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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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»Habe ich es richtig gemacht?«
    Hm, wohl kaum. Sehen Sie, die HaudFrauen verlieren das Privileg der Energieschilde, wenn sie aus dem Genom in den Ghem -Rang heiraten. Sie werden zu Ghem-Frauen
    gewissermaßen. Aber der Verlust des Schildes wird als ein großer Gesichtsverlust be
    trachtet. Also gebietet es die Höflichkeit, so zu tun, als wäre die Kugel noch da. Sie dürfen nie eine Haud-Ehefrau direkt ansprechen, selbst wenn sie unmittelbar vor Ihnen steht.
    Richten Sie alle Fragen an ihren Ghem-Gatten und warten Sie, daß er Ihnen die Antworten übermittelt«
    »Ich... habe gar nichts zu ihnen gesagt.«
    »Oh, gut. Und Sie dürfen sie auch nie direkt anschauen, fürchte ich.«
    »Ich dachte, die Männer seien unhöflich, weil sie die Frauen aus dem Gespräch aus
    schlossen.«
    »Ganz und gar nicht. Nach cetagandanischer Sitte waren sie äußerst höflich.«
    »Ach so. Aber so, wie sich die Frauen geben, könnten sie sich immer noch in den Kugeln befinden. In virtuellen Kugeln.«
    »Das ist der zugrundeliegende Gedanke, jawohl.«
    »Gelten die gleichen Regeln auch für ... HaudFrauen, die noch das Privileg des Besitzes ihrer Kugeln haben?«
    »Das weiß ich nicht. Ich kann es mir nicht vorstellen, daß eine HaudFrau von Angesicht zu Angesicht mit einem Ausländer redet.«
    Miles bemerkte, daß sich neben ihm eine geisterhaft graue Gestalt eingestellt hatte; er zwang sich, nicht zusammenzuzucken. Es war der kleine Ba-Diener der Haud Rian Degtiar.
    Der Ba war unauffällig in den Raum getreten, unbemerkt von den hier Anwesenden. Miles'
    Herz begann schneller zu schlagen, eine Reaktion, die er dämpfte, indem er dem Diener höflich zunickte
    »Lord Vorkosigan. Meine Herrin wünscht Sie zu sprechen«, sagte der Ba. Maz riß die Augen weit auf.
    »Danke. Es ist mir ein Vergnügen«, antwortete Miles. »Äh ...« Er schaute sich nach Botschafter Vorob'yev um, der immer noch von dem Ghem
    -General von Rho Ceta in
    Beschlag genommen war. Gut. Eine Erlaubnis, um die man nicht bat, konnte einem auch nicht verweigert werden. »Maz, würden Sie bitte so nett sein und dem Botschafter sagen, daß ich gegangen bin, um mit einer Dame zu sprechen. Mm... es kann einige Zeit dauern.
    Machen Sie ohne mich weiter. Ich werde in der Botschaft wieder zu Ihnen stoßen, falls nötig.«
    »Ich glaube nicht ... « , begann Maz unsicher, doch Miles wandte sich schon ab. Mit einem fröhlichen Winken warf er ihr über die Schultern ein Lächeln zu, während er hinter dem Ba aus dem Pavillon hinausging.

KAPITEL 9
    Mit einem Gesichtsausdruck, der wie immer keinen Kommentar über die Angelegenheiten seiner Herrin erkennen ließ, führte der kleine Ba Miles auf einem langen Spaziergang über die gewundenen Pfade des Gartens, um Teiche herum und an winzigen und gepflegten künstlichen Wasserläufen entlang. Miles blieb fast stehen, um auf einen smaragdgrünen Rasen zu gaffen, der von einem Schwarm rubinroter Pfauen in Singvogelgröße bevölkert war, die langsam umherstolzierten. Ein Stück weiter saß an einer sonnigen Stelle auf einem Sims etwas, das einer kugelrunden Katze glich, oder vielleicht war es ein Bukett aus Katzenpelz, weich und weiß... ja, da drinnen war ein Tier, denn zwei türkisblaue Augen blinzelten ihm einmal aus dem Flaum zu und schlossen sich dann wieder in vollkommener Trägheit.
    Miles versuchte nicht, ein Gespräch zu beginnen oder Fragen zu stellen. Vielleicht war er bei seinem letzten Ausflug in den Himmlischen Garten nicht persönlich von der cetagandanischen Sicherheit überwacht worden, als er sich inmitten tausend anderer galaktischer Delegierter befunden hatte; aber heute war es sicher anders. Er wünschte sich, daß Rian sich dessen bewußt war. Lisbet hätte es in Betracht gezogen. Er konnte nur hoffen, daß Rian zusammen mit dem Großen Schlüssel und ihrer genetischen Mission auch Lisbets Sicherheitszonen und -prozeduren geerbt hatte.
    In einer Arkade wartete eine weiße Kugel. Der Ba verneigte sich vor ihr und zog sich zurück.
    Miles räusperte sich. »Guten Abend, Mylady. Sie wünschten mich zu sehen? Wie kann ich Ihnen zu Diensten sein?« Er hielt seinen Gruß so allgemein wie möglich. In dieser verdammten weißen Kugel konnte sich ja auch Ghem-Oberst Benin samt einem Stimmenfilter befinden.
    Rians Stimme - oder eine gute Imitation davon - murmelte: »Lord Vorkosigan. Sie haben Interesse für Genetik zum Ausdruck gebracht. Ich dachte, Sie würden gern einen kurzen Rundgang machen.«
    Aha. Sie wurden

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