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Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Thorne an, und der konnte von keinem sichtbaren Fortschritt berichten.
    »In der Zwischenzeit«, sagte Miles, »gibt es hier einen weiteren Hinweis für euch. Einen bedauerlichen. Das barrayaranische Team hat offensichtlich innerhalb der letzten Stunde oder so unsere Zielperson entdeckt.«
    »Ha! Vielleicht können wir ihnen folgen und sie uns so zu
    Galen führen lassen.«
    »Ich fürchte, nein. Wir müssen ihnen zuvorkommen, ohne ihnen auf die Zehen zu treten. Ihre Jagd ist tödlich.«
    »Bewaffnet und gefährlich, was? Ich werde es weitergeben.«
    Thorne pfiff nachdenklich. »Dein Krippenkamerad ist offensichtlich populär.«
    Miles wusch sich, kleidete sich an, aß und machte sich bereit: Stiefelmesser, Scanner, Betäuber (einen im Halfter an der Hüfte, den anderen versteckt), Kommunikatoren, ein reiches Sortiment von Geräten und Instrumenten, die man vielleicht durch die Sicherheitsüberprüfungen am Londoner Shuttlehafen brachte. Leider noch himmelweit entfernt von einer Kampfausrüstung, obwohl seine Jacke fast klirrte, wenn er ging. Er rief den Offizier vom Dienst, ließ ein Personentransportshuttle auftanken und den Piloten in Bereitschaft gehen. Dann wartete er ungeduldig. Was hatte Galen vor? Wenn er nicht einfach auf der Flucht war – und die Tatsache, daß das barrayaranische Sicherheitsteam ihn fast eingeholt hatte, deutete darauf hin, daß er aus irgendeinem Grund noch herumhing – warum? Bloße Rache? Etwas Tiefgründigeres?
    War die Analyse seiner Persönlichkeit, die Miles angestellt hatte, zu einfach oder zu subtil – was übersah er? Was gab es noch in diesem Leben für einen Mann, der immer recht haben mußte?
    Die Komkonsole seiner Kabine summte. Miles schickte ein
    stummes Stoßgebet gen Himmel: Laß es ein Durchbruch sein, ein Hoffnungsstrahl, ein Angriffspunkt …
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    Es erschien das Gesicht des Kommunikationsoffiziers. »Sir, ich habe einen Anruf, der aus dem kommerziellen Komkonsolennetz drunten von der Erde kommt. Ein Mann, der sich weigert, sich zu identifizieren, sagt, Sie wollten mit ihm sprechen.«
    Miles zuckte wie elektrisiert zusammen. »Verfolgen Sie den
    Anruf und machen Sie eine Kopie für Kapitän Thorne in der
    Nachrichtendienstlichen Abteilung. Stellen Sie ihn durch zu mir.«
    »Wollen Sie, daß Ihr Bild gesendet wird, oder soll nur der Audiokanal rausgehen?«
    »Beide Kanäle.«
    Das Gesicht des Kommunikationsoffiziers verblaßte, und das
    eines anderen Mannes erschien und vermittelte die beunruhigende Illusion, hier wäre eine Umwandlung vonstatten gegangen.
    »Vorkosigan?«, sagte Galen.
    »Also was?«, sagte Miles.
    »Ich werde mich nicht wiederholen.« Galen sprach leise und
    schnell. »Mir ist es völlig gleich, ob Sie aufzeichnen oder das Gespräch zu meinem Standort zurückverfolgen. Das ist belanglos.
    Sie werden mich in genau siebzig Minuten treffen. Sie kommen zur Themse-Gezeitenbarriere, zu der Stelle auf halbem Weg zwischen den Türmen Sechs und Sieben. Sie gehen allein zu Fuß zum unteren Ausguck auf der Seeseite.
    Allein. Dann unterhalten wir uns. Wenn Sie irgendeine Bedingung nicht einhalten, dann werden wir einfach nicht dasein, wenn Sie kommen. Und Ivan Vorpatril wird um 2:07 Uhr sterben.«
    »Sie sind zu zweit. Ich muß auch zu zweit sein«, erwiderte
    Miles. Ivan?
    »Ihre hübsche Leibwächterin? Sehr gut. Also zu zweit.« Das
    Vid blinkte, und das Bild verschwand.
    »Nein …«
    Schweigen.
    Miles rief Thorne an. »Hast du das mitbekommen, Bei?«
    »Sicher. Klang bedrohlich. Wer ist Ivan?«
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    »Jemand sehr wichtiger. Woher ist der Anruf gekommen?«
    »Aus einer öffentlichen Komkonsole in einem U-Bahn-Knotenpunkt. Ich habe einen Mann unterwegs, der es in sechs Minuten schaffen kann. Unglücklicherweise …«
    »Ich weiß. Sechs Minuten gibt einen Suchradius von einigen
    Millionen Menschen. Ich denke, wir machen es so, wie er es will.
    Bis zu einem gewissen Punkt. Schick eine Patrouille in den Luftraum über der Gezeitenbarriere, melde einen Flugplan für mein Shuttle hinab auf die Erde an, stell einen Luftwagen samt Dendarii-Fahrer und Wache ab, der mich unten aufnimmt. Sag Bone, daß ich jetzt diesen Kreditbrief brauche. Sag Quinn, sie soll auf mich im Korridor vor der Shuttleluke warten und ein paar medizinische Scanner mitbringen. Und sich bereithalten. Ich möchte etwas überprüfen.«
    Er holte tief Luft und aktivierte den Kommunikator. »Galeni?«
    Pause.
    »Ja?«
    »Sind Sie noch in Stubenarrest?«
    »Ja.«
    »Ich habe einen dringenden

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