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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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seinen beiden Waffenbrüder Identitäten gleichzeitig jonglieren, Geld für die Reparaturen beschaffen und ein Komplott vereiteln, bei dem er durch ein Double ersetzt werden soll. Ky Tung bleibt auf der Erde; Elli Quinn wird zu Miles rechter Hand. Miles und die Dendarii starten zu einer Rettungsmission nach Sektor IV.
    Miles ist 25
    Nach der vorangegangenen Grenzen der Mission liegt Miles im Unendlichkeit Hospital; seine gebrochenen Armknochen werden durch Synthetik ersetzt. Zusammen mit Simon Illyan vereitelt Miles eine weitere Verschwörung gegen seinen Vater, während er noch ans Bett gefesselt ist.
    Miles ist 28
    Miles begegnet erneut seinem Spiegeltanz Klon-Bruder Mark (aus Waffenbrüder), diesmal auf Jackson's Whole, wo beide in ungeplantem Zusammenwirken einem kriminellen Kloning—Konzern das Handwerk legen.

KAPITEL 1
    Heißt es eigentlich: >Diplomatie ist die Kunst des Krieges, fortgesetzt von anderen Menschen«, fragte Ivan, »oder war es anders herum? >Der Krieg ist Diplo ... «<
    »Alle Diplomatie ist Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln«, zitierte Miles. »Tschou En-lai, 20. Jahrhundert, Erde.«
    »Bist du ein wandelndes Lexikon?«
    »Nein, aber Kommodore Tung ist eins. Er sammelt Aussprüche alter chinesischer Weiser und läßt mich sie auswendig lernen.«
    »Was war dann der alte Tschou, Diplomat oder Krieger?«
    Leutnant Miles Vorkosigan dachte einen Moment lang nach. »Ich glaube, er muß Diplomat gewesen sein.«
    Die Sitzgurte drückten Miles an seinen Platz, als die Lageregelungsdüsen zündeten und das Minishuttle, in dem er und Ivan sich in einsamer Pracht gegenübersaßen, sich in die Kurve legte. Ihre beiden Sitzbänke säumten den kurzen Rumpf des Shuttles. Miles reckte den Hals, um über die Schulter des Piloten einen Blick auf den Planeten zu erhaschen, der sich unter ihnen drehte.
    Eta Ceta IV, Herz und Heimatwelt des wuchernden Kaiserreichs von Cetaganda. Acht entwickelte Planeten und einen entsprechenden Kranz verbündeter Planeten und Marionettenstaaten würde wohl jeder vernünftige Mensch als Wucherung bezeichnen, dachte Miles. Und die cetagandanischen Ghem-Lords hätten sich gern, wenn möglich, noch ein wenig weiter ausgedehnt - auf Kosten ihrer Nachbarn natürlich.
    Nun, ganz gleich, wie groß das Reich war: Auch Cetaganda konnte seine Streitkräfte nur ein Sprungschiff nach dem anderen durch ein Wurmloch schicken, wie alle anderen auch.
    Bloß, daß gewisse Leute einige verdammt große Schiffe hatten.
    Der bunte Saum der Nacht glitt um den Rand des Planeten, während das Minishuttle weiterhin vom Orbit des Kaiserlich Barrayaranischen Kurierschiffs, das sie gerade verlassen hatten, der cetagandanischen Transferstation zustrebte. Auf der Nachtseite des Planeten flimmerte ein unermeßliches Geglitzer. Die Kontinente waren von einem märchenhaften Lichterstaub überzogen. Im Licht dieser Zivilisation kann man ja direkt lesen, wie zu Hause bei Vollmond, dachte Miles. Seine Heimatwelt Barrayar erschien ihm plötzlich als langweiliger, riesengroßer Flecken von hinterwäldlerischer Dunkelheit mit nur wenigen fun
    kelnden Städten hier und da. Eta Cetas Hightech-Stickerei aus Licht war ausgesprochen...
    protzig. Ja, overdressed, wie eine Frau, die mit zuviel Schmuck behängt war. Geschmacklos
    - so versuchte Miles sich einzureden. Ich bin kein Bauerntrampel vom Land. Ich werde damit fertig. Ich bin Lord Vorkosigan, Offizier und Adeliger.
    Leutnant Lord Ivan Vorpatril war natürlich auch Adeliger und Offizier, doch das erfüllte Miles nicht mit Zuversicht. Er betrachtete seinen Cousin, der ebenfalls den Hals reckte und mit gierigen Augen und offenem Mund ihren Bestimmungsort dort unten in sich aufnahm.
    Wenigstens sah Ivan aus wie ein Offizier im diplomatischen Dienst: er war groß, dunkelhaarig, adrett und hatte immerzu ein unbefangenes Lächeln in seinem gut aussehenden Gesicht. Seine sportliche Figur füllte seine grüne Offiziersuniform auf vollkommene Weise. Mit der gut eingeübten Leichtigkeit einer alten schlechten Gewohnheit begann Miles' Verstand neidische Vergleiche anzustellen.
    Seine eigene Uniform mußte handgeschneidert sein, damit sie paßte und so weit wie möglich die schweren angeborenen Mißbildungen verbarg, die eine jahrelange medizinische Behandlung zu korrigieren versucht hatte. Eigentlich sollte er dafür dankbar sein, daß die Mediziner mit so wenig so viel erreicht hatten. Jetzt war er eins fünfundvierzig, hatte einen Buckel und spröde Knochen, aber das

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