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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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würde eine heikle Sache werden. Sie ermahnte sich selbst hartnäckig, positiv zu denken, dann entschied sie, dass dies positiv war. Warum tue ich das? Ich könnte genau jetzt auf Basis Tanery bei Aral sein und es diesen Barrayaranern überlassen, sich den ganzen Tag lang gegenseitig umzubringen, wenn ihnen das Vergnügen bereitet…
    Über ihr trat Drou zur Seite auf eine Art kleinen Sims, ein bloßes Brett. Als Cordelia neben ihr heraufkam, machte sie eine Geste, ›Halt!‹, und löschte ihr Handlicht aus. Drou berührte einen lautlosen Schnappschlossmechanismus, und ein 725
    Wandpaneel schwang vor ihnen nach außen. Offensichtlich
    war alles bis zu Ezars Tod gut geölt gehalten worden.
    Sie blickten hinaus in das Schlafzimmer des alten Kaisers.
    Sie hatten erwartet, dass es leer wäre. Drous Mund öffnete sich in einem stimmlosen 0 der Bestürzung und des Schreckens.
    Ezars riesiges altes geschnitztes Holzbett, dasselbe, in dem er – um Gottes willen! – gestorben war, war belegt. Ein abgeschirmtes Licht, zu einem gelben Glühen gedämpft, warf Licht und Schatten über zwei nackte schlafende Gestalten.
    Selbst aus dieser perspektivisch verzerrten Sicht erkannte Cordelia sofort das Tellergesicht und den Schnurrbart von Vidal Vordarian. Er lag ausgebreitet über vier Fünfteln des Bettes, sein schwerer Arm lag Besitz ergreifend auf Prinzessin Kareen. Ihr schwarzes Haar floss über das Kissen. Sie schlief zu einer kleinen, festen Kugel zusammengerollt in der oberen Ecke des Bettes, mit dem Gesicht nach außen und den weißen Armen vor der Brust zusammengezogen, und es sah fast so aus, als würde sie im nächsten Augenblick aus dem Bett fallen.
    Nun gut, wir haben Kareen erreicht. Aber die Sache hat einen Haken. Cordelia zitterte in dem Impuls, Vordarian im Schlaf zu erschießen. Aber die Energieentladung würde Alarm auslösen. Solange sie nicht Miles' Replikator in der Hand hatte, war sie nicht bereit, wegzulaufen. Sie bedeutete mit einer Bewegung Drou, die Geheimtür wieder zu schließen und hauchte »Hinunter!« zu Bothari, der unter ihr wartete. Sie wiederholten ihre anstrengende Kletterei über vier Stockwerke in umgekehrter Richtung. Wieder im Tunnel drehte sich Cordelia um und blickte das Mädchen an, das still weinte.
    »Sie hat sich an ihn verkauft«, flüsterte Droushnakovi, und dabei zitterte ihre Stimme vor Kummer und Widerwillen.
    »Wenn Sie mir erklären, welche Machtbasis sie Ihrer
    Vorstellung nach hat, um diesem Mann gerade jetzt zu
    widerstehen, dann wäre ich interessiert, davon zu hören«, sagte 726
    Cordelia schroff. »Was erwarten Sie von ihr? Dass sie sich zum Fenster hinausstürzt, um einem Schicksal zu entgehen, das angeblich schlimmer als der Tod ist? Sie hatte mit Serg ein Schicksal, das schlimmer war als der Tod, und ich glaube, so etwas weckt keine Emotionen mehr in ihr.«
    »Aber wenn wir nur eher hierher gekommen wären, dann
    hätte ich – hätten wir sie vielleicht noch gerettet.«
    »Wir könnten es immer noch.«
    »Aber sie hat sich an ihn verkauft.«
    »Lügen Leute in ihrem Schlaf?«, fragte Cordelia. Auf Drous verwirrten Blick erklärte sie: »Sie sah für mich nicht wie eine Liebende aus. Sie lag da wie eine Gefangene. Ich habe versprochen, wir würden uns für sie einsetzen, und das werden wir auch.« Die Zeit! »Aber wir bemühen uns zuerst um Miles.
    Versuchen wir den zweiten Ausgang.«
    »Wir werden durch mehr überwachte Korridore gehen
    müssen«, warnte Droushnakovi.
    »Das können wir nicht ändern. Wenn wir warten, dann wird
    dieses Haus aufwachen und wir werden auf noch mehr Leute
    stoßen.«
    »Sie kommen gerade jetzt zum Dienst in die Küchen«,
    seufzte Droushnakovi. »An manchen Tagen bin ich dort zu
    Kaffee und heißen Pasteten eingekehrt.«
    Aber leider konnte man ein Kommandounternehmen nicht
    für eine Frühstückspause unterbrechen. Das war es. Loslegen oder nicht loslegen? War es Mut oder Dummheit, was sie
    vorantrieb? Es konnte nicht Mut sein, ihr war übel vor Furcht, der gleiche heiße saure Ekel, wie sie ihn kurz vor den Kämpfen im Krieg um Escobar empfunden hatte. Die Vertrautheit mit dieser Empfindung half ihr nicht. Wenn ich nicht handle, wird mein Kind sterben. Sie musste einfach ohne Mut auskommen.
    »Jetzt«, entschied Cordelia. »Es wird keine bessere Chance geben.«
727
    Wieder die Leiter hinauf. Das zweite Paneel öffnete sich im Privatbüro des alten Kaisers. Zu Cordelias Erleichterung blieb es noch dunkel: unbenutzt und unberührt, seit

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