mit verzweifelten Schwimmbewegungen von Mama Nilla ab, doch als er am Ende
    seines Gurtes ankam, wurde er wieder zurück zu seiner Krippenmutter geschnellt. Jetzt brüllte er ernsthaft los. Wie ein Echo begann der blutende Junge auch lauter zu schreien.
    Ciaire bremste sich an der Wand ab und näherte sich ihnen.
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    »Ciaire, Liebling, es tut mir leid«, sagte Mama Nilla und drehte ihre Hüften, um Andy zu verstecken, »aber ich kann ihn dir nicht geben. Mr. Van Atta hat gesagt, er würde mich auf der Stelle feuern, ob ich zwanzig Jahre im Dienst bin oder nicht – und Gott weiß, wen sie dann bekommen würden – es gibt so wenige, denen ich vertrauen kann, daß sie nicht auf den Kopf gefallen sind …«
    Andy unterbrach sie, indem er sich wieder abstieß; er schlug ihr die dargebotene Flasche heftig aus der Hand, und sie rotierte davon und trug im Vorbeifliegen mit einigen Tropfen Babynahrung zu dem allgemeinen Durcheinander bei. Ciaire streckte die Hände nach ihm aus.
    »… ich kann nicht, ich kann wirklich nicht – ach, zum Teufel, nimm ihn!« Es war das erstemal, daß Ciaire Mama Nilla überhaupt hatte fluchen hören. Sie hakte den Gurt los, und ihre freigewordene linke Seite wurde sofort von den wartenden Fünfjährigen okkupiert.
    Andys Schreie gingen sofort in ein gedämpftes Weinen über, während seine kleinen Hände sich heftig an sie klammerten. Ciaire drückte ihn mit all ihren vier Armen nicht weniger heftig an sich.
    Er suchte mit dem Mund in ihrem Hemd – vergebens, wie Ciaire bewußt wurde. Ihn einfach nur zu halten mochte für sie genug sein, aber für ihn galt das nicht notwendigerweise. Sie schnupperte in seinem dünnen Haar und genoß seinen sauberen Babyduft, seine fein geschnittenen Ohren, seine durchscheinende Haut, seine zarten Wimpern, jeden Teil seines zappelnden Körpers. Mit dem Saum ihres blauen Hemdes wischte sie glücklich seine Nase.
    »Es ist Ciaire«, hörte sie einen der Fünfjährigen einem anderen gescheit erklären. »Sie ist eine echte Mama.« Sie blickte auf und sah, wie die Kleinen sie neugierig in Augenschein nahmen; dann kicherten sie. Sie grinste zurück. Ein Siebenjähriger von einer be258
    nachbarten Gruppe hatte die Flasche aufgefangen und beobachtete Andy voller Interesse.
    Als die Schnittwunde auf der Stirn des kleinen Quaddies nicht mehr blutete, war Mama Nilla endlich in der Lage, ein Gespräch zu führen. »Du weißt nicht zufällig, wo Mr. Van Atta jetzt ist, oder?«, fragte sie Ciaire nervös.
    »Fort«, sagte Ciaire voller Freude, »fort für immer! Wir übernehmen jetzt das Habitat.«
    Mama Nilla blinzelte. »Ciaire, man wird euch nicht lassen …«
    »Wir haben Hilfe.« Sie deutete mit einem Nicken zur anderen Seite des Turnraums, wo ihr Blick auf Leo in seinem roten Overall fiel – er mußte gerade angekommen sein. Bei ihm war eine andere zweibeinige Gestalt in einem weißen Overall. Was tat Dr. Minchenko noch hier? Eine plötzliche Angst durchzuckte sie. War es ihnen schließlich doch nicht gelungen, die Planetarier aus dem Habitat zu entfernen? Zum erstenmal kam ihr der Gedanke, Mama Nillas Anwesenheit in Frage zu stellen. »Warum sind Sie nicht in Ihren Sicherheitsbereich gegangen?«, fragte Ciaire sie.
    »Sei nicht töricht, meine Liebe. Oh, Dr. Minchenko!« Mama
    Nilla winkte ihm zu. »Hier drüben!«
    Die zwei Planetarier, denen das Vertrauen der Quaddies in den freien Flug fehlte, durchquerten den Raum an einem Netz, das an einem entfernten Bogen aufgehängt war, und bahnten sich ihren Weg zu Mama Nillas Gruppe.
    »Ich habe hier einen, der etwas biotischen Kleber braucht«, sagte Mama Nilla zu Dr. Minchenko, sobald er in Hörweite war, und umarmte den Quaddie, der sich geschnitten hatte. »Was ist los? Ist es schon sicher, sie wieder in die Krippenmodule zu bringen?«
    »Es ist sicher«, erwiderte Leo, »aber Sie werden mit mir kommen müssen, Ms. Villanova.«
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    »Ich verlasse meine Kinder nicht, bis meine Ablösung kommt«, sagte Mama Nilla scharf, »und neun Zehntel meiner

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