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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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unbewaffneter
    Massenfrachter, ein zuverlässiges Arbeitspferd der
    Handelslinie zwischen Kolonie Beta und Escobar. Doch jetzt hatte es schon sechzig Tage keine direkte Kommunikation mit Escobar mehr gegeben, seit die barrayaranische Invasionsflotte die escobaranische Seite des Ausgangs so wirkungsvoll zugestopft hatte wie eine Flasche mit einem Korken. Nach den letzten Meldungen manövrierten die Flotten der Barrayaraner und Escobaraner immer noch in einem feindseligen Tanz um taktische Positionen hin und her und hatten dabei nur wenig tatsächliche Kampfberührung. Die Barrayaraner würden ihre Bodentruppen nicht einsetzen, solange sie nicht die sichere Kontrolle über den escobaranischen Raum hatten.
    Cordelia fragte über die Bordkommunikationsanlage im
    Maschinenraum an: »Hier Naismith. Seid ihr fertig da unten?«
    Das Gesicht ihres Ingenieurs, eines Mannes, den sie erst vor zwei Tagen kennen gelernt hatte, erschien auf dem Bildschirm.
    Er war jung und aus dem Erkundungsdienst abgezogen wie sie auch. Es war sinnlos, auf diesem Ausflug erfahrenes und kundiges Militärpersonal zu verschwenden. Wie Cordelia trug er die Arbeitsuniformen des Erkundungsdienstes. Die Uniformen der Expeditionsstreitkräfte waren einem Gerücht zufolge in Arbeit, aber bisher hatte sie noch niemand gesehen.
    »Startklar, Captain.«
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    In seiner Stimme zitterte keinerlei Angst. Nun ja, überlegte sie, vielleicht war er noch nicht alt genug, um an den Tod nach dem Leben zu glauben. Sie blickte sich ein letztes Mal um, setzte sich nieder und holte Atem. »Pilot, das Schiff gehört Ihnen.«
    »Schiff übernommen, Madame«, antwortete er formell.
    Ein paar Sekunden vergingen. Eine unangenehme Welle von
    Übelkeit kam über sie, und sie hatte die beunruhigende
    Empfindung, gerade aus einem bösen Traum erwacht zu sein,
    an den sie sich nicht erinnern konnte. Der Sprung war vorbei.
    »Schiff gehört Ihnen, Madame«, murmelte der Pilot
    erschöpft Die wenige« Sekunden, die sie erlebt hatte,
    bedeuteten für ihn mehrere subjektive Stunden.
    »Schiff übernommen, Pilot.« Sie griff nach der Kornkonsole und begann einen Überblick der taktischen Situation aufzurufen, in die sie hinein gesprungen waren. Einen Monat lang war nichts durch diese Passage gegangen; sie hoffte inständig, die barrayaranischen Mannschaften würden sich langweilen und eine lange Leitung haben.
    Da waren sie. Sechs Schiffe, von denen sich zwei
    augenblicklich in Bewegung setzten. Also nichts von wegen
    langer Leitung.
    »Mitten durch sie hindurch, Pilot«, befahl Cordelia und
    überspielte ihm die Daten. »Es wäre das Beste, wenn wir sie alle von ihren Positionen weglocken könnten.«
    Die beiden in Bewegung befindlichen Schiffe näherten sich
    schnell und begannen zu feuern. Sie ließen sich Zeit und
    feuerten jeden Schuss einzeln ab. Nur ein Objekt für ein paar Zielübungen, mehr sind wir nicht für die, dachte Cordelia, aber ich werde es euch schon zeigen! Alle Energiesysteme, die nicht zur Abschirmung gehörten, reduzierten ihre Leistung, und das Schiff schien zu stöhnen, als es vom Plasmafeuer umlodert 140
    wurde. Dann überschritten sie die heikle Grenze der
    Reichweite der Barrayaraner.
    Cordelia rief in den Maschinenraum: »Projektion bereit?«
    »Bereit und fertig.«
    »Los!«
    Zwölftausend Kilometer hinter ihnen erschien ein
    betanisches Schlachtschiff, als wäre es eben aus dem
    Wurmloch aufgetaucht. Für ein so großes Raumfahrzeug war
    seine Beschleunigung erstaunlich; tatsächlich entsprach seine Geschwindigkeit schon ihrer eigenen. Es folgte ihnen wie ein Pfeil.
    »Aha!« Sie klatschte vergnügt in die Hände. »Wir haben sie angelockt! Jetzt bewegen sich alle. Oh, immer besser und besser!«
    Die Schiffe, die sie bisher verfolgt hatten, wurden langsamer und machten Anstalten, auf diese viel größere Beute loszugehen. Die anderen vier Schiffe, die zuvor korrekt auf ihrem Posten geblieben waren, setzten sich jetzt auch in Bewegung. Minuten vergingen, während sie sich eine günstige Ausgangsposition zu verschaffen suchten. Die letzten barrayaranischen Schiffe verschwendeten nur noch wenig Feuer auf Cordelias Schiff, es war kaum mehr als ein Salut.
    Ihre ganze Aufmerksamkeit war jetzt auf den großen Bruder
    hinter ihnen gerichtet. Die barrayaranischen Kommandanten
    waren zweifellos der Meinung, sie befänden sich in einer
    ausgezeichneten taktischen Position, aufgereiht wie zu einem Spießrutenlauf für den Betaner, und sie begannen mit einem

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