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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Gefühl, dass sie zu kapieren begann, wie die Dinge auf Barrayar liefen.
    »Also hatte Major Vorkalloner doch Recht mit dem, was er
    übers Wacheschieben sagte. Hat ein … hm … gewisser alter
    Freund Ihres Vaters Sie nach Ihrer Meinung gefragt?«
    »Sicherlich hat nicht der Ministerrat danach gefragt«, sagte Vorkosigan, aber er ließ sich nicht mehr entlocken und wechselte entschlossen das Thema. »Haben meine Männer Sie korrekt behandelt?«
    »Ja, alles okay.«
    »Mein Arzt schwört, er wird mich heute Nachmittag
    entlassen, wenn ich brav bin und heute Vormittag im Bett
    bleibe. Darf ich später an Ihrer Kabine vorbeikommen, um mit Ihnen unter vier Augen zu sprechen? Es gibt da einiges, was ich klären muss.«
    »Sicher«, erwiderte sie und dachte, dass diese Bitte sehr
    ominös klang.
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    Der Arzt kam herein und beschwerte sich: »Sie sollten sich ausruhen, Sir.« Er warf Cordelia und Vorkalloner ungehaltene Blicke zu.
    »Oh, ist schon gut. Schicken Sie das mit dem nächsten
    Kurier mit. Aristede«, Vorkosigan zeigte auf den Schirm,
    »zusammen mit den Aussagen und den formellen
    Beschuldigungen.«
    Der Doktor trieb sie hinaus. Vorkosigan begann wieder zu
    tippen.
    Cordelia wanderte den Rest des Vormittags im Schiff herum
    und erkundete die Grenzen ihrer Bewegungsfreiheit.
    Vorkosigans Schiff war ein verwirrendes Labyrinth von
    Korridoren, abschottbaren Ebenen, Rohren und engen Türen,
    die man, wie sie schließlich erkannte, dafür entworfen hatte, dass sie auch im Einzelkampf gegen Prisenkommandos verteidigt werden konnten. Sergeant Bothari ging mit langsamen Schritten neben ihr her, stumm wie der Schatten des Todes. Wenn sie sich jedoch anschickte, in eine verbotene Tür oder einen verbotenen Korridor einzubiegen, blieb er abrupt stehen und sagte: »Nein, Madame.« Es war ihr allerdings auch nicht erlaubt, irgendetwas anzurühren, wie sie herausfand, als sie leicht mit der Hand über eine Steuertafel streifte, was ein weiteres monotones »Nein, Madame« von Bothari hervorrief.
    Sie kam sich dabei vor wie ein zweijähriges Kind, das man auf einen Spaziergang mitgenommen hat.
    Sie machte einen Versuch, ihn aus seiner Reserve zu locken.
    »Haben Sie schon lange unter Kapitän Vorkosigan
    gedient?«, fragte sie munter.
    »Ja, Madame.«
    Schweigen. Sie versuchte es noch einmal. »Mögen Sie ihn?«
    »Nein, Madame.«
    Schweigen.
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    »Warum nicht?« Darauf wenigstens konnte er nicht mit Ja
    oder Nein antworten. Eine Zeit lang dachte sie, er würde
    überhaupt nicht antworten, aber schließlich rückte er heraus mit: »Er ist ein Vor.«
    »Ein Klassenkonflikt?«, wollte sie wissen.
    »Ich mag keine Vors.«
    »Ich bin keine Vor«, gab sie zu bedenken.
    Er blickte düster durch sie hindurch. »Sie sind wie eine Vor, Madame.«
    Entnervt gab sie auf.
    Am Nachmittag machte sie es sich auf ihrem schmalen Bett
    bequem und begann zu erforschen, was der
    Bibliothekscomputer ihr anzubieten hatte. Sie wählte ein Vid mit dem harmlosen Grundschultitel ›Menschen und Gegenden von Barrayar‹ und rief es auf.
    Seine Schilderung war so banal, wie der Titel es versprochen hatte. Nach ihren betanischen Maßstäben war Barrayar eine grüne, angenehme, sonnenbeschienene Welt. Die Menschen bewegten sich im Freien ohne Nasenfilter, Atemgeräte oder
    Hitzeschilde im Sommer. Das Klima und der Boden waren
    außerordentlich vielseitig, es gab echte Ozeane mit einer von einem Mond beeinflussten Tide, ganz im Gegensatz zu den flachen Salzpfützen, die bei ihr zu Hause schon als Seen galten.
    An ihrer Tür klopfte es, und sie rief »Herein.« Vorkosigan erschien und grüßte sie mit einem Nicken. Seltsame Tageszeit für die Ausgehuniform, dachte sie, aber ich muss schon sagen, er macht was her. Hübsch, sehr hübsch. Sergeant Bothari begleitete ihn und blieb gleichmütig außerhalb der halb geöffneten Tür stehen. Vorkosigan ging einen Moment im Zimmer herum, als suchte er etwas. Schließlich räumte er ihr Lunchtablett ab und benutzte es, um die Tür einen schmalen Spalt offen zu halten. Bei dieser Maßnahme runzelte Cordelia die Stirn.
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    »Ist das wirklich notwendig?«
    »Ich glaube schon. Es wird jetzt schon so viel geklatscht, dass ich bestimmt bald mit einem Witz über die Privilegien des Ranges konfrontiert wäre, und dann könnte ich nicht so tun, als hätte ich ihn überhört, und ich müsste den unglücklichen…
    hm… Witzbold in die Pfanne hauen. Aber ich habe sowieso
    eine Aversion gegen geschlossene Türen. Man weiß ja

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