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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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»Oberstleutnant, Sie wissen nicht, wer…«
    »Nein … stellen Sie uns nicht vor, Graf Vorpatril«, unterbrach ihn Cordelia. »Das wäre nur eine weitere Peinlichkeit für uns.« Sie kniff sich mit Daumen und Zeigefinger in ihren Nasenrücken, schloss die Augen und
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    suchte nach versöhnlicheren Worten. Und ich pflegte stolz darauf zu sein, ruhig ich immer blieb. Sie schaute wieder in ihre wütenden Gesichter.
    »Oberstleutnant! Euer Grafschaft!« Sie leitete den Titel des jungen Mannes aus der Erwähnung seines Vaters ab, der unten inmitten der Grafen saß. »Meine Worte waren voreilig und heftig, und ich nehme sie zurück. Ich hatte kein Recht, eine private Unterhaltung zu kommentieren. Ich entschuldige mich.
    In aller Ergebenheit.«
    »Das sollten Sie wohl«, versetzte der junge Graf.
    Sein Bruder besaß mehr Selbstbeherrschung und antwortete
    widerstrebend: »Ich nehme Ihre Entschuldigung an, Madame.
    Ich vermute, der Leutnant ist ein Verwandter von Ihnen. Ich entschuldige mich für jede Art von Beleidigung, die Ihrer Empfindung nach in meinen Worten enthalten war.«
    »Und ich nehme Ihre Entschuldigung an, Oberstleutnant.
    Obwohl Leutnant Koudelka kein Verwandter von mir ist,
    sondern mein zweitliebster… Feind.« Sie hielt inne, und sie tauschten ein Stirnrunzeln miteinander aus: sie aus Ironie, er aus Verwirrung. »Ich möchte jedoch etwas von Ihnen erbitten, mein Herr: Machen Sie nie eine derartige Bemerkung wie zuvor in Hörweite von Admiral Vorkosigan. Koudelka war einer seiner Offiziere an Bord der General Vorkraß, und er ist in seiner Verteidigung während jener politischen Meuterei letztes Jahr verwundet worden. Vorkosigan liebt ihn wie einen Sohn.«
    Der Fregattenkapitän beruhigte sich, obwohl Droushnakovi
    immer noch dreinschaute, als hätte sie einen schlechten
    Geschmack im Mund. Er lächelte leicht: »Wollen Sie damit
    andeuten, ich würde mich dann beim Wachdienst auf der Insel Kyril wiederfinden?«
    Was war die Insel Kyril? Anscheinend ein ferner und
    unangenehmer Außenposten. »Ich … bezweifle das. Er würde
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    nicht sein Amt benutzen, um einem persönlichen Groll
    nachzugeben. Aber es würde ihm unnötigen Kummer
    bereiten.«
    »Madame.« Sie hatte ihn jetzt völlig verwirrt, diese so
    unscheinbar wirkende Frau, so fehl am Platz auf der
    glitzernden Galerie. Er wendete sich wieder mit seinem Bruder zusammen nach vorn, um dem Geschehen unten im Saal zu folgen, und alle bewahrten ein befangenes Schweigen während weiterer zwanzig Minuten, bis die Zeremonien anlässlich des Mittagsmahls zu Ende kamen. Die Menschenmengen aus dem Saal und von der Galerie strömten hinaus, um sich auf den Korridoren der Macht zu begegnen.
    Sie fand Vorkosigan mit Koudelka an seiner Seite im
    Gespräch mit seinem Vater, Graf Piotr, und einem anderen
    Mann in Grafenrobe. Vorpatril lieferte sie ab und verschwand, und Aral begrüßte sie mit einem müden Lächeln.
    »Lieber Captain, hältst du immer noch durch? Ich möchte,
    dass du Graf Vorhalas kennen lernst. Admiral Rulf Vorhalas war sein jüngerer Bruder. Wir müssen bald aufbrechen, wir sind zu einem privaten Essen mit der Prinzessin und mit Prinz Gregor eingeladen.«
    Graf Vorhalas beugte sich tief über ihre Hand. »Mylady, ich fühle mich geehrt.«
    »Graf, ich … begegnete Ihrem Bruder nur kurz. Aber
    Admiral Vorhalas machte auf mich einen Eindruck als Mann
    von überragenden Qualitäten.« Und meine Seite hat ihn in die Luft gejagt. Ihr war nicht recht wohl, mit ihrer Hand in der seinen, aber er schien keine persönlichen Animositäten gegen sie zu hegen.
    »Danke, Mylady. Wir waren alle dieser Meinung. Aha, da
    sind ja die Jungen. Ich habe ihnen versprochen, sie
    vorzustellen. Evon brennt auf einen Posten im Stab, aber ich habe ihm gesagt, dass er sich den verdienen muss. Ich wünsche 395
    mir, Carl hätte ebenso viel Interesse für den Dienst. Meine Tochter wird vor Neid fast vergehen. Sie haben alle Mädchen aufgewühlt, wissen Sie das, Mylady?«
    Der Graf eilte davon, um seine Söhne herbeizuholen. 0 Gott, dachte Cordelia, das mussten ausgerechnet sie sein, Die beiden Männer, die auf der Galerie vor ihr gesessen waren, wurden ihr vorgestellt. Beide erbleichten und beugten sich nervös über ihre Hand.
    »Aber ihr seid euch schon begegnet«, sagte Vorkosigan. »Ich habe euch auf der Galerie miteinander reden sehen. Was für ein anregendes Gesprächsthema hattet ihr denn, Cordelia?«
    »Ach … Geologie. Zoologie. Höflichkeit.

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