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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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war plötzlich und schrecklich Wirklichkeit geworden – hatten sie den Inhalt auf den Boden geschüttet, in einen Abwasserkanal, in eine Toilette? War Miles schnell gestorben, aus Mitleid erschlagen, mit dem Absatz zermalmt, oder hatten sie das winzige Kind, seiner Lebensunterstützung beraubt, sich in Schmerzen zu Tode zucken lassen, während sie zuschauten? Vielleicht hatten sie sich nicht einmal die Mühe gemacht, zuzuschauen…
    Die Seriennummer. Schau auf die Seriennummer! Eine hoffnungslose Hoffnung, aber… sie zwang ihren verschwimmenden Blick zur Schärfe, ihre sich überschlagenden Gedanken zur Erinnerung. Sie hatte diese
    Nummer damals in Vaagens und Henris Labor nachdenklich
    befingert und dabei über dieses Stück Technologie und die
    ferne Welt, auf der es geschaffen worden war, nachgesonnen –
    und diese Nummer hier stimmte nicht. Es war nicht derselbe Replikator, nicht der von Miles! Einer der sechzehn anderen, als Köder für diese Falle benutzt.
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    Ihr sank das Herz. Wie viele andere Fallen waren gelegt? Sie sah sich verrückt von Replikator zu Replikator rennen, wie ein verzweifeltes Kind auf der Suche in einem grausamen Versteckspiel… Ich werde gleich verrückt.
    Nein. Wo auch immer der echte Replikator sich befand, er
    war in der Nähe von Vordarians Person. Dessen war sie sicher.
    Sie kniete neben dem Tisch nieder und stützte für einen
    Moment ihren Kopf auf, um die blutleeren schwarzen Blasen
    zurückzudrängen, die ihren Blick trübten und ihrem Geist das Bewusstsein zu rauben drohten. Sie hob das Tuch hoch. Da!
    Ein Drucksensor. War dies Vordarians eigene schlaue Idee?
    Raffiniert und tückisch. Drou bückte sich auf ihren Wink hin.
    »Eine Falle«, flüsterte Cordelia. »Wenn man den Replikator hebt, dann wird der Alarm ausgelöst.«
    »Wenn wir ihn lahm legen…«
    »Nein, verschwenden Sie daran keine Gedanken. Das ist nur
    ein Köder. Nicht der richtige Replikator. Der hier ist leer, und man hat an den Kontrollen herumgepfuscht, um den Eindruck zu erwecken, dass er in Betrieb wäre.« Cordelia versuchte trotz des Pochens in ihrem Schädel klar zu denken. »Wir müssen den gleichen Weg zurückgehen. Wieder hinunter, und dann wieder hinauf. Ich hatte nicht erwartet, dort auf Vordarian zu stoßen. Aber ich garantiere, er wird wissen, wo Miles ist. Ein kleines altmodisches Verhör. Wir werden gegen die Zeit arbeiten. Wenn der Alarm losgeht…«
    Schritte auf dem Korridor, dann folgten Rufe. Das zirpende Summen eines Schusses aus dem Betäuber. Fluchen. Bothari
    kam rückwärts durch die Tür. »Jetzt ist's passiert. Sie haben uns entdeckt.«
    Wenn der Alarm losgeht, dann ist alles vorbei, ergänzten Cordelias Gedanken in einem Schwindelgefühl des Verlustes.
    Kein Fenster, nur eine einzige Tür, und gerade hatten sie die Kontrolle über ihren einzigen Ausweg verloren. Vordarians
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    Falle hatte schließlich doch funktioniert. Vidal Vordarian soll in der Hölle schmoren…
    Droushnakovi griff nach ihrem Betäuber. »Wir werden Sie
    nicht ausliefern, Mylady. Wir werden bis zum Ende kämpfen.«
    »Unsinn«, versetzte Cordelia, »es gibt nichts, was unser Tod hier erkaufen würde, außer dem Tod von ein paar mehr von Vordarians Schlägern. Das ist sinnlos.«
    »Sie meinen, wir sollten einfach aufgeben?«
    »Der Ruhm des Selbstmords ist der Luxus der
    Unverantwortlichen. Wir geben nicht auf. Wir warten auf eine bessere Gelegenheit, um zu gewinnen. Die wir nicht
    wahrnehmen können, wenn wir betäubt oder von Nervenfeuer
    getroffen sind.« Natürlich, wenn dies der echte Replikator gewesen wäre, da auf dem Tisch… sie war jetzt wahnsinnig
    genug, das Leben dieser Leute für das Leben ihres Sohnes zu opfern, überlegte Cordelia reumütig, aber noch nicht verrückt genug, sie gegen nichts zu tauschen. Sie war noch keine Barrayaranerin geworden.
    »Sie geben sich Vordarian als Geisel in die Hand«, warnte
    Bothari.
    »Vordarian hält mich als Geisel, seit dem Tag, wo er Miles genommen hat«, sagte Cordelia traurig. »Das ändert nichts.«
    Ein paar Minuten laut durch die Tür geführter
    Verhandlungen vollendete ihre Kapitulation, obwohl die
    Nerven der Sicherheitsleute aufs Äußerste gespannt waren. Sie warfen ihre Waffen hinaus. Die Wachen machten
    sicherheitshalber eine Überprüfung mit dem Energiescanner, dann drängten sich vier von ihnen in den kleinen Raum, um ihre neuen Gefangenen zu durchsuchen. Zwei weitere warteten zur Verstärkung draußen. Cordelia machte keine plötzlichen

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