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Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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auszuüben, damit der einen Gegenbefehl erläßt, und dann mit diesem Befehl wieder hierher auf die Erde zu kommen, bevor die Tat vollbracht ist.«
    Ivan wirkte schockiert. »Miles – ich habe mir immer vorgestellt, wie peinlich es sein müßte, Onkel Aral um einen Gefallen für die 266
    Karriere zu bitten, aber ich dachte, du würdest dich lieber teeren und federn lassen, bevor du deinen Vater um etwas anbetteln würdest! Und du möchtest damit anfangen, indem du einen Kommodore überspringst? Kein kommandierender Offizier auf der ganzen Welt würde dich danach noch haben wollen!«
    »Ich würde lieber sterben«, stimmte Miles tonlos zu, »aber ich kann nicht einen anderen bitten, für mich zu sterben. Aber das ist belanglos. Es würde nicht klappen.«
    »Gott sei Dank!« Ivan schaute ihn zutiefst besorgt an.
    Wenn ich zwei meiner besten Freunde nicht davon überzeugen kann, daß ich recht habe, dachte Miles, dann habe ich vielleicht unrecht.
    Oder ich muß das vielleicht allein machen.
    »Ich möchte einfach eine Verbindung offenhalten, Ivan«, sagte er. »Ich bitte dich nicht, etwas zu tun …«
    »Noch nicht«, warf Ivan deprimiert ein.
    »Ich würde den Kommunikator Hauptmann Galeni geben, aber
    er wird sicher gründlich überwacht. Sie würden ihm das Ding einfach wegnehmen, und die ganze Sache würde … zweideutig aussehen.«
    »Und bei mir sieht sie gut aus?«, fragte Ivan vorwurfsvoll.
    »Tu's.« Miles knöpfte seine Jacke zu, richtete sich auf und hielt Ivan die Hand hin, um den Kommunikator zurückzunehmen.
    »Oder tu's nicht.«
    »Grrr.« Ivan senkte den Blick und schob den Kommunikator
    deprimiert in die Hosentasche. »Ich werde darüber nachdenken.«
    Miles neigte dankbar den Kopf.
    Sie erwischten ein Dendarii-Shuttle, das gerade am Londoner Shuttlehafen starten wollte, um Flottenangehörige vom Planetenurlaub zurückzubringen. Elli hatte vorher schon angerufen und das Shuttle aufhalten lassen. Miles genoß es direkt, daß er sich nicht beeilen mußte, und er wäre regelrecht dahingeschlendert, wenn der 267
    Druck von Admiral Naismiths Pflichten, die ihm jetzt durch den Kopf gingen, nicht automatisch seine Schritte beschleunigt hätte.
    Ihre Verspätung war für einen anderen von Vorteil. Ein letzter Dendarii mit seinem Matchbeutel über dem Rücken sprintete über das Landfeld, als die Motoren auf Touren kamen, und schaffte es gerade noch über die Rampe, die schon zurückgezogen wurde. Der aufmerksame Wächter steckte seine Waffe weg, als er den Sprinter erkannte, und reichte ihm die Hand, als das Shuttle zu rollen begann.
    Miles, Elli Quinn und Elena Bothari-Jesek saßen im rückwärtigen Teil. Der zuletzt eingetroffene Soldat hielt inne, um wieder zu Atem zu kommen. Er entdeckte Miles, grinste und salutierte.
    Miles grinste zurück und erwiderte den Gruß. »Ah, Sergeant
    Siembieda.« Ryann Siembieda war ein gewissenhafter Techniker-Sergeant von der Ingenieurabteilung, verantwortlich für die Wartung und Reparatur der Kampfanzüge und anderer leichter Ausrüstung. »Sie sind aufgetaut.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Man hat mir gesagt, die Prognose für Sie sei gut.«
    »Ich bin schon vor zwei Wochen aus dem Krankenhaus entlassen worden. Ich war im Urlaub. Sie auch, Sir?« Siembieda nickte in Richtung auf den silbernen Einkaufsbeutel zu Miles'
    Füßen, der den lebenden Pelz enthielt.
    Miles schob den Beutel unauffällig mit dem Stiefelabsatz unter seinen Sitz. »Ja und nein. In Wirklichkeit habe ich gearbeitet, während Sie sich erholt haben. Das Ergebnis davon ist, daß wir alle bald wieder arbeiten werden. Es ist gut, daß Sie Ihren Urlaub bekommen haben, während es noch möglich war.«
    »Die Erde war großartig«, seufzte Siembieda. »Es war schon
    eine tolle Überraschung, hier aufzuwachen. Haben Sie den Einhorn-Park gesehen? Er ist direkt hier auf dieser Insel. Ich war gestern dort.«
    »Ich fürchte, ich habe nicht viel gesehen«, gestand Miles mit Bedauern.
    268
    Siembieda holte einen Holokubus aus der Tasche und reichte
    ihn Miles.
    Der Einhorn-und Wildtier-Park (ein Zweig der Firma GalacTech Biotechnik) befand sich in den Parkanlagen des großen und historisch bedeutsamen Anwesens von Wooton in Surrey, informierte ihn der Kubus. Im Vid-Display sprang ein glänzendes weißes Tier, das wie eine Kreuzung zwischen einem Pferd und einem Hirsch aussah (und es wahrscheinlich auch war), über den Rasen und verschwand zwischen kunstvoll beschnittenem Buschwerk.
    »Man durfte dort die zahmen Löwen

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