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Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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widerruft, ohne daß ich direkt darin verwickelt erscheinen muß.«
    »Was ist mit Galen?«, fragte Elli skeptisch. »Du bekommst auf keinen Fall einen Unterlassungsbefehl für seinen Fall.«
    »Wahrscheinlich nicht. Galen ist – ein Problem, das ich noch nicht gelöst habe.«
    278
    Miles kehrte zu seiner Kabine zurück, wo seine Flottenbuchhalterin ihn einholte.
    Leutnantin Bone schnappte sich die Kreditanweisung über
    achtzehn Millionen Mark mit tiefempfundener und unmilitärischer Freude. »Gerettet!«
    »Machen Sie sie flüssig nach Bedarf«, sagte Miles. »Und lösen Sie die Triumph aus. Wir müssen in der Lage sein, jederzeit abzufliegen, ohne daß wir uns mit der Solaren Raumflotte wegen Diebstahl rumstreiten müssen. Äh – hm. Glauben Sie, Sie könnten einen Kreditbrief kreieren – aus der Portokasse oder woher auch immer, und zwar in galaktischen Geldern –, der auf keinen Fall auf uns zurückverfolgt werden könnte?«
    Ihre Augen leuchteten auf. »Eine interessante Herausforderung, Sir. Hat das irgend etwas mit unserem bevorstehenden Kontrakt zu tun?«
    »Geheimsache, Leutnantin«, sagte Miles freundlich. »Ich kann darüber nicht einmal mit Ihnen reden.«
    »Geheimsachen«, sagte sie mit einem Naserümpfen, »sind für
    die Buchhaltung längst nicht so geheim, wie man meint.«
    »Vielleicht sollte ich die Abteilungen Geheimdienst und
    Buchhaltung zusammenlegen. Nein?« Er grinste, als sie ihn entsetzt anschaute. »Na ja, vielleicht doch nicht.«
    »An wen geht die Zahlungsanweisung?«
    »An den Überbringer.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Sehr gut, Sir. Wieviel?«
    Miles zögerte. »Eine halbe Million Mark. Was immer das in
    lokaler Währung sein mag.«
    »Eine halbe Million Mark«, bemerkte sie kritisch, »kommt
    nicht aus der Portokasse.«
    »Nur solange es Bargeld ist.«
    »Ich tue mein Bestes, Sir.«
    Nachdem sie gegangen war, saß er allein in seiner Kabine, die Stirn in tiefe Falten gelegt. Der tote Punkt war offensichtlich. Man 279
    konnte nicht erwarten, daß Galen Kontakt aufnehmen würde,
    solange er keine Methode, geschweige denn einen Grund sah, die Situation zu kontrollieren oder eine Überraschung zu erzielen.
    Galen die Choreographie seiner Bewegungen zu überlassen erschien fatal, und Miles gefiel der Gedanke gar nicht, umherzuwandern, bis Galen sich entschloß, ihn zu überraschen. Doch angesichts des schrumpfenden Zeitlimits war es vielleicht besser, mit irgendeinem Täuschungsmanöver eine Eröffnung einzuleiten, anstatt überhaupt keinen Schritt zu tun. Den verdammten Nachteil der defensiven Haltung beiseite schieben; agieren, anstatt zu reagieren … Ein großer Entschluß, der nur den kleinen Fehler aufwies, daß Miles kein Objekt hatte, an dem er agieren konnte, solange Galen nicht entdeckt war. Er knurrte frustriert und ging erschöpft zu Bett.
    Er erwachte von selbst etwa zwölf Stunden später in seiner dunklen Kabine, las von den leuchtenden Ziffern seiner Wanduhr die Zeit ab und blieb noch eine Weile liegen, wobei er in dem bemerkenswerten Gefühl schwelgte, endlich genug Schlaf bekommen zu haben. Sein gieriger Leib legte ihm gerade in der bleiernen Langsamkeit seiner Glieder nahe, noch mehr wäre schön, da summte die Komkonsole seiner Kabine. Bewahrt vor der Sünde der Trägheit, taumelte Miles aus dem Bett und beantwortete den Anruf.
    »Sir.« Es erschien das Gesicht eines der Kommunikationsoffiziere der Triumph. »Da ist ein Dichtstrahl-Anruf von der barrayaranischen Botschaft drunten in London. Man will Sie persönlich sprechen, über Zerhacker.«
    Ivan konnte es nicht sein; er hätte über die persönliche Kommunikatorverbindung angerufen. Es mußte sich um eine offizielle Mitteilung handeln. »Entschlüsseln Sie den Anruf und leiten Sie ihn zu mir um.«
    »Soll ich ihn aufzeichnen?«
    »Ach – nein.«
    280
    Konnte es sein, daß schon die neuen Befehle für die Dendarii-Flotte vom Hauptquartier eingetroffen waren? Miles fluchte stumm. Wenn sie gezwungen wurden, den Orbit zu verlassen, bevor seine Dendarii-Geheimdienstleute Galen und Mark fanden …
    Destangs grimmiges Gesicht erschien über der Vid-Scheibe.
    »›Admiral Naismith‹«, Miles konnte förmlich die Anführungszeichen um seinen Namen hören. »Sind wir allein?«
    »Völlig, Sir.«
    Destangs Gesicht entspannte sich leicht. »Sehr gut. Ich habe einen Befehl für Sie – Leutnant Vorkosigan. Sie sollen an Bord Ihres Schiffes im Orbit bleiben, bis ich persönlich Sie wieder anrufe und Ihnen andere

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