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Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Jahre veraltet.«
    »Nun, das tut nichts zur Sache. In diesem Fall war der Hinweis ganz objektiv. Zum Zeitpunkt des Angriffs wurde ein Luftwagen gesehen, der den Shuttlehafen verließ. Er passierte illegal einen Raum, der der Luftverkehrskontrolle unterliegt. Wir haben die Spur bis zur Botschaft von Barrayar verfolgt.«
    Sergeant Barth. Galeni blickte drein, als wollte er spucken; Ivan setzte diese gefällige, leicht schwachsinnige Miene auf, die er in der Vergangenheit so nützlich gefunden hatte, wenn es darum ging, jeder Beschuldigung von Verantwortlichkeit aus dem Weg zu gehen.
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    »Oh, das«, sagte Miles lässig. »Das waren lediglich meine übliche langweilige Überwachung durch die Leute von Barrayar.
    Offen gesagt, die Botschaft, die ich verdächtigen würde, daß sie hier die Hand im Spiel hat, ist die der Cetagandaner. Denen haben kürzlich Dendarii-Operationen in ihrem Einflußbereich – weit außerhalb Ihres Gerichtsbezirks – äußerst mißfallen. Aber es lag nicht in meiner Macht, diese Beschuldigung zu beweisen, und so überließ ich das gern Ihren Leuten.«
    »Aha, die bemerkenswerte Befreiungsaktion auf Dagoola.
    Davon habe ich gehört. Das wäre ein zwingendes Motiv.«
    »Zwingender, würde ich meinen, als die alte Geschichte, die ich Lise Vallerie anvertraut habe. Klärt das die Panne auf?«
    »Und bekommen Sie etwas als Gegenleistung für diesen
    wohltätigen Dienst für die Botschaft von Barrayar, Admiral?«
    »Meine heutige gute Tat? Nein, Sie haben recht, ich habe Sie über meinen Sinn für Humor gewarnt. Sagen wir einfach, meine Belohnung ist ausreichend.«
    »Nichts, das als Behinderung der Justiz ausgelegt werden
    könnte?« Reed zog nüchtern die Augenbrauen hoch.
    »Ich bin ein Opfer, wissen Sie das noch?« Miles biß sich auf die Zunge. »Meine Belohnung hat nichts mit dem Londoner Strafrecht zu tun, das kann ich Ihnen versichern. Darf ich Sie bitten, den armen Leutnant Vorkosigan einstweilen der Aufsicht seines zuständigen Offiziers hier, Hauptmann Galeni, zu übergeben?«
    Reeds Gesichtsausdruck wurde mißtrauisch, seine Wachsamkeit hatte sich verdoppelt. Was stimmt denn da nicht, verdammt noch mal? fragte sich Miles. Das hätte ihn doch einlullen müssen …
    Reed legte die Hände an den Fingerspitzen zusammen, lehnte
    sich zurück und hob herausfordernd den Kopf. »Leutnant Vorkosigan ist vor einer Stunde mit einem Mann weggegangen, der sich als Hauptmann Galeni vorgestellt hat.«
    »Aaah …«, sagte Miles. »Ein älterer Mann in Zivilkleidung?
    Mit ergrauendem Haar, etwas untersetzt?«
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    »Ja …«
    Miles holte Luft und lächelte starr. »Danke, Richter Reed. Wir werden Ihre wertvolle Zeit nicht länger in Anspruch nehmen.«
    Als sie wieder in der Vorhalle waren, sagte Ivan: »Was jetzt?«
    »Ich glaube«, sagte Hauptmann Galeni, »es ist Zeit, in die
    Botschaft zurückzukehren. Und einen vollen Bericht ans Hauptquartier zu schicken.«
    Der Drang zum Geständnis, wie? »Nein, nein, schicken Sie grundsätzlich nie Zwischenberichte«, sagte Miles. »Nur Abschlußberichte. Zwischenberichte haben die Tendenz, Befehle zu provozieren. Die Sie dann entweder befolgen müssen, oder Sie müssen wertvolle Zeit und Energie aufwenden, um sie zu umgehen, und diese Zeit und Energie könnten Sie dazu benutzen, das Problem zu lösen.«
    »Eine interessante Philosophie; die muß ich mir merken. Teilen Sie diese Auffassung, Kommandantin Quinn?«
    »O ja.«
    »Es muß faszinierend sein, für die Dendarii-Söldner zu arbeiten.«
    Quinn grinste. »Das finde ich auch.«
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KAPITEL 12
    Sie kehrten trotzdem zur Botschaft zurück, Galeni, um seine Leute zu veranlassen, sofort eine gründliche Untersuchung des Kurieroffiziers zu beginnen, der jetzt unter schwerstem Verdacht stand, Miles, um wieder seine grüne barrayaranische Uniform anzulegen und den Botschaftsarzt aufzusuchen, damit der ihm die Hand
    richtig einrichtete. Wenn es nach der Klärung dieses Durcheinanders in seinem Leben eine Ruhepause geben sollte, so überlegte Miles, dann sollte er vielleicht die Zeit lieber dazu nutzen, die Knochen und Gelenke in seinen Armen und Händen durch Synthetiks ersetzen zu lassen, nicht nur die langen Knochen in den Beinen. Sich die Füße operieren zu lassen war schmerzlich und langweilig gewesen, aber wenn er die Sache mit den Armen aufschob, dann würde es dadurch auch nicht besser. Und er konnte sicher nicht so tun, als würde er noch wachsen. Etwas verdrossen wegen dieser Gedanken, verließ er

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