Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
alten Ställe. Nicht die von Dorca, sondern von Dorcas Großonkel. Er hielt über dreihundert Pferde. Die Ställe brannten vor etwa zweihundert Jahren in einem spektakulären Feuer ab, und anstatt sie an dieser Stelle wieder aufzubauen, ebnete man sie ein und errichtete die neuen alten Ställe auf der Ostseite, auf der dem Wind abgekehrten Seite. Die wurden dann in Dorcas Tagen zu Bedienstetenwohnungen umgewandelt. Die meisten der Geiseln werden jetzt dort gefangen gehalten.« Drou schritt entschlossen voran, als befände sie sich jetzt auf ihrem eigenen Territorium. »Wir sind jetzt im Norden des Hauptgebäudes der Residenz, unter den von Ezar entworfenen Gärten. Ezar fand anscheinend diesen alten Keller und richtete diesen Gang vor dreißig Jahren mit Negri ein. Ein Schlupfloch, von dem selbst ihr eigener Sicherheitsdienst nichts wusste. Dasist Vertrauen, was?«
    »Danke, Ezar«, murmelte Cordelia sarkastisch.
    »Sobald wir aus Ezars Geheimgang heraus sind, wird es
    wirklich riskant«, erklärte das Mädchen.
    Ja, jetzt konnten sie noch aus der Sache aussteigen, ihren eigenen Spuren zurück folgen, und dann wären sie nicht klüger als zuvor. Warum haben diese Leute so unbekümmert mir das Recht übertragen, ihr Leben zu riskieren? Gott, ich hasse es, zu befehlen. Irgendetwas hüpfte in der Dunkelheit, und irgendwo tropfte Wasser.
723
    »Hier«, sagte Droushnakovi und richtete ihr Licht auf einen Stapel Kisten, »Ezars Geheimlager. Kleider, Waffen, Geld –Oberst Negri hatte mich gerade im letzten Jahr auch ein paar Frauen-und Kinderkleider dazugeben lassen, zur Zeit der Invasion in Escobar. Er war damals nervös wegen der Konflikte, die damit verbunden waren, aber die Unruhen
    kamen nicht bis hierher. Meine Kleider dürften allerdings ein bisschen groß für Sie sein.«
    Sie legten ihre schlammverschmierten Straßenkleider ab.
    Droushnakovi holte saubere Kleider heraus, die für weibliche Bedienstete der Residenz taugten, deren Rang für die
    Uniformen des niederen Personals zu hoch war; sie selbst hatte sie bei genau diesem Dienst getragen. Bothari packte seine schwarze Arbeitsuniform wieder aus dem Ranzen, legte sie an und fügte die korrekten Abzeichen des Kaiserlichen Sicherheitsdienstes hinzu. Aus der Entfernung wirkte er wie ein echter Wachmann, obwohl er vielleicht etwas zu zerknittert war, um eine Inspektion aus der Nähe zu bestehen. Wie Drou versprochen hatte, lag eine komplette Auswahl von Waffen voll geladen in versiegelten Kästen. Cordelia wählte einen frischen Betäuber, ebenso Drou. Ihre Blicke begegneten sich.
    »Kein Zögern diesmal, ja?«, murmelte Cordelia. Drou nickte grimmig. Bothari nahm von jeder Waffenart ein Exemplar;
    Betäuber, Nervendisruptor und Plasmabogen. Cordelia hoffte, er würde nicht klappern beim Gehen.
    »Sie können das Ding aber nicht innerhalb des Gebäudes
    abfeuern«, protestierte Droushnakovi mit Blick auf den
    Plasmabogen.
    »Man weiß nie«, sagte Bothari mit einem Achselzucken.
    Nach einem Augenblick der Überlegung fügte Cordelia den
    Stockdegen hinzu und befestigte seinen Griff an einer Schlaufe ihres Gürtels. Er war keine ernsthafte Waffe, aber es hatte sich als unerwartet nützliches Gerät auf dieser Reise erwiesen. Ein 724
    Glücksbringer! Dann holte Cordelia aus den letzten Tiefen des Ranzens das, was sie für die mächtigste Waffe von allen hielt.
    »Ein Schuh?«, sagte Droushnakovi verständnislos.
    »Gregors Schuh. Für den Fall, dass wir Kareen begegnen.
    Ich nehme an, dass sie den anderen noch hat.« Cordelia
    versteckte ihn tief in der inneren Tasche eines von Drous
    Boleros mit dem Wappen der Vorbarras, den sie über ihren
    Kleidern trug, um so das Bild einer Bediensteten der inneren Residenz zu vervollständigen.
    Als sie ihre Vorbereitungen so weit wie möglich
    abgeschlossen hatten, führte Drou sie wieder in die dunkle Enge. »Jetzt sind wir direkt unter der Residenz«, flüsterte sie und wandte sich seitwärts. »Wir steigen diese Leiter zwischen den Wänden hoch. Sie wurde erst später hinzugefügt, und deshalb ist hier nicht viel Platz.«
    Dies stellte sich als Untertreibung heraus. Cordelia holte Atem und kletterte hinter Drou her, flach eingeklemmt
    zwischen zwei Wänden, und bemühte sich, nicht anzustoßen
    oder dagegenzukommen. Die Leiter war natürlich aus Holz
    gemacht. In ihrem Kopf pochte es vor Erschöpfung und
    Adrenalin. In Gedanken maß sie die Breite des Schachtes. Mit dem Uterusreplikator diese Leiter wieder hinabzuklettern,

Weitere Kostenlose Bücher