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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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kurzen Stock in die Hand, den er zuerst für einen Schockstab hielt.
    Der Mann schrie und wand sich heftig. Höchst überrascht und nicht ganz sicher, was er da gerade getan hatte, stieß Miles sich von dem ringenden Paar ab und duckte sich vorsichtig hinter den Piloten. Nach dem Schrei zu schließen, hatte er gerade die Energiezelle für das künstliche Herz des Mannes herausgerissen, oder irgend etwas in der Art, doch der Unbekannte kämpfte weiter, folglich konnte Miles' Eingriff nicht so mörderisch gewesen sein, wie es klang.
    Der Eindringling schüttelte Ivans Griff ab und wich in den Lukendurchgang zurück. Dann trat eine dieser seltsamen Pausen ein, die manchmal im Nahkampf vorkommen, wenn jeder nach den ersten heftigen Adrenalinstößen um Atem ringt. Der alte Mann starrte Miles an, der den Stab in der Faust hielt. Sein Gesichtsausdruck wandelte sich von Furcht zu ... - be
    deutete diese Grimasse ein Aufblitzen von Triumph? Sicherlich nicht. Einen wahnsinnigen Einfall?
    Da sich jetzt auch der Shuttlepilot in den Kampf einschaltete, war der Eindringling endgültig zahlenmäßig unterlegen. Er zog sich zurück, taumelte wieder durch das Anschlußrohr hinaus und plumpste auf das Deck der dahinter liegenden Andockbucht. Ivan verfolgte ihn hitzig. Miles krabbelte hinterher und kam gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie der Unbekannte, der jetzt im künstlichen Gravitationsfeld der Station fest auf den Beinen stand, Ivan mit dem Stiefel einen Tritt gegen die Brust versetzte, der den Jüngeren wieder zurück in den Durchgang schleuderte. Als Miles und Ivan sich wieder voneinander gelöst hatten und Ivan wieder etwas zu Atem gekommen war, hatte der alte Mann schon im Laufschritt das Weite gesucht. Das Echo seiner Schritte klang verwirrend durch die Bucht. Durch welchen Ausgang...? Nachdem sich der Pilot mit einem kurzen Blick davon überzeugt hatte, daß seine Passagiere einstweilen in Sicherheit waren, eilte er in die Kabine zurück, um auf den Alarm seines Kommunikators zu reagieren.
    Ivan kam wieder auf die Beine, klopfte den Staub ab und schaute um sich. Miles tat es ihm gleich. Sie befanden sich in einem kleinen, schäbigen, trüb beleuchteten Frachtraum.
    »Also«, sagte Ivan, »wenn das der Zollbeamte war, dann stecken wir jetzt in Schwierigkeiten.«
    »Ich dachte, er sei drauf und dran; eine Waffe zu ziehen«, erwiderte Miles. »Es hat so ausgesehen.«
    »Du hast keine Waffe gesehen, bevor du geschrien hast.«
    »Es war nicht die Waffe. Es waren seine Augen. Er schaute drein wie jemand, der gerade etwas zu tun versucht, das ihm einen Mordschrecken einjagt. Und dann hat er gezogen.«
    »Nachdem wir auf ihn losgegangen waren. Wer weiß, was er vorhatte?«
    Miles drehte sich langsam auf den Absätzen herum und musterte ihre Umgebung eingehender. Es war keine Menschenseele in Sicht, kein Cetagandaner, kein Barrayaraner oder sonst jemand. »Hier stimmt etwas nicht. Entweder war er am falschen Ort, oder wir sind es. Dieses muffige Dreckloch kann doch nicht unsere Andockstelle sein, oder? Ich meine, wo ist der Botschafter von Barrayar? Wo die Ehrenwache?«
    »Der rote Teppich, die Tänzerinnen?« Ivan seufzte. »Weißt du, wenn er versucht haben sollte, dich zu ermorden oder das Shuttle zu entführen, dann wäre er schon mit dem Nervendisruptor in der Hand hereingestürmt.«
    »Das war kein Zollbeamter. Schau dir doch nur die Monitore an.« Miles zeigte auf zwei Vid-Kameras, die ursprünglich an strategischen Stellen an den Wänden angebracht gewesen waren, jetzt jedoch aus ihren Halterungen gerissen herunterhingen. »Er hat sie abgeklemmt, bevor er versucht hat, an Bord zu kommen. Ich verstehe das nicht. Hier müßte es jetzt schon von Sicherheitsleuten der Station wimmeln .. . Glaubst du, er wollte das Minishuttle haben, und nicht uns?«
    »Dich, Mann! Niemand wäre hinter mir her.«
    »Er schien mehr Angst vor uns zu haben, als wir vor ihm.« Miles holte verstohlen tief Luft und hoffte, sein Herzschlag würde sich beruhigen.
    »Da sprichst du nur für dich«, sagte Ivan. »Mir hat er auf jeden Fall einen Schrecken einge
    jagt.
    »Geht es dir wieder gut?« fragte Miles verspätet. »Ich meine, du hast dir keine Rippen gebrochen oder sowas? «
    Och, schon gut. Ich werd's überleben ... Und wie steht's mit dir?«
    »Bei mir ist alles okay.«
    Ivan schaute auf den Nervendisruptor in Miles' rechter Hand und auf den Stab in seiner linken und zog die Nase kraus. »Wie bist du denn zu all den Waffen

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