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Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Informationswunsch. Wo ist Ivan
    wirklich?«
    »Soweit ich weiß, ist er immer noch bei …«
    »Überprüfen Sie es. Und zwar schnell.«
    Es gab eine lange, lange Pause, die Miles ausnutzte, um noch einmal seine Ausrüstung zu überprüfen, Leutnantin Bone ausfindig zu machen und zum Korridor vor der Shuttleluke zu gehen.
    Dort wartete schon Elli Quinn, voller Neugier.
    »Was ist jetzt los?«
    »Wir haben unseren Durchbruch. Sozusagen. Galen wünscht
    ein Treffen, aber …«
    »Miles?«, meldete sich endlich Galenis Stimme. Sie klang
    ziemlich bedrückt.
    »Ja.«
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    »Der Gefreite, den wir als Fahrer und Wächter mitgeschickt
    hatten, hat sich vor etwa zehn Minuten gemeldet. Er hatte Ivan in der Begleitung von Mylady abgelöst, während Ivan zum Pinkeln ging. Als Ivan nach zwanzig Minuten immer noch nicht zurückkam, machte sich der Fahrer auf die Suche nach ihm. Dreißig Minuten lang suchte er – die Gartenbauhalle ist riesengroß und heute abend wimmelt es dort vor Leuten –, bevor er sich wieder bei uns meldete. Wie haben Sie das gewußt?«
    »Ich glaube, ich habe jetzt das andere Ende zu fassen bekommen. Erkennen Sie, wessen Stil das ist?«
    Galeni fluchte.
    »Ganz richtig. Hören Sie, mir ist egal, wie Sie es machen, aber ich möchte, daß Sie mich in fünfzig Minuten treffen, und zwar an der Themse-Gezeitenbarriere, Abschnitt Sechs. Nehmen Sie mindestens einen Betäuber mit und schauen Sie, daß Sie wegkommen, ohne Destang zu alarmieren. Wir haben eine Verabredung mit Ihrem Vater und meinem Bruder.«
    »Falls er Ivan hat …«
    »Er mußte eine Trumpfkarte auf den Tisch legen, sonst würde er nicht mehr ins Spiel kommen. Wir haben eine letzte Chance, dafür zu sorgen, daß es richtig ausgeht. Keine gute Chance, aber die letzte. Machen Sie mit?«
    Es folgte eine kleine Pause. »Ja.« Galenis Stimme klang entschlossen.
    »Also, bis nachher.«
    Miles steckte den Kommunikator in die Tasche und wandte sich Elli zu. »Machen wir uns auf den Weg.«
    Sie schwangen sich durch die Shuttleluke. Diesmal hatte Miles keinen Einwand gegen Ptarmigans Gewohnheit, alle Flüge hinab zum Planeten in Kampfgeschwindigkeit zu absolvieren.
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KAPITEL 14
    Die Themse-Gezeitenbarriere, die der spöttische Volksmund als König-Knut-Denkmal bezeichnete, sah aus hundert Metern Höhe viel eindrucksvoller aus als aus dem Shuttle. Der Luftwagen ging in die Kurve und flog im Kreis. Der Berg aus Synthabeton erstreckte sich in beide Richtungen weiter, als Miles Auge folgen konnte. Die Scheinwerfer, die wie Messer durch die leicht nebelige mitternächtliche Schwärze schnitten, erzeugten mit ihrem weißen Licht die Illusion, das Bauwerk sei aus Marmor.
    Die Wachttürme, die im Abstand von jeweils einem Kilometer
    aufragten, beherbergten nicht Soldaten, die die Mauer bewachten, sondern die Nachtschicht der Ingenieure und Techniker, die die Schleusen und Pumpstationen im Auge behielten. Falls die See jemals die Barriere durchbräche, dann würde sie die Stadt erbarmungsloser dem Erdboden gleichmachen als jede Armee.
    Aber in dieser Sommernacht war die See ruhig, übersät mit
    bunten Positionslichtern, rot, grün, weiß, und dem fernen, sich bewegenden Geblinke der Lichter von Schiffen. Den östlichen Horizont säumte ein schwaches Glühen – die Lichter der europäischen Städte jenseits des Wassers.
    Auf der anderen Seite der weißen Barriere, in Richtung auf
    London, wurden aller Schmutz und Ruß und alle verfallenen
    Häuser von der Nacht verschluckt, die nur die juwelengeschmückte Illusion von etwas Magischem, Unbeschädigten, Unsterblichen hinterließ.
    Miles preßte sein Gesicht an die Kabinenhaube des Luftwagens, um einen letzten strategischen Überblick über die Arena zu gewinnen, in die sie jetzt treten würden, bevor sie auf dem nahezu leeren Parkbereich hinter der Barriere landeten. Abschnitt Sechs lag an der Peripherie der wichtigeren Kanalabschnitte mit ihren riesengroßen Navigationsschleusen, die rund um die Uhr arbeiteten, und bestand nur aus einem Deich und zusätzlichen Pumpstationen und war um diese Zeit wie ausgestorben. Das paßte Miles.
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    Falls die Lage in eine Art Schießerei umschlug, dann war es umso besser, je weniger zivile Passanten vorbeiwanderten. Laufstege und Leitern führten zu den Zugangspforten in dem Gebäude, schwarze geometrische Akzente auf den weißen Mauern. Spinnwebartige Geländer markierten Gehwege. Einige davon waren breit und öffentlich, andere eng und zweifellos nur für Befugte

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