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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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hatte. Einige von den Landbewohnern trauen dem Leben in der Stadt nicht, sie scheinen zu denken, dass es hier sauberer ist.« Sie musste kurz grinsen. »Einer der Kerle hat an jedem Standort eine Frau. Keiner seiner Kameraden hat ihn bis jetzt verpfiffen. Der Haufen hält zusammen.«
    Henris Augenbrauen hoben sich: »Wie hübsch für ihn.«
    »Eigentlich nicht. Er ist immer knapp bei Kasse und sieht
    immer sorgengeplagt aus. Aber er kann sich nicht entscheiden, welche Frau er aufgeben soll. Anscheinend liebt er wirklich beide.«
    An der Bootsanlegestelle sahen sie einen alten Mann
    herumwerkeln. Als Dr. Henri zu ihm ging und sich bei ihm
    nach der Möglichkeit erkundigte, ein Boot zu mieten, trat
    Droushnakovi zu Cordelia und sprach sie leise an. Sie schaute verwirrt drein.
    »Mylady… wie in der Welt ist Sergeant Bothari zu einem
    Baby gekommen? Er ist doch nicht verheiratet, oder?«
    »Glauben Sie, der Storch hat die Kleine gebracht?«, sagte
    Cordelia leichthin.
    »Nein.«
    Nach ihrem Stirnrunzeln zu schließen schien Drou diese
    Frivolität nicht zu billigen. Cordelia konnte es ihr nicht übel nehmen. Sie seufzte. Wie kann ich mich da bloß
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    herauswinden? »Aber so war es fast. Ihr Uterusreplikator wurde mit einem Schnellkurier aus Escobar gebracht, nach dem Krieg. Sie hat ihre vorgeburtliche Zeit in einem Labor im Kaiserlichen Militärkrankenhaus vollendet, unter der Aufsicht von Dr. Henri.«
    »Ist sie wirklich Botharis Kind?«
    »0 ja, genetisch bestätigt. Auf diese Weise identifizierte man
    …« Cordelia brach den Satz mittendrin ab. Jetzt vorsichtig…
    »Aber war da nicht die Rede von siebzehn Replikatoren?
    Und wie kam das Baby in den Replikator? War… war es ein
    Experiment?«
    »Plazentaübertragung. Eine schwierige Operation, selbst
    nach galaktischen Maßstäben, aber kein Experiment mehr.
    Schauen Sie«, Cordelia hielt inne und überlegte schnell, »ich werde Ihnen die Wahrheit sagen.« Aber nicht die ganze Wahrheit. »Die kleine Elena ist die Tochter von Bothari und einer jungen escobaranischen Offizierin namens Elena Visconti. Bothari… liebte sie… sehr. Aber nach dem Krieg wollte sie nicht mit ihm nach Barrayar kommen. Das Kind
    wurde gezeugt, hm… auf barrayaranische Weise, und später in den Replikator übertragen, als sie sich trennten. Es gab einige ähnliche Fälle. Die Replikatoren wurden alle an das Kaiserliche Militärkrankenhaus geschickt, das mehr über diese Technologie lernen wollte. Bothari befand sich in …
    medizinischer Behandlung, ziemlich lange Zeit, nach dem
    Krieg. Aber als er entlassen wurde und sie aus dem Replikator kam, übernahm er das Sorgerecht für sie.«
    »Was ist mit den anderen Babys?«
    »Die meisten der Väter waren damals schon tot. Die Kinder
    kamen in das Waisenhaus der Kaiserlichen Armee.«
    Das also war die offizielle Version, ganz korrekt und
    schlüssig.
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    »Oh.« Drou blickte mit gerunzelter Stirn auf ihre Füße. »Das ist überhaupt nicht… es ist schwer, sich Bothari vorzustellen … Um ganz ehrlich zu sein«, sagte sie in einem Anfall von Offenheit, »ich glaube nicht, dass ich auch nur eine Katze der Obhut von Bothari anvertrauen würde. Kommt er Ihnen nicht ein bisschen seltsam vor?«
    »Aral und ich haben ein Auge auf ihn. Bothari macht sich bis jetzt sehr gut, glaube ich. Er hat Frau Hysopi auf eigene Faust gefunden, und er stellt sicher, dass sie alles bekommt, was sie braucht. Hat Bothari – das heißt, sind Sie wegen Bothari beunruhigt?«
    Droushnakovi schaute Cordelia an, als bezweifelte sie die
    Ernsthaftigkeit ihrer Worte. »Er ist so groß. Und hässlich. Und er… führt an manchen Tagen Selbstgespräche. Und er ist so oft krank, tagelang, wo er dann nicht aus dem Bett kommt, aber er hat dann kein Fieber oder so etwas. Der Kommandant von Graf Piotrs Leuten meint, er sei ein Simulant.«
    »Er simuliert nicht. Aber es ist gut, dass Sie das erwähnen; ich werde Aral sagen, er soll mit dem Kommandanten reden und die Sache klären.«
    »Aber haben Sie denn überhaupt keine Angst vor ihm?
    Zumindest an seinen schlechten Tagen?«
    »Ich könnte über Bothari weinen«, sagte Cordelia langsam,
    »aber ich habe keine Angst vor ihm. Nicht an den schlechten Tagen, und nicht an anderen Tagen. Und auch Sie sollten keine Angst vor ihm haben. Es wäre … es wäre eine schlimme Beleidigung für ihn.«
    »Tut mir Leid.« Droushnakovi scharrte mit ihrem Schuh
    über den Kies.
    »Es ist eine traurige Geschichte. Kein Wunder, dass er nicht

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