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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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dies einem ausländischen Barbaren zu erklären. »Es kann nicht Slyke Giajas Gemahlin sein.«
    »Tut mir leid, ich verstehe nicht.«
    Es ist... eine Angelegenheit des Haud-Genoms. Slyke Giaja versucht, etwas zu nehmen, worauf er kein Recht hat. Es geht nicht darum, daß er versucht, den Kaiserthron zu usurpieren. Das wäre normal für ihn. Es geht darum, daß er versucht, die Kaiserin zu usurpieren. Eine Schändlichkeit jenseits aller ... Das Haud-Genom gehört uns, und uns allein. Damit verrät er nicht das Imperium, was nichts bedeutet, sondern das Haud-Volk, was alles bedeutet.«
    »Aber die Gemahlinnen sind vermutlich alle dafür, das Haud-Genom zu dezentralisieren.«
    »Natürlich. Sie wurden alle von meiner Himmlischen Herrin ernannt«
    »Tun sie ... hm. Rotieren sie alle fünf Jahre zusammen mit ihren Gouverneuren? Oder unabhängig von ihnen?«
    »Sie werden auf Lebenszeit ernannt und nur auf direkten Befehl der Himmlischen Herrin zurückgerufen.«
    Die Gemahlinnen schienen mächtige Verbündete im Herzen des feindlichen Lagers zu sein, wenn Rian sie nur zu ihren Gunsten aktivieren könnte. Aber sie wagte es leider nicht, falls eine von ihnen selbst eine Verräterin war. Miles dachte sich häßliche Wörter.
    »Das Imperium«, erklärte er, »ist die Stütze der Haud. Also wohl kaum nichts, selbst von einem genetischen Standpunkt aus gesehen. Das Verhältnis von... äh... Beute zu Beutegreifer ist sehr eng.«
    Dieser schwache zoologische Witz brachte sie nicht zum Lächeln. Dann sollte er sie wohl auch nicht mit einer Rezitation seiner Limericks behelligen. Er nahm einen neuen Anlauf.
    »Sicher hatte Kaiserin Lisbet nicht vor, auf der Stelle die Stütze der Haud zu zertrümmern.
    »Nein. Nicht so schnell. Vielleicht nicht einmal in dieser Generation«, gab Rian zu.
    Aha. Das ergab mehr Sinn, ein Timing, das weit mehr dem Stil einer alten Haud-Lady entsprach. »Aber jetzt hat jemand anderer ihren Plan zu seinen Zwecken an sich gerissen.
    Jemand mit kurzfristigen persönlichen Zielen, jemand, den sie nicht vorhergesehen hat.« Er befeuchtete seine Lippen und bohrte weiter. »Ich glaube, die Pläne Ihrer Himmlischen Herrin sind an ihrer Schwachstelle zerbrochen. Der Kaiser schützt die Kontrolle der HaudFrauen über das Haud-Genom; dafür leihen sie ihm Legitimität. Gegenseitige Unterstützung in ihrer beider Interesse. Die Satrapie-Gouverneure haben keine solchen Motive.
    Man kann nicht Macht weggeben und sie gleichzeitig behalten.«
    Sie preßte unglücklich ihre feinen Lippen zusammen, widersprach jedoch nicht.
    Miles holte tief Luft. »Es entspricht nicht den Inter essen Barrayars, daß Slyke Giaja bei seinem Griff nach der Macht Erfolg hat. Soweit kann ich Ihnen in dieser Sache dienen, Mylady. Aber es ist auch nicht im Interesse Barrayars, daß das Reich von Cetaganda so destabilisiert wird, wie es Ihre Kaiserin geplant hat Ich glaube, ich sehe einen Weg, um Slyke einen Strich durch die Rechnung zu machen. Aber dann müssen Sie Ihrerseits Ihren Versuch aufgeben, die posthume Vision Ihrer Herrin zu verwirklichen.« Auf ihren überraschten Blick fügte er matt hinzu: »Wenigstens einstweilen.
    »Wie ... wollen Sie Prinz Slyke einen Strich durch die Rechnung machen?« fragte sie langsam.
    »In sein Schiff eindringen. Den echten Großen Schlüssel zurückholen. Ihn durch die Fälschung ersetzen, falls möglich. Falls wir Glück haben, dann bemerkt er den Austausch erst, wenn er nach Hause gekommen ist, und was könnte er dann noch dagegen tun? Sie überreichen den echten Großen Schlüssel an Ihre Nachfolgerin, und alles geht so glatt aus, als wäre nie etwas geschehen. Keine Partei kann die andere beschuldigen, ohne sich selbst zu bezichtigen. Ich glaube, das ist, alles in allem, der beste Ausgang, der auf humane Art und Weise zu erreichen ist. Jedes andere Szenario führt zu einer Katastrophe, so oder so.
    Wenn wir nichts tun, dann kommt das Komplott in acht Tagen sowieso heraus, und die Sache wird Barrayar angehängt. Wenn ich den Versuch unternehme und scheitere ... dann kann ich wenigstens nichts schlimmer machen, als es ohnedies schon ist.«
    Bist du dir dessen sicher?
    »Wie könnten Sie an Bord von Slykes Schiff kommen?«
    »Ich habe da die eine oder andere Idee. Die Gemahlinnen der Gouverneure - und ihre Ghem -Damen und Diener -, können die sich eigentlich ungehindert zwischen dem Orbit und dem Planeten hin und her bewegen?«
    Sie faßte sich mit einer porzellanenen Hand an den Hals. »Mehr oder

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