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Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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aufsässig. »Das kleine Kunststück, das ich vollbracht habe, um dich wieder in die Botschaft zu schleusen, in jener Nacht, wo du versucht hast, London niederzubrennen, ist jetzt in meiner Dienstakte. Angesichts der gegenwärtigen Umstände werden Destangs Spürnasen Krämpfe bekommen, sobald sie das ausgraben. Nehmen wir mal an, ich stopfe dir das Ding statt dessen in dein …« – sein Blick fiel auf Elli
    – »Ohr?«
    Miles schob Kopf und Arme durch sein schwarzes T-Shirt und
    zog es über die Brust. Dabei grinste er. Dann schlüpfte er in seine Dendarii-Kampfstiefel. »Das ist nur eine Vorsichtsmaßnahme.
    Vielleicht benutze ich das Ding gar nicht. Es ist bloß für den Fall, daß ich eine private Verbindung zur Botschaft brauche, in einer Notlage.«
    »Ich kann mir keine Notlage vorstellen«, sagte Ivan besserwisserisch, »in der sich ein loyaler junger Offizier nicht seinem 264
    eigenen Sektor-Sicherheitsbefehlshaber anvertrauen kann.« Seine Stimme wurde hart, »Und sicher Destang auch nicht. Was brütest du bloß in deinem verdrehten kleinen Hinterkopf aus, Cousin?«
    Miles hakte seine Stiefel zu. »Ich bin mir nicht sicher. Aber ich sehe vielleicht noch eine Chance, etwas aus diesem Durcheinander zu retten.«
    Elli, die aufmerksam zugehört hatte, bemerkte: »Ich dachte, wir hätten schon etwas gerettet. Wir haben einen Verräter enttarnt, eine undichte Stelle in der Sicherheitsabteilung zugestopft, eine Entführung vereitelt und eine größere Verschwörung gegen das Kaiserreich von Barrayar platzen lassen. Und wir sind bezahlt worden. Was möchtest du mehr haben für eine Woche?«
    »Nun, es wäre schön gewesen, wenn eines davon absichtlich
    passiert wäre, anstatt zufällig«, sagte Miles nachdenklich.
    Ivan und Elli schauten sich über Miles' Kopf hinweg an. Auf ihren Gesichtern spiegelte sich ein ähnliches Unbehagen. »Was möchtest du noch mehr retten, Miles?«, wollte Ivan wissen.
    Miles schaute auf seine Stiefel, die Falten in seiner Stirn wurden tiefer. »Etwas. Eine Zukunft. Eine zweite Chance. Eine…
    Möglichkeit.«
    »Es geht um den Klon, nicht wahr?«, sagte Ivan und bekam
    einen harten Zug um den Mund. »Du bist besessen von diesem
    gottverdammten Klon.«
    »Fleisch von meinem Fleisch, Ivan.« Miles drehte seine Hände um und schaute sie an. »Auf einigen Planeten würde er als mein Bruder gelten. Auf anderen könnte er vielleicht sogar als mein Sohn bezeichnet werden, je nach den Gesetzen über das Klonen.«
    »Eine einzige Zelle! Auf Barrayar«, sagte Ivan, »nennen sie ihn deinen Feind, wenn er auf dich schießt. Hast du ein wenig Schwierigkeiten mit deinem Kurzzeitgedächtnis? Diese Leute haben gerade versucht, dich umzubringen! Heute – gestern – morgen!«
    Miles lächelte Ivan kurz zu, gab aber keine Antwort.
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    »Weißt du«, sagte Elli vorsichtig, »wenn du zu dem Schluß
    kommen solltest, daß du wirklich einen Klon brauchst, dann
    könntest du dir einen anfertigen lassen. Ohne die … äh … Probleme, die es mit diesem Kerl gibt. Du hast Milliarden von Zellen …«
    »Ich möchte keinen Klon«, sagte Miles. Ich möchte einen Bruder. »Aber es scheint mir dieser geliefert worden zu sein.«
    »Ich dachte, Ser Galen hat ihn gekauft und bezahlt«, protestierte Elli. »Das einzige, was dieser Komarraner dir liefern wollte, war der Tod. Nach dem Recht von Jackson's Whole, dem Planeten seines Ursprungs, gehört der Klon unzweifelhaft Galen.«
    John von Norfolk, laß klüglich dir raten, raunte das alte Zitat durch Miles' Gedächtnis, Richard, dein Herr, ist verkauft und verraten … »Selbst auf Barrayar«, sagte er sanft, »kann kein Mensch einen anderen besitzen. Galen ist weit gekommen, bei seinem Streben nach seinem … Prinzip der Freiheit.«
    »Auf jeden Fall«, sagte Ivan, »bist du jetzt aus dem Spiel. Das Oberkommando hat die Sache übernommen. Ich habe deinen Marschbefehl gehört.«
    »Hast du auch Destang sagen hören, daß er die Absicht hat,
    meinen – den Klon umzubringen, falls er kann?«
    »Ja, und?« Ivan blickte wirklich störrisch drein, mit einer fast panischen Halsstarrigkeit. »Ich habe ihn sowieso nicht gemocht.
    Ein mürrischer kleiner Kriecher.«
    »Destang ist auch Meister der Kunst des Schlußberichts«, sagte Miles. »Selbst wenn ich mich jetzt sofort unerlaubt von der Truppe entfernte, dann wäre es für mich physisch unmöglich, nach Barrayar zurückzukehren, meinen Vater um das Leben des Klons zu bitten, ihn zu veranlassen, auf Simon Illyan Druck

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