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Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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suchten Deckung, irgendeine Deckung.
    Wenn er über den Flieger springen oder hinter ihn rennen könnte, bevor sie feuerten…
    »Wir betäuben euch, fliegen euch über die Südküste hinaus zum Meer und lassen euch ins Wasser fallen«, sagte der Wächter.
    »Wenn die Gewichte abgehen und ihr an Land geschwemmt
    werdet, dann zeigt die Autopsie nur, daß ihr ertrunken seid.«
    »Nicht gerade ein Mord, bei dem man sich die Hände schmutzig macht«, bemerkte Miles. »Auf diese Weise ist es leichter für Sie, nehme ich an.« Diese Männer waren keine professionellen Killer, falls Miles sie richtig einschätzte. Jedoch gab es für alles ein erstes Mal. Diese Säule dort drüben war nicht breit genug, um einen Betäuberschuß abzuhalten.
    Das Werkzeug, das an der gegenüberliegenden Wand hing, bot
    Möglichkeiten … Seine Beine krampften sich wild zusammen …
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    »Und so bekommt der Schlächter von Komarr endlich eins aufs Dach«, bemerkte der ernste Wächter mit gleichgültiger Stimme.
    »Indirekt.« Er hob seinen Betäuber.
    »Warten Sie!«, quiekte Miles.
    »Worauf?«
    Miles suchte noch nach einer Antwort, während sich das Ga—
    ragentor öffnete.
    »Auf mich!«, schrie Elli Quinn. »Stehenbleiben!«
    Eine Dendarii-Patrouille rannte an ihr vorbei. In dem Augenblick, den der komarranische Wächter brauchte, um sein neues Ziel zu suchen, fällte ihn ein Scharfschütze der Dendarii. Der zweite Wächter geriet in Panik und stürzte zu dem Liftrohr. Ein Dendarii sprintete los, packte ihn von hinten und warf ihn mit dem Gesicht nach unten auf den Boden. Binnen Sekunden hatte er ihm die Hände auf dem Rücken gefesselt.
    Elli trat zu Miles und Galeni und nahm sich einen sonischen Lauschsensor aus dem Ohr. »Du lieber Himmel, Miles, ich konnte nicht glauben, daß es deine Stimme war. Wie hast du das geschafft?« Sie betrachtete ihn von oben nach unten, und auf ihrem Gesicht zeichnete sich der Ausdruck äußerster Besorgnis ab.
    Miles nahm ihre Hände und küßte sie. Zu salutieren wäre passender gewesen, aber er war noch vollgepumpt mit Adrenalin, und diese Geste drückte seine Gefühle besser aus. Außerdem war er nicht in Uniform. »Elli, du Genie! Ich hätte wissen sollen, daß der Klon dich nicht zum Narren halten würde.«
    Sie starrte ihn an, zuckte fast zurück. »Was für ein Klon?« Ihre Stimme klang einige Töne höher.
    »Was meinst du damit – welcher Klon? Deshalb bist du doch
    hier, nicht wahr? Er hat sich verraten – und du bist gekommen, mich zu retten – nicht wahr?«
    »Retten vor was? Miles, vor einer Woche hast du mir befohlen, Hauptmann Galeni zu suchen, weißt du noch?«
    »Oh«, sagte Miles. »Ja, habe ich.«
    227
    »Und das haben wir gemacht. Wir waren die ganze Nacht vor
    diesem Häuserblock gesessen und haben darauf gewartet, eine positive Stimmprobe von ihm aufzunehmen, damit wir die örtlichen Behörden informieren konnten. Sie mögen keinen falschen Alarm. Aber was wir schließlich über die Sensoren hereinbekamen, hat uns bewogen, lieber nicht auf die örtlichen Behörden zu warten, also riskierten wir es – und mir gaukelten ständig Bilder durch den Kopf, wie wir en masse wegen Einbruchs verhaftet wurden …«
    Ein Dendarii-Sergeant kam herbei und salutierte. »Verdammt, Sir, wie haben Sie das geschafft?« Er ging weiter und schwenkte einen Scanner, ohne auf eine Antwort zu warten.
    »Und dann finden wir heraus, daß du uns zuvorgekommen
    bist.«
    »Na ja, in einem gewissen Sinn schon …« Miles massierte
    seine schmerzende Stirn. Galeni stand da, kratzte sich den Bart und nahm alles kommentarlos auf. Er konnte noch nichts in wahrnehmbarer Lautstärke von sich geben.
    »Weißt du noch, vor drei oder vier Nächten, als du mich mitgenommen hast, damit ich entführt werde und so bei den Gegnern eindringen kann, um herauszufinden, wer sie sind und was sie wollen?«
    »Jaa …«
    »Nun«, Miles holte tief Luft. »Es hat funktioniert. Meine
    Glückwünsche. Du hast gerade ein absolutes Desaster in ein gro
    ßes Bravourstück umgewandelt. Danke, Kommandantin Quinn.
    Übrigens, der Kerl, mit dem du aus dem leeren Haus weggegangen bist, war nicht ich.«
    Elli riß die dunklen, schimmernden Augen weit auf, dann kniff sie sie zusammen. Wilde Gedanken schienen ihr durch den Kopf zu schießen. »Dieser Mistkerl«, keuchte sie. »Aber Miles – ich dachte, die Klon-Story hättest du dir einfach nur ausgedacht.«
    »Das dachte ich auch. Ich hoffe, sie hat alle in die Irre geführt.«
    »Es gibt –

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