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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Rettungsboot wie eine Schale umgab.
    Während einiger Minuten des Schweigens konzentrierte sich
    Cordelia auf ihre Arbeit. »Also gut«, sagte sie schließlich,
    »wollen wir uns mal aus dieser Gegend davonmachen. Hier
    wird es sehr bald recht voll werden.«
    Sie leistete keinen Widerstand gegen die Beschleunigung,
    sondern ließ sich von ihr in ihren Sitz zurückdrücken. Sie war müde. Sie hatte nicht geglaubt, dass ihre Müdigkeit stärker sein könnte als ihre Angst. Der Unsinn mit dem Krieg stellte eine bedeutende psychologische Erfahrung für sie dar. Dieses Chronometer musste falsch gehen. Sicherlich hatte das Ganze ein Jahr gedauert, nicht bloß eine Stunde…
    Auf ihrer Steuertafel blinkte ein kleines Licht. Mit einem Ruck spülte die Angst alle Müdigkeit wieder aus ihrem Leib.
    »Alles abschalten!«, befahl sie, drückte einige Steuerknöpfe und wurde sofort in gewichtslose Dunkelheit getaucht.
    »Parnell, sorgen Sie für ein bisschen realistisches Taumeln.«
    Ihr Innenohr und eine wabernde Übelkeit in ihrem Bauch
    zeigten ihr, dass ihr Befehl ausgeführt wurde.
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    Jetzt geriet ihr Zeitsinn vollends durcheinander. Dunkelheit und Schweigen herrschten. Nur wenn sich jemand auf seinem Sitz bewegte, gab es ein leises Geräusch von Stoff auf Plastik.
    In ihrer Vorstellung spürte sie, wie die barrayaranischen
    Sonden ihr Schiff betasteten, sie betasteten, wie eisige Finger über ihren Rücken liefen. Ich bin ein Felsen. Ich bin Leere. Ich bin Schweigen … Im Hintergrund brach in das Schweigen ein Geräusch des Erbrechens und ein gedämpfter Fluch. Dieses verfluchte Taumeln! Hoffentlich hatte der Mann Zeit gehabt, nach einem Beutel zu greifen…
    Es gab einen Ruck und einen Druck von Gewicht aus einem
    ungewohnten Winkel. Parnell spie einen Fluch aus, der wie ein Schluchzen klang. »Im Schlepp eines Traktorstrahls! Das ist es.«
    Sie seufzte auf, ohne erleichtert zu sein, und griff nach den Tasten, um den Shuttle wieder zum Leben zu erwecken. Die plötzliche blendende Helligkeit der kleinen Lichter ließ sie zusammenzucken. »Also gut, schauen wir mal, wer uns da eingefangen hat.«
    Ihre Hände huschten über die Steuertafeln. Sie warf einen
    Blick auf ihre Außenmonitore und drückte hastig den roten
    Knopf zur Löschung der Computerspeicher des Rettungsbootes und der Erkennungscodes.
    »Was, zum Teufel, ist dort draußen?«, fragte der Ingenieur nervös; er hatte ihre Bewegung bemerkt, als er zu ihr kam.
    »Zwei Kreuzer und ein Schnellkurier«, informierte sie ihn.
    »Wir scheinen etwas in der Unterzahl zu sein.«
    Er gab ein deprimiertes Schnauben von sich.
    Aus dem Kommunikator plärrte eine körperlose Stimme.
    Viel zu laut. Cordelia drehte schnell leiser.
    »… nicht bereit sind, sich zu ergeben, werden wir Sie
    vernichten.«
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    »Hier Rettungsboot Shuttle A5A«, antwortete sie und
    modulierte dabei ihre Stimme sorgfältig. »Unter dem
    Kommando von Captain Cordelia Naismith, Betanische
    Expeditionsstreitkräfte. Wir sind ein unbewaffnetes
    Rettungsboot.«
    Aus dem Kommunikator kam ein überraschtes »Puh!«, und
    die Stimme fügte hinzu: »Noch ein verdammtes Weib! Ihr lernt aber langsam.«
    Dann gab es ein unverständliches Gemurmel im
    Hintergrund, und die Stimme kehrte zu ihrem offiziellen Ton zurück: »Sie werden in Schlepp genommen. Beim ersten Zeichen von Widerstand werden Sie unter Feuer genommen.
    Verstanden?«
    »Bestätigt«, antwortete Cordelia. »Wir ergeben uns.«
    Parnell schüttelte ärgerlich den Kopf. Cordelia schaltete den Kommunikator ab und zog die Augenbrauen hoch.
    »Wir sollten versuchen auszubrechen, denke ich«, sagte er.
    »Nein. Diese Kerle sind Militärs, also professionelle
    Paranoiker. Der vernünftigste, den ich je traf, mochte es nicht, in einem Zimmer mit geschlossener Tür zu sein – weil man nie weiß, was auf der anderen Seite ist, behauptete er. Wenn die sagen, dass sie schießen, dann sollten Sie ihnen lieber glauben.«
    Parnell und der Ingenieur tauschten einen Blick. »Los, Neu«, sagte der Ingenieur »sag es ihr!«
    Parnell räusperte sich und befeuchtete die Lippen. »Wir
    wollten Sie wissen lassen, Captain – falls Sie denken … hm…
    es wäre das Beste für alle Beteiligten, das Rettungsboot
    hochgehen zu lassen, dass wir dann auf Ihrer Seite sind. Und niemand von uns freut sich darauf, gefangen genommen zu werden.«
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    Cordelia blinzelte bei diesem Angebot. »Das ist – sehr tapfer von Ihnen, Leutnant, aber völlig unnötig. Schmeicheln Sie sich

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