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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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folgten einem Pfad durch das Waldland, auf und ab über unebenen Boden, und kamen in Sichtweite der getarnten Tür zu den Höhlen des Nachschublagers heraus.
    Der Wasserfall, der daneben herunterwirbelte, traf auf einen kleinen Teich; dieser floss in einem hübschen Bach ab, der seinerseits in den Wald strömte. Eine sonderbare Gruppe war neben dem Teich versammelt. Cordelia konnte zuerst nicht 88
    erkennen, was sie taten. Zwei Barrayaraner standen aufrecht und beobachteten zwei andere, die neben dem Wasser knieten.
    Während sie näher kamen, standen die bisher Knienden auf
    und hoben eine tropfnasse, gelbbraun gekleidete Gestalt, deren Hände hinter dem Rücken gefesselt waren, aus der Bauchlage auf die Füße. Der Mann hustete und rang keuchend nach Atem.
    »Das ist Dubauer rief Cordelia. »Was machen die mit ihm?«
    Vorkosigan, der sofort genau zu wissen schien, was sie mit ihm anstellten, murmelte »Oh, verdammt!« und rannte los.
    »Das ist mein Gefangener!«, brüllte er, als sie sich der Gruppe näherten, »Hände weg von dem Mann!«
    Die Barrayaraner nahmen so schnell Haltung an, dass es wie ein spinaler Reflex aussah. Dubauer wurde losgelassen und fiel auf die Knie, immer noch verzweifelt nach Atem ringend.
    Corderia rannte an ihnen vorbei zu ihm hin. Ihr kam es vor, als hätte sie noch nie eine Ansammlung von Männern gesehen, die überraschter dreinschauten als diese hier. Dubauers Haare, sein geschwollenes Gesicht, sein spärlicher neuer Bart und sein Kragen waren völlig nass, seine Augen waren rot, und er hustete und nieste weiterhin. Entsetzt erkannte sie schließlich, dass die Barrayaraner ihn durch Untertauchen des Kopfes gefoltert hatten.
    »Was hat das zu bedeuten, Leutnant Buffa?« Vorkosigan
    blickte den ältesten Soldaten zornig an.
    »Ich dachte, die Betaner hätten Sie umgebracht, Sir!«, sagte Buffa.
    »Haben sie nicht«, erwiderte Vorkosigan kurz angebunden.
    »Was macht ihr mit diesem Betaner?«
    »Tafas hat ihn im Wald gefangen genommen, Sir. Wir haben
    versucht, ihn zu verhören – herauszufinden, ob noch mehr in der Gegend sind…«, er warf einen Blick auf Cordelia. »aber er weigert sich zu sprechen. Hat kein einziges Wort gesagt. Und ich dachte immer, Betaner wären so weich.«
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    Vorkosigan rieb sich einen Moment lang mit der Hand über
    das Gesicht, als ob er um Stärke betete.
    »Buffa«, sagte er geduldig, »dieser Mann ist vor fünf Tagen von Disruptorfeuer getroffen worden. Er kann nicht sprechen, und wenn er könnte, dann würde er sowieso nichts wissen.«
    »Barbaren!«, schrie Cordelia, die auf dem Boden kniete.
    Dubauer hatte sie erkannt und klammerte sich an sie. »Ihr
    Barrayaraner seid nichts als Barbaren. Schurken und Mörder!«
    »Und Narren. Lassen Sie nicht die Narren aus.« Vorkosigan
    warf Buffa einen vernichtenden Blick zu. Einige der Männer waren so anständig, ziemlich betreten und auch beunruhigt dreinzuschauen. Vorkosigan seufzte vernehmlich. »Ist er in Ordnung?«
    »Es scheint so«, gab sie widerstrebend zu. »Aber er ist
    ziemlich durcheinander.« Sie zitterte selber in ihrer Empörung.
    »Kommandantin Naismith, ich entschuldige mich für meine
    Männer«, sagte Vorkosigan formell und laut, damit es keinem von ihnen entgehen konnte, dass sich ihr Kapitän vor seiner Gefangenen um ihretwillen demütigte.
    »Schlagen Sie nicht Ihre Hacken vor mir zusammen«,
    murmelte Cordelia wütend, nur für sein Ohr bestimmt. Auf
    seinen düsteren Blick hin wurde sie etwas nachgiebiger und sagte etwas lauter: »Es war ein Missverständnis.« Ihr Blick fiel auf Leutnant Buffa, der versuchte, mit seiner beträchtlichen Größe im Boden zu versinken. »Jedem blinden Mann hätte es unterlaufen können. Oh, verdammt«, fügte sie an, denn Dubauers Schreck und Qual lösten einen neuen Krampf aus.
    Die meisten der Barrayaraner blickten weg, auf
    unterschiedliche Weise verlegen. Vorkosigan, der allmählich Übung hatte, kniete nieder, um ihr die Hilfe zu geben, die sie brauchte. Als der Anfall nachließ, stand er auf.
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    »Tafas, übergeben Sie Ihre Waffen an Koudelka«, befahl er.
    Tafas zögerte, blickte um sich, dann leistete er langsam dem Befehl Folge.
    »Ich wollte nicht mitmachen, Sir«, sagte er verzweifelt,
    »aber Leutnant Radnov sagte, es sei schon zu spät.«
    »Sie werden später eine Chance bekommen, für sich zu
    sprechen«, sagte Vorkosigan müde.
    »Was ist los?«, fragte der verwirrte Buffa. »Haben Sie
    Oberstleutnant Gottyan gesehen, Sir?«
    »Ich habe

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