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Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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es ein weiteres Medikament gab, das sie von seiner Liste streichen konnte. Galeni senkte seine Augenbrauen in einem Anflug von Zweifel. Dann fiel sein Blick auf Miles' bandagierte rechte Hand. Miles rutschte auf seinem Stuhl hin und her und versuchte, sie beiläufig hinter seinem Kreuz zu verstecken. Galeni machte ein saures Gesicht und aktivierte sein Holovid-Display.
    »Ich bin heute morgen bei den lokalen Nachrichten auf einen faszinierenden Bericht gestoßen«, sagte Galeni. »Ich dachte mir, Sie würden ihn auch gerne sehen.«
    Ich denke, ich würde lieber tot auf Ihren Teppich fallen, Sir.
    Miles war sich im klaren, was jetzt kommen würde. Verdammt, und er hatte sich nur Sorgen gemacht, daß die cetagandanische Botschaft etwas mitbekommen könnte.
    Die Journalistin von Euronews Network begann ihre Einführung – offensichtlich war dieser Teil ein bißchen später gedreht worden, denn im Hintergrund erstarb das Feuer im Weinladen. Als die Aufnahme mit dem verschmierten und gestressten Gesicht von Admiral Naismith kam, brannte das Feuer noch fröhlich, »… unglückliches Mißverständnis«, hörte Miles seine eigene betanische Stimme hervorhusten, »… ich verspreche eine gründliche Untersuchung …« Die lange Szene, wie er und die unglückliche Verkäuferin in Flammen gehüllt aus der Vordertür herausgerollt kamen, war nur mäßig spektakulär. Schade, daß nicht Nacht gewesen war, dann hätte sich der volle Glanz des Feuers entfaltet. Die erschrockene Wut in Naismiths Gesicht im Holovid fand ein schwaches Echo auf Galenis Gesicht.
    Miles empfand ein gewisses Mitgefühl. Es war kein Vergnügen, Untergebene zu kommandieren, die Befehle nicht ausführten und 84
    einen mit gefährlichen Torheiten konfrontierten. Galeni würde darüber nicht glücklich sein.
    Die Nachrichtensendung war endlich vorbei, und Galeni
    schaltete ab. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und betrachtete Miles unverwandt. »Also?«
    Dies war nicht der Augenblick, sich clever zu geben, warnten Miles' Instinkte. »Sir, Kommandantin Quinn rief mich gestern nachmittag aus der Botschaft fort, damit ich diese Situation bereinigte, denn ich war der örtlich nächste vorgesetzte Dendarii-Offizier. Schließlich erwiesen sich ihre Befürchtungen als völlig berechtigt. Mein promptes Eingreifen verhinderte unnötige Verletzungen, vielleicht sogar Todesfälle. Ich muß um Entschuldigung bitten, daß ich die Botschaft ohne Erlaubnis verlassen habe.
    Ich kann dies jedoch nicht bereuen.«
    »Um Entschuldigung bitten?«, sagte Galeni und unterdrückte
    seine Wut. »Sie waren draußen, unerlaubt von Ihrem Posten entfernt, entgegen ausdrücklichem Befehl unbewacht. Offensichtlich ist mir nur um Sekunden das Vergnügen entgangen, in meinem
    nächsten Bericht an das Hauptquartier anzufragen, wohin ich Ihre gegrillte Leiche schicken sollte. Am interessantesten an der Sache ist, daß es Ihnen anscheinend gelungen ist, sich aus der Botschaft hinaus und wieder zurück zu teleportieren, ohne daß Sie eine Spur in meinen Sicherheitsaufzeichnungen hinterlassen haben. Und das wollen Sie alles mit einer Entschuldigung abtun, Leutnant?«
    Miles verteidigte den einzigen Pluspunkt, den er hatte. »Ich war nicht ohne Leibwache, Sir. Kommandantin Quinn war zugegen.
    Und ich tue gar nichts ab.«
    »Dann fangen Sie mal an und erklären Sie mir genau, wie Sie durch mein Sicherheitsnetz hinaus-und wieder hereingekommen sind, ohne daß jemand Sie bemerkt hat.« Galeni lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, verschränkte die Arme und blickte ihn finster an.
    »Ich …« Hier war der Haken an der Sache. Ein Geständnis
    mochte seine Seele erleichtern, aber sollte er Ivan verpfeifen? »Ich 85
    verließ die Botschaft durch den öffentlichen Haupteingang mit einer Gruppe von Gästen, die den Empfang verließen. Da ich
    meine Dendarii-Uniform trug, nahmen die Wachen an, ich sei
    einer von den Gästen.«
    »Und Ihre Rückkehr?«
    Miles schwieg. Eigentlich sollte Galeni alle Fakten erfahren, damit er sein Sicherheitsnetz reparieren konnte, aber unter anderem wußte Miles selbst nicht genau, wie Ivan die Vid-Scanner manipuliert hatte, ganz zu schweigen vom Wachkorporal. Miles war nach seiner Rückkehr ins Bett gefallen, ohne nach den Einzelheiten zu fragen.
    »Sie können Vorpatril nicht schützen, Leutnant«, bemerkte
    Galeni. »Ihn nehme ich mir als nächsten vor.«
    »Was veranlaßt Sie zu der Annahme, daß Ivan in die Sache
    verwickelt war?«, plapperte Miles weiter, um Zeit

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