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Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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ich.«
    »Vielleicht.« Miles lächelte und fletschte die Zähne. Er
    wünschte sich, die aus dem Stegreif erfundene Phantasie wäre wahr. »Bedenke, was du riskierst, wenn du es herausfinden
    willst.«
    Der Klon blickte ihn finster an. Miles erwiderte den Blick
    ebenso finster.
    »Brechen deine Knochen ebenso leicht wie meine?«, fragte
    Miles plötzlich. Ein entsetzlicher Gedanke. Angenommen, für jeden Schlag, den Miles erlitten hatte, hatten sie dem da den entsprechenden Knochen gebrochen. Angenommen, für jedes fehlkalkulierte Risiko, das Miles närrischerweise eingegangen war, hatte der Klon voll bezahlen müssen – dann hatte er tatsächlich Grund, ihn zu hassen …
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    »Nein.«
    Miles atmete auf, insgeheim erleichtert. Also würden sie keine genau entsprechenden Anzeigen bei einer Med-Sensor-Überprüfung liefern. »Dieses Komplott muß kurzfristig zustande gekommen sein, was?«
    »Ich habe vor, in sechs Monaten an der Spitze zu sein.«
    »Das habe ich mir zusammengereimt. Und wessen Raumflotte
    wird das ganze Chaos auf Barrayar unter Kontrolle halten, hinter seinem Wurmlochausgang, während sich Komarr wieder erhebt?«
    Miles machte seine Stimme leicht und versuchte den Eindruck zu erwecken, als wäre er an dieser elementaren Information nur beiläufig interessiert.
    »Wir wollten die Cetagandaner zu Hilfe rufen. Doch das wurde gestoppt.«
    Seine schlimmsten Befürchtungen … »Gestoppt? Das freut
    mich, aber warum seid ihr ausgerechnet in diesem Punkt zur
    Vernunft gekommen, wo es doch der ganzen Eskapade in einzigartiger Weise an gesundem Menschenverstand fehlt?«
    »Wir haben etwas Besseres gefunden, einsatzbereit.« Der Klon grinste seltsam spöttisch. »Eine unabhängige Streitmacht mit großer Erfahrung in Raumblockaden, ohne unerwünschte Bindungen an andere Nachbarplaneten, die sich versucht sehen würden, sich bei der Aktion einzumischen. Und jedem meiner Einfälle gegenüber persönlich und heftig loyal, wie es scheint. Die Dendarii-Söldner.«
    Miles versuchte, dem Klon an die Kehle zu springen. Der Klon zuckte zurück. Da er noch festgebunden war, fiel Miles mit dem Stuhl nach vorn und schlug mit dem Gesicht schmerzvoll auf dem Teppich auf. »Nein, nein, nein!«, schnatterte er, bäumte sich auf und versuchte sich loszukämpfen. »Du Trottel! Das gäbe ein
    Gemetzel …!«
    Die beiden komarranischen Wachen kamen hereingestürzt.
    »Was, was ist passiert?«
    208
    »Nichts.« Der Klon wagte sich, bleich im Gesicht, wieder hinter dem Komkonsolenpult hervor, wohin er sich zurückgezogen hatte.
    »Er ist umgefallen. Stellt ihn wieder auf, ja?«
    »Umgefallen oder umgestoßen«, murmelte einer der Komarraner, während sie den Stuhl wieder aufrecht hinstellten. Gezwungenermaßen kam Miles ebenfalls hoch. Der Wächter schaute ihm interessiert ins Gesicht. Warm und feucht rann etwas über Miles' Oberlippe und die Stoppeln des Dreitagesschnurrbartes herab und kühlte schnell ab. Blutete seine Nase? Miles schielte hinab und leckte daran. Ruhig! Ruhig! Der Klon würde nie mit den Dendarii so weit kommen. Für einen toten Miles wäre allerdings das zukünftige Scheitern seines Doppelgängers ein geringer Trost.
    »Brauchen Sie … hm … etwas Hilfe für diesen Teil?«, fragte
    der ältere der Komarraner den Klon. »Es gibt eine Art Wissenschaft der Folter, wissen Sie? Maximalen Schmerz bei minimalem Schaden erzielen. Ich hatte einen Onkel, der hat mir erzählt, was die Schläger von der barrayaranischen Sicherheit zu tun pflegten … Vorausgesetzt, daß Schnell-Penta nutzlos ist.«
    »Er braucht keine Hilfe«, versetzte Miles. Im gleichen Moment begann der Klon: »Ich will keine Hilfe …«, dann verstummten beide und starrten einander an, Miles wieder selbstbeherrscht, die Oberhand zurückgewinnend, der Klon leicht verblüfft.
    Wenn nicht dieses äußere, sichtbare Merkmal des verdammten
    Bartes gewesen wäre, dann wäre jetzt der perfekte Zeitpunkt gekommen, zu schreien, Vorkosigan hätte ihn überwältigt und die Kleider ausgetauscht, er sei der Klon, könnten sie denn nicht den Unterschied sehen und mich losbinden, ›… ihr Idioten!‹ Leider gab es die Gelegenheit nicht.
    Der Klon richtete sich auf und versuchte, etwas von seiner
    Würde wiederzugewinnen. »Laßt uns allein, bitte. Wenn ich euch brauche, dann rufe ich euch.«
    »Oder vielleicht ich«, bemerkte Miles heiter. Der Klon funkelte ihn wütend an. Die zwei Komarraner verließen den Raum und
    blickten mißtrauisch zurück.
    209
    »Das

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