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Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Kommandantin sich auf ein Rendezvous mit einem bloßen
    Leutnant einlassen? Würde sie überhaupt Lord Vorkosigan mögen?
    Würde ihm Galeni je erlauben, die Botschaft zu verlassen, damit er es herausfinden konnte?
    Miles kam zu dem Schluß, daß zehn Tage sauberen Lebens, der Körperertüchtigung und der regelmäßigen Arbeitsstunden für ihn nicht gut gewesen waren. Sein Energiepegel war zu hoch. Zu hoch und eingeschlossen in die ruhiggestellte Person von Lord Vorkosigan, während die Liste der Arbeiten, die auf Admiral Naismith warteten, immer länger und länger wurde …
    »Hör doch auf herumzuzappeln, Miles«, beschwerte sich Ivan.
    »Setz dich hin. Hol mal tief Luft. Halt mal fünf Minuten still. Du kannst das, wenn du willst.«
    Miles lief noch einmal im Computerraum im Kreis herum, dann ließ er sich auf einen Stuhl sinken. »Warum hat Galeni mich noch nicht zu sich gerufen? Der Kurier vom Sektor-HQ ist vor einer Stunde eingetroffen.«
    »Also, jetzt laß doch dem Mann Zeit, daß er auf die Toilette gehen und dann eine Tasse Kaffee trinken kann. Laß Galeni Zeit, damit er seine Berichte lesen kann. Es herrscht Frieden; jedermann hat eine Menge Zeit, herumzusitzen und Berichte zu schreiben. Sie wären alle verletzt, wenn niemand sie lesen würde.«
    »Das ist das Problem bei euren Truppen, die von der Regierung unterhalten werden«, sagte Miles, »ihr seid verwöhnt. Ihr werdet dafür bezahlt, daß ihr keinen Krieg führt.«
    »Gab es nicht einmal eine Söldnertruppe, die auch dafür bezahlt wurde? Sie tauchten irgendwo im Orbit auf und wurden bezahlt –
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    dafür, daß sie keinen Krieg führten. Das funktionierte doch, nicht wahr? Du bist als Söldnerkommandant nur nicht kreativ genug, Miles.«
    »Ja klar, das war LaVarrs Flotte. Das funktionierte wirklich gut, bis die Flotte von Tau Ceti sie einholte, und dann wurde LaVarr durch den Fleischwolf gedreht.«
    »Die haben keinen Sinn für Humor, die Leute von Tau Ceti.«
    »Nein«, stimmte Miles zu. »Mein Vater hat auch keinen.«
    »Das ist nur allzu wahr. Na ja …«
    Die Komkonsole blinkte. Ivan mußte schnell ausweichen, als
    Miles sich darauf stürzte. »Jawohl, Sir?«, sagte Miles atemlos.
    »Kommen Sie in mein Büro, Leutnant Vorkosigan«, sagte
    Galeni. Sein Gesicht war finster wie immer und gab keine Aufschlüsse.
    »Jawohl, Sir, danke, Sir.« Miles schaltete die Konsole ab und stürzte zur Tür. »Meine achtzehn Millionen Mark, endlich!«
    »Entweder das«, sagte Ivan freundlich, »oder er hat für dich einen Job bei der Inventur gefunden. Vielleicht mußt du alle Goldfische im Brunnen im Vestibül zählen.«
    »Ganz bestimmt, Ivan.«
    »He, das ist echt eine Herausforderung! Sie bewegen sich
    ständig herum, weißt du.«
    »Wie weißt du das?« Miles hielt inne, und in seinen Augen
    funkelte es. »Ivan, hat er dich das tatsächlich machen lassen?«
    »Es hatte mit einem Verdacht auf ein Leck in der Sicherheit zu tun«, sagte Ivan. »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Ganz gewiß.« Miles trommelte kurz auf sein Pult und schwang sich um die Ecke. »Später. Ich bin schon unterwegs.«
    Als Miles das Büro des Hauptmanns betrat, saß Galeni vor seiner Komkonsole und starrte mißtrauisch auf das Display, als wären die dort angezeigten Informationen noch codiert.
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    »Sir?«
    »Hm.« Galeni lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Nun, Ihre Befehle vom Sektor-Hauptquartier sind eingetroffen, Leutnant Vorkosigan.«
    »Und?«
    Galeni preßte die Lippen zusammen. »Und sie bestätigen Ihre zeitweilige Versetzung zu meiner Mannschaft. Offiziell und öffentlich. Sie können jetzt von meiner Abteilung Ihr Leutnantsgehalt beziehen, und zwar ab zehn Tage von heute rückwirkend. Was den Rest Ihrer Befehle angeht, sie lauten wie bei Vorpatril – tatsächlich könnten sie von Vorpatrils Befehlen abkopiert sein, wobei man nur den Namen austauschen mußte. Sie sollen mir nach Bedarf assistieren, sich zur Verwendung des Botschafters und seiner Gemahlin für Begleitdienste bereithalten, und – soweit die Zeit es erlaubt – die Gelegenheiten zur Abrundung Ihrer Bildung ausnutzen, die auf der Erde einzigartig sind und Ihrem Status als kaiserlicher Offizier und Lord der Vor entsprechen.«
    »Was? Das kann nicht stimmen! Was, zum Teufel, sind Begleitdienste?« Klingt nach Callgirl.
    Galeni verzog die Mundwinkel zu einem leichten Lächeln.
    »Meistens bedeutet das, in Paradeuniform bei offiziellen gesellschaftlichen Ereignissen der Botschaft herumzustehen und sich

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