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Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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waren Sie über zwei Monate lang vermißt. Zu unserer Bestürzung. Besonders, als der Chef des Kaiserlichen Sicherheitsdienstes, Illyan, nicht mehr nur wöchentlich Berichte über Ihren Status anforderte, sondern täglich.«
    »Ich – verstehe, Sir. Dann haben Sie nie unsere dringenden
    Ersuchen um Geldmittel bekommen? – Dann bin ich nie wirklich an die Botschaft versetzt worden!«
    Ein sehr leiser Laut, wie von tiefer und gedämpfter Qual, entwich dem ansonsten mit ausdruckslosem Gesicht dastehenden Galeni.
    Destang sagte: »Nur durch die Komarraner. Anscheinend war
    es eine List, um Sie festzuhalten, bis sie ihren geplanten Austausch durchführen konnten.«
    »Das hatte ich mir auch schon gedacht. Ach – Sie haben nicht zufällig meine achtzehn Millionen Mark mitgebracht, oder? In diesem Punkt ändert sich nichts. Das habe ich in meinem Memo erwähnt.«
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    »Einige Male sogar«, sagte Destang trocken. »Ja, Leutnant, wir werden Ihre irreguläre Truppe bezahlen. Wie üblich.«
    »Ah.« Miles schmolz innerlich dahin und lächelte strahlend.
    »Danke, Sir. Da bin ich wirklich sehr erleichtert.«
    Destang hob neugierig den Kopf. »Wovon haben die Dendarii
    im letzten Monat gelebt?«
    »Das war – ein bißchen kompliziert, Sir.«
    Destang öffnete den Mund, als wollte er noch mehr fragen,
    dann besann er sich offensichtlich eines besseren. »Ich verstehe.
    Nun, Leutnant, Sie können zu Ihrer Einheit zurückkehren. Ihre Arbeit hier ist erledigt. Sie hätten überhaupt nie als Lord Vorkosigan auf der Erde erscheinen sollen.«
    »Zu welcher Einheit – meinen Sie die Dendarii-Söldner, Sir?«
    »Ich denke, Simon Illyan schickt keine dringenden Anforderungen nach den Dendarii nur deshalb, weil er sich einsam fühlt.
    Sie dürfen es als sicher annehmen, daß neue Befehle kommen
    werden, sobald Ihr Aufenthaltsort dem Hauptquartier bekannt ist.
    Sie sollten sich bereit machen zum Aufbruch.«
    Elli und Elena, die sich während dieses ganzen Wortwechsels in ihrer Ecke sehr leise unterhalten hatten, blickten auf diese Nachricht hin sehr erfreut drein. Ivan sah eher niedergeschlagen aus.
    »Jawohl, Sir«, sagte Miles. »Was wird hier geschehen?«
    »Da Sie, Gott sei Dank, die irdischen Behörden nicht eingeschaltet haben, steht es uns frei, diesen mißglückten Verrat selber aufzuklären. Ich habe ein Team von Tau Ceti mitgebracht …«
    Das Team war eine Säuberungsmannschaft, vermutete Miles,
    Geheimdienstkommandos, die – auf Destangs Befehl – bereit
    waren, in einer vom Verrat infizierten Botschaft die Ordnung wieder herzustellen, und das mit aller Gewalt oder List, die dafür notwendig sein mochte.
    »Ser Galen wäre schon lange vor dieser Sache auf unserer Liste der meistgesuchten Leute gestanden, wenn wir nicht geglaubt hätten, er sei tot. Galen!« Destang schüttelte den Kopf, als könnte 258
    er es selbst nicht glauben. »Hier auf der Erde, die ganze Zeit.
    Wissen Sie, ich habe während der Revolte von Komarr gedient –
    damals fing ich im Sicherheitsdienst an. Ich war bei dem Team, das den Schutt der Halomar-Kaserne durchgrub, nachdem die
    Mistkerle sie mitten in der Nacht in die Luft gejagt hatten. Wir suchten Überlebende und Beweise, wir fanden.Leichen und verdammt wenige Spuren … An jenem Morgen gab es eine Menge neuer freier Stellen im Sicherheitsdienst. Verdammt. Wie mir jetzt wieder alles kommt. Falls wir Galen wiederfinden können, nachdem Sie ihn haben entkommen lassen«, Destangs mißmutiger Blick fiel auf Galeni, »zufällig oder sonstwie, dann werden wir ihn nach Barrayar bringen, damit er für diesen blutigen Morgen zur Verantwortung gezogen wird, wenn schon für nichts anderes. Ich wünschte mir, er könnte für alles verantwortlich gemacht werden, aber er reicht dafür nicht aus. Sonst müßte man eher mit ihm verfahren wie mit Kaiser Yuri dem Wahnsinnigen.«
    »Ein lobenswerter Plan«, sagte Miles vorsichtig. Galeni biß die Zähne aufeinander, er war hier keine Hilfe. »Aber es gibt auf der Erde ein Dutzend ehemaliger komarranischer Rebellen, deren
    Vergangenheit ebenso blutig ist wie die von Ser Galen. Nun, da er enttarnt ist, bedeutet er für uns keine größere Bedrohung als die anderen.«
    »Sie waren seit Jahren nicht mehr aktiv«, sagte Destang. »Galen hingegen schon, offensichtlich.«
    »Aber wenn Sie eine illegale Entführung in Erwägung ziehen, so könnte das unsere diplomatischen Beziehungen zur Erde beeinträchtigen. Ist es das wert?«
    »Dauernde Gerechtigkeit ist durchaus

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