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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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nicht selbst. Wir wurden nicht wegen unseres Wissens ausgewählt, sondern weil wir nichts wissen. Sie alle können nur Vermutungen über das anstellen, was an Bord dieses Konvois war, und nicht einmal ich weiß irgendwelche technischen Einzelheiten. Wenn wir scheinbar kooperieren,
    haben wir wenigstens eine Chance, lebend davonzukommen.«
    »Es – war nicht die Preisgabe von Informationen, woran wir dachten, Madame. Es sind die anderen Sitten der Barrayaraner.«
    Ein unangenehmes Schweigen folgte. Cordelia seufzte; sie
    spürte einen Wirbel bitteren Zweifels. »Ist schon okay«, sagte sie schließlich. »Der Ruf der Barrayaraner ist irgendwie übertrieben. Einige von ihnen sind ganz anständige Burschen.«
    Besonders einer, spotteten ihre Gedanken. Und selbst wenn du annimmst, dass er noch lebt, glaubst du wirklich, du könntest ihn in all dem Schlamassel finden? Oder wenn du ihn findest, kannst du ihn dann noch retten vor den Geschenken, die du selbst aus der Werkstatt des Teufels mitgebracht hast? Ohne deine Pflicht zu verraten? Oder ist dies ein geheimer Selbstmordpakt? Kennst du dich selbst überhaupt?
    Parnell, der ihr Gesicht beobachtete, schüttelte grimmig den Kopf. »Sind Sie sicher?«
    »Ich habe in meinem ganzen Leben noch niemanden
    umgebracht. Ich fange nicht mit Leuten auf meiner eigenen
    Seite an, um Himmels willen!«
    Parnell erkannte dieses Argument mit einem leichten
    spöttischen Achselzucken an und konnte dabei nicht ganz
    verbergen, dass er eigentlich erleichtert war.
    »Auf jeden Fall habe ich etwas, wofür ich leben muss.
    Dieser Krieg kann nicht ewig dauern.«
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    »Jemand zu Hause?«, fragte er. und als ihr Blick sich den
    Anzeigen der Sonden zuwandte, fügte er einsichtig an: »Oder dort draußen?«
    »Ach ja. Irgendwo dort draußen.«
    Er schüttelte voller Mitgefühl den Kopf. »Das ist hart.« Er betrachtete ihr regloses Profil und fügte ermutigend hinzu: »Aber Sie haben Recht. Die Großmächte werden diese Mistkerle früher oder später vom Himmel fegen.«
    Sie machte sich Luft mit einem nicht recht überzeugenden
    »Ha!« und massierte ihr Gesicht mit den Fingerspitzen: ein Versuch, die Spannung loszuwerden. Sie hatte plötzlich eine Vision von einem großen Kriegsschiff, das aufgerissen war und seine lebendigen Eingeweide ausspie wie eine monströse Samenschote. Erstarrte, unfruchtbare Samen, die ohne Wind dahintrieben, aufgedunsen vom Druckabfall, ewig um die eigene Achse rotierend. Konnte man danach noch ein Gesicht erkennen? Sie drehte ihren Stuhl halb von Parnell weg, um auf diese Weise anzuzeigen, dass das Gespräch beendet war.
    Ein barrayaranischer Schnellkurier nahm sie binnen einer
    Stunde auf.
    Ihr schlug ein vertrauter Geruch entgegen, der an Metall,
    Maschinenöl, Ozon und Umkleideraum erinnernde Geruch
    eines barrayaranischen Kriegsschiffs. Die beiden großen
    Soldaten in Schwarz, die sie eskortierten, indem jeder von ihnen einen ihrer Ellbogen festhielt, manövrierten sie durch einen letzten engen ovalen Durchgang zu dem Hauptgefängnisbereich des großen Flaggschiffs. Sie und ihre vier Männer wurden rücksichtslos entkleidet, eingehend und fast paranoid detailliert gefilzt, medizinisch untersucht und holografiert. Dann machte man einen Retina-Scan, identifizierte sie und steckte sie in formlose gelbe Pyiamas.
    Ihre Männer wurden getrennt abgeführt. Trotz ihrer Worte zu 148
    Parnell wurde ihr übel vor Angst, dass sie jetzt Schicht um Schicht nach Informationen ausgequetscht würden, die sie nicht hatten. Diesmal wohl auf sanfte Art, argumentierte ihre Vernunft; sicherlich würden die Barrayaraner sie für einen Gefangenenaustausch aufheben.
    Die Wachen nahmen Haltung an. Als Cordelia sich
    umwandte, sah sie, wie ein hochrangiger barrayaranischer
    Offizier den Raum betrat. Das helle Gelb der Kragenabzeichen an seiner dunkelgrünen Uniform zeigte einen Rang, den sie bisher noch nicht gesehen hatte, und mit einem Schock erkannte sie die Farbe eines Vizeadmirals. Als ihr klar wurde, was er war, wusste sie auch sofort, wer er war, und sie betrachtete ihn mit ernstem Interesse.
    Er hieß Vorrutyer. Zusammen mit Kronprinz Serg war er
    Befehlshaber der barrayaranischen Armada. Cordelia nahm an, dass er derjenige war, der die eigentliche Arbeit machte; sie hatte gehört, dass er als nächster Kriegsminister von Barrayar vorgesehen war. So sah also ein aufgehender Stern aus.
    Irgendwie war er Vorkosigan ein bisschen ähnlich: etwas
    größer, ungefähr gleich schwer, aber

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