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Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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er ist – ein echter Klon?«
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    »Das behauptet er. Fingerabdrücke – Retina – Stimmprobe –
    alles gleich. Es gibt, Gott sei Dank, einen objektiven Unterschied.
    Wenn du ein Radiogramm von meinen Knochen machst, dann
    findest du ein Flickendeckenmuster alter Brüche, ausgenommen bei den synthetischen Knochen in meinen Beinen. Seine Knochen haben keine Brüche. Sagt er zumindest.« Miles steckte die schmerzende linke Hand in sein Hemd. »Ich glaube, ich lasse den Bart vorerst mal dran, für alle Fälle.«
    Dann wandte er sich Hauptmann Galeni zu. »Wie sollen wir –
    der Kaiserliche Sicherheitsdienst – die Sache behandeln, Sir?«, sagte er respektvoll. »Wollen wir wirklich die örtlichen Behörden zu Hilfe rufen?«
    »Aha, jetzt bin ich also wieder ›Sir‹, was?«, brummelte Galeni.
    »Natürlich wollen wir, daß sich die Polizei damit befaßt. Wir können nicht die Auslieferung dieser Leute verlangen. Aber jetzt, wo sie hier auf der Erde ein Verbrechen begangen haben, werden die Eurolaw-Behörden sie für uns hinter Schloß und Riegel bringen. Das wird diese ganze radikale Splittergruppe sprengen.«
    Miles bremste seine persönliche Ungeduld und versuchte, seine Stimme kühl und logisch klingen zu lassen. »Aber eine öffentliche Gerichtsverhandlung würde die ganze Klon-Geschichte ans Licht bringen. Mit allen Einzelheiten. Vom Sicherheitsstandpunkt aus gesehen, würde eine Menge unerwünschter Aufmerksamkeit auf mich gelenkt. Einschließlich Aufmerksamkeit von seiten der Cetagandaner, da können Sie sicher sein.«
    »Es ist zu spät, das Ganze noch unter Kontrolle zu behalten.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher. Ja, Gerüchte werden umgehen, aber ein paar hinlänglich konfuse Gerüchte könnten wirklich nützlich sein. Diese beiden da«, Miles zeigte auf die gefangenen Komarraner, »sind kleine Fische. Mein Klon weiß mehr als sie, und er ist schon wieder in der Botschaft. Was juristisch bedeutet: auf barrayaranischem Territorium. Wofür brauchen wir die beiden?
    Jetzt, da wir Sie wiederhaben, Sir, und auch den Klon haben, ist das Komplott hinfällig. Lassen Sie diese Gruppe überwachen, wie 229
    den Rest der komarranischen Exilanten hier auf der Erde, und sie sind keine weitere Gefahr mehr für uns.«
    Galeni fing seinen Blick auf, dann schaute er weg. Das bleiche Gesicht war angespannt; dem Hauptmann war die unausgesprochene Folgerung bewußt: Und Ihre Karriere wird nicht durch einen öffentlichen Skandal gefährdet. Und Sie werden nicht mit Ihrem Vater konfrontiert werden. »Ich … weiß nicht.«
    »Ich schon«, sagte Miles zuversichtlich. Er winkte einen der wartenden Dendarii herbei. »Sergeant. Nehmen Sie ein paar Techniker nach oben und schnappen Sie sich die Dateien in der Komkonsole dieser Leute. Starten Sie eine Schnellsuche nach geheimen Dateien. Und während Sie das machen lassen, durchsuchen Sie das Haus auch nach ein paar Geräten zur Scannerabschirmung, die am Gürtel getragen werden. Die müssen irgendwo aufbewahrt sein. Bringen Sie die zu Kommodore Jesek und sagen Sie ihm, ich möchte, daß er den Hersteller herausfindet. Sobald Sie grünes Licht geben, machen wir uns aus dem Staub.«
    »Also, das ist illegal«, bemerkte Elli.
    »Was werden die machen? Zur Polizei gehen und sich dort
    beschweren? Ich glaube nicht. Ah – möchten Sie eine Botschaft auf der Komkonsole hinterlassen, Hauptmann?«
    »Nein«, sagte Galeni nach kurzem Nachdenken sanft. »Keine
    Botschaften.«
    »In Ordnung.«
    Ein Dendarii leistete Miles' gebrochenem Finger Erste Hilfe und betäubte die Hand. Nach weniger als einer halben Stunde war der Sergeant wieder unten, die Gürtel mit den Scannerabschirmern über der Schulter, und reichte Miles eine Datendiskette. »Da haben Sie alles, Sir.«
    »Danke.«
    Galen war. noch nicht zurückgekehrt. Alles in allem hielt Miles dies für einen Pluspunkt.
    Miles kniete neben dem Komarraner nieder, der noch bei Bewußtsein war, und hielt ihm einen Betäuber an die Schläfe.
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    »Was machen Sie mit mir?«, krächzte der Mann.
    Miles verzog den Mund zu einem Grinsen. »Natürlich werde
    ich Sie betäuben, über die Südküste hinaus zum Meer fliegen und ins Wasser fallen lassen. Was sonst? Gute Nacht.« Der Betäuber summte, der Komarraner zappelte, bäumte sich auf und sank zusammen. Der Dendarii-Söldner nahm dem Mann die Fesseln ab.
    Miles ließ die beiden Komarraner nebeneinander auf dem Boden der Garage liegen. Dann verließen sie die Garage und schlossen sorgfältig

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