Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
und beugte sich über sie.
    »Hör auf damit, du Trottel, ich meine es ernst.« Aber sie
    schlang die Arme um ihn. Ganz fest, als wäre sie bereit, sofort mit jedermann zu kämpfen, der versuchen sollte, ihn ihr wieder wegzunehmen. »Gut, etwa wie – ich schaffe es. Kompetent. Du machst mich furchtlos. Furchtlos, etwas zu versuchen, furchtlos dem gegenüber, was andere denken mögen. Dein Klon – guter Gott, was für eine Erleichterung zu wissen, daß er das war – bewirkte, daß ich anfing mich zu fragen, was mit mir nicht stimmt. Allerdings, wenn ich daran denke, wie leicht sie dich in jener Nacht in dem leeren Haus geschnappt haben, dann könnte ich …«
    »Pst, pst«, Miles legte ihr einen Finger auf die Lippen. »Mit dir ist alles in Ordnung, Elli«, sagte er, auf angenehme Weise gedämpft. »Du bist ganz vollkommen Quinn.« Seine Quinn …
    »Verstehst du, was ich meine? Ich nehme an, es hat dir das
    Leben gerettet. Es war meine Absicht gewesen, dich – ihn – über die Jagd nach Galeni informiert zu halten, selbst wenn es sich nur 250
    um einen Zwischenbericht über mangelnden Fortschritt handelte.
    Dadurch hätte er zum erstenmal erfahren, daß eine Jagd stattfand.«
    »Deren Abbruch er dann befohlen hätte.«
    »Genau. Aber dann, als der Durchbruch kam, da dachte ich, ich sollte lieber meiner Sache sicher sein. Alles aufheben und dich dann mit dem Endergebnis überraschen, es dir mit einer großen Verneigung überreichen – deine Achtung wiedergewinnen, um es offen zu sagen. Irgendwie hat er mich davon abgehalten, ihm zu berichten.«
    »Wenn es ein Trost für dich ist, es war keine Abneigung bei ihm.
    Du hast ihn eingeschüchtert. Dein Gesicht – ganz zu schweigen vom Rest – hat auf manche Männer diese Wirkung.«
    »Ja, das Gesicht …« Ihre Hand berührte halb unbewußt seine
    Wange, dann griff sie zärtlich nach seinem Haar und zerzauste es.
    »Ich glaube, du hast den Finger auf den wunden Punkt gelegt, was da so komisch war. Du hast mich gekannt, als ich noch mein altes Gesicht hatte, und dann kein Gesicht und jetzt das neue Gesicht, und für dich allein war alles dasselbe Gesicht.«
    Seine nichtbandagierte Hand folgte dem Bogen ihrer Augenbrauen und der vollkommen geformten Nase, hielt an ihren Lippen an, um einen Kuß einzuheimsen, dann wanderte sie an dem idealen Winkel ihres Kinns entlang und über die samtige Haut ihres Halses.
    »Ja, das Gesicht … Damals war ich jung und dumm. Zu jener Zeit erschien es mir eine gute Idee zu sein. Erst später erkannte ich, daß es für dich ein Handikap sein könnte.«
    »Ich auch«, seufzte Elli. »Die ersten sechs Monate war ich hoch erfreut. Aber als zum zweitenmal ein Soldat mir Avancen machte, anstatt einem Befehl zu gehorchen, da wußte ich, daß ich auf dem Holzweg war. Ich mußte alle Arten von Tricks entdecken und mir beibringen, um die Leute so rumzukriegen, daß sie auf mein Inneres und nicht auf das Äußere reagierten.«
    »Ich verstehe«, sagte Miles.
    »Bei den Göttern, du schon.« Sie schaute ihn an, als sehe sie ihn zum allererstenmal, dann küßte sie ihn auf die Stirn. »Ich habe erst 251
    jetzt erkannt, wie viele dieser Tricks ich von dir gelernt habe. Wie ich dich liebe!«
    Als sie nach dem folgenden Kuß wieder Luft holten, bot Elli an:
    »Soll ich dich massieren?«
    »Du bist der Traum eines Trinkers, Quinn.« Miles ließ sich mit dem Gesicht nach unten auf den Pelz fallen und überließ sich ihren Händen. Fünf Minuten der Massage durch diese starken Hände
    ließen ihn alle Wünsche vergessen, bis auf zwei. Als die befriedigt waren, schliefen sie beide wie Steine, ungestört von irgendeinem Alptraum, an den Miles später sich hätte erinnern können.
    Miles erwachte benommen, als es an der Tür klopfte.
    » Hau ab, Ivan «, stöhnte Miles in das Fleisch und den Pelz, die er umarmt hielt. »Geh und schlaf irgendwo auf einer Bank,
    hm …?«
    Das Fleisch schüttelte ihn entschlossen ab. Elli schaltete das Licht ein, schwang sich aus dem Bett, schlüpfte in ihr schwarzes T-Shirt und die grauen Uniformhosen und tapste zur Tür. Dabei ignorierte sie Miles' gebrummeltes »Nein, nein, laß ihn nich'
    rein …« Das Klopfen wurde lauter und hartnäckiger.
    »Miles!« Ivan fiel durch die Tür. »Oh, hallo, Elli. Miles!« Ivan schüttelte ihn an der Schulter.
    Miles versuchte sich unter seinem Pelz zu vergraben. »Schon gut, du kannst dein Bett haben«, murmelte er. »Du brauchst mich doch nicht, daß ich dich zudecke …«
    »Steh

Weitere Kostenlose Bücher