Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
›Vitro‹- und ›Vivo‹-Babys feststellen können, jedenfalls nicht zu der Zeit, wenn sie mit zweiundzwanzig erwachsen wurden.
    Ihr Bruder war vivo gewesen, sie selbst vitro; die Gefährtin ihres Bruders hatte für ihre beiden Kinder vivo gewählt und damit ganz schön geprahlt.
    Cordelia hatte immer angenommen, sie würde, wenn die
    Reihe an sie käme, ihr eigenes Kind in einer Replikatorenbank am Beginn einer Erkundungsmission zeugen lassen, und dann wäre es bei ihrer Rückkehr bereit, von ihr in die Arme genommen zu werden. Falls sie zurückkehrte – das war immer der mögliche Haken daran, wenn sie das dunkle Unbekannte erkundete. Und sie hatte ebenfalls angenommen, dass sie einen interessierten Gefährten finden würde, mit dem sie sich zusammentun könnte und der willens und fähig wäre, die medizinischen, psychologischen und ökonomischen Tests
    abzulegen und den Kurs mitzumachen, der für eine
    Elternlizenz qualifizierte.
    Aral war dabei, ein hervorragender Vater zu werden, dessen war sie sich sicher. Falls er je wieder auf den Boden herabkam, von seiner neuen hohen Stellung. Sicherlich musste der erste Ansturm bald vorüber sein. Es war ein langer Fall von jener hohen Stelle, mit keinem Landeplatz in Sicht. Aral war ihr sicherer Hafen. Wenn er zuerst fiel… Sie zwang ihre Überlegungen entschlossen in positivere Bahnen.
    Nun, die Familiengröße?, das war die wirkliche, geheime,
    schlimme Faszination von Barrayar. Es gab hier keine
    gesetzlichen Beschränkungen, keine Zertifikate, die man sich verdienen musste, keine knapp bemessenen Drittkinder-Abweichungen; tatsächlich gab es überhaupt keine Regeln. Sie 401
    hatte auf der Straße eine Frau gesehen, die nicht drei, sondern vier Kinder hinter sich herschleppte, und niemand gaffte sie an.
    Cordelia hatte ihren eigenen Nachwuchs in ihrer Vorstellung von zwei auf drei vermehrt und sich herrlich sündig dabei gefühlt, bis sie eine Frau mit zehn Kindern traf. Vier vielleicht?
    Sechs? Vorkosigan konnte es sich leisten. Cordelia krümmte ihre Zehen und kuschelte sich in die Kissen; sie schwebte auf einer atavistischen Wolke genetischer Gier.
    Barrayars Wirtschaft war jetzt weit offen, sagte Aral, trotz der Verluste des letzten Krieges. Diesmal hatte die Oberfläche des Planeten keine Schäden davongetragen. Die Trockenlegung des zweiten Kontinents eröffnete tagtäglich neue Horizonte, und sobald der neue Planet Sergyar für die Kolonisation freigegeben war, würde sich der Erfolg verdreifachen. Überall herrschte Arbeitskräftemangel, die Löhne stiegen. Barrayar betrachtete sich selbst als entschieden unterbevölkert.
    Vorkosigan bezeichnete die wirtschaftliche Situation als sein Göttergeschenk, politisch gesehen. Cordelia war der gleichen Ansicht, aus persönlicheren, geheimeren Gründen: Rudel kleiner Vorkosigans…
    Sie könnte eine Tochter haben. Nicht nur eine, sondern zwei
    – Schwestern! Cordelia hatte nie eine Schwester gehabt Oberst Vorpatrils Frau hatte zwei, hatte sie gesagt.
    Cordelia hatte Lady Vorpatril bei einer der seltenen
    politisch-gesellschaftlichen Einladungen in Palais Vorkosigan kennen gelernt. Das Ereignis wurde reibungslos organisiert vom Personal des Palais Vorkosigan. Alles, was Cordelia zu tun hatte, war, angemessen gekleidet zu erscheinen (sie hatte sich mehr Kleider gekauft), viel zu lächeln und ihren Mund zu halten. Sie hörte fasziniert zu und versuchte, noch mehr darüber herauszubringen, wie die Dinge hier liefen.
    Alys Vorpatril war ebenfalls schwanger. Graf Vorpatril hatte die beiden zusammengebracht und sich dann aus dem Staub gemacht. Natürlich hatten sie gefachsimpelt. Lady Vorpatril 402
    jammerte viel über ihre persönlichen Beschwerden. Cordelia kam zu dem Schluss, dass sie selbst Glück hatte: Das Mittel gegen Übelkeit wirkte, mit der gleichen chemischen Formel wie zu Hause, und sie war nur auf natürliche Weise müde, nicht vom Gewicht des noch winzigen Babys, sondern von der überraschenden Belastung des Stoffwechsels. Pinkeln für zwei, nannte Cordelia dies bei sich. Nun, wie schwer konnte die Mutterschaft noch sein, nach der Mathematik der fünfdimensionalen Navigation?
    Falls man natürlich Alys' geflüsterte geburtsmedizinische
    Horrorgeschichten beiseite ließ. Blutungen, Anfälle,
    Nierenversagen, Geburtsverletzungen,
    Sauerstoffunterversorgung von kindlichen Gehirnen,
    Kinderköpfe, die größer waren als der Geburtskanal, und ein in Krämpfen zuckender Uterus, der Mutter und Kind zu Tode

Weitere Kostenlose Bücher