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Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Titel: Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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perfekter Betaner, weißt du das? Fast. Du hast den Akzent, du kennst die Witze, die dort grassieren …«
    »In welchen Punkten versage ich?«
    Thorne berührte Miles’ Wange. Miles zuckte zusammen.
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    »Bei den Reflexen«, sagte Thorne.
    »Aha.«
    »Ich werde dich nicht verraten.«
    »Ich weiß.«
    Bei lehnte sich wieder vor. »Ich könnte dir noch den letzten Schliff geben …«
    »Zerbrich dir nicht den Kopf«, sagte Miles, sichtlich errötend.
    »Wir haben einen Auftrag.«
    »Inventur des Waffenlagers«, sagte Thorne verächtlich.
    »Das ist kein Auftrag«, sagte Miles, »das ist eine Tarnung.«
    »Ach so.« Thorne richtete sich wieder auf. »Endlich.«
    »Endlich was?«
    »Man muß kein Genie sein, um das zu merken. Wir sind gekommen, um Waffen zu kaufen, aber anstatt das Schiff mit der größten Ladekapazität zu nehmen, hast du die Ariel ausgewählt –
    das schnellste Schiff der Flotte. Es gibt nichts, was noch langweiliger ist als Lagerarbeit, aber anstatt einen vollkommen kompetenten Quartiermeister zu schicken, leitest du die Operation persönlich.«
    »Ich möchte einen Kontakt zu dem neuen Baron Fell herstellen«, sagte Miles sanft. »Das Haus Fell ist der größte Waffenlieferant diesseits von Kolonie Beta, und erheblich weniger wählerisch hinsichtlich seiner Kunden. Wenn mir die Qualität des ersten Kaufes zusagt, dann könnten sie ein regelmäßiger Lieferant werden.«
    »Ein Viertel der Waffen von Fell sind betanische Produkte zu einem teureren Preis«, sagte Thorne. »Also wieder, aha.«
    »Und während wir hier sind«, fuhr Miles fort, »wird sich ein gewisser Mann in mittlerem Alter vorstellen und bei den Dendarii-Söldnern als Medizintechniker anheuern. Zu dem Zeitpunkt werden alle Stationspässe mit Ausgangserlaubnis widerrufen, wir beenden das Laden so schnell wie möglich und hauen ab.«
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    Thorne grinste befriedigt. »Es wird also jemand auf-und mitgenommen. Sehr gut. Ich nehme an, wir werden gut bezahlt?«
    »Sehr gut. Wenn er an seinem Bestimmungsort lebend ankommt.
    Der Mann ist zufällig der führende Genetikforscher der Bharaputra-Labors. Ihm wurde Asyl angeboten von einer planetarischen Regierung, die ihn vor den langen Armen der Vollstrecker des Barons Luigi Bharaputra schützen kann. Sein Arbeitgeber, der bald sein Ex-Arbeitgeber sein wird, dürfte erwartungsgemäß ziemlich zornig werden, weil die Kündigungsfrist von einem Monat nicht eingehalten wird. Wir werden dafür bezahlt, daß wir ihn seinen neuen Herren lebend übergeben und außerdem nicht gewaltsam all seiner Fachgeheimnisse entledigen.
    Da das Haus Bharaputra wahrscheinlich die ganze Flotte der Freien Dendarii-Söldner zweimal aus der Portokasse bezahlen könnte, würde ich es vorziehen, wenn auch wir nichts mit Baron Luigis Vollstreckern zu tun bekämen. Also werden wir uns als unschuldige Trottel geben. Wir haben nur einen verdammten
    Medtech angeheuert, Sir. Und wir werden selbst zornig sein, wenn er desertiert, nachdem wir in der Nähe von Escobar zu einem Flottentreffen ankommen.«
    »Klingt gut«, gab Thorne zu. »Einfach.«
    »Das hoffe ich.« Miles seufzte hoffnungsvoll. Warum sollte es schließlich nicht nach Plan laufen, nur dies eine Mal?
    Die Verkaufsbüros und Ausstellungsräume für die tödlichen Waren von Haus Fell befanden sich nicht weit weg von den Docks, und die meisten der kleineren Kunden von Haus Fell drangen nie tiefer in die Station Fell vor. Aber kurz nachdem Miles und Thorne ihre Bestellungen abgegeben hatten – das dauerte ungefähr solange, wie man brauchte, um einen Kreditbrief zu überprüfen –, tauchte eine unterwürfige Person in der grauen Seidenuniform von Haus Fell auf und drückte in Admiral Naismiths Hand eine Einladung zu einem Empfang in den Privaträumen des Barons.
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    Vier Stunden später reichte Miles am verschlossenen Eingang zum privaten Bereich der Station Baron Fells Haushofmeister seinen Paßkubus. Er überprüfte Thornes und sein eigenes Aussehen auf ihre allgemeine Wirkung. Die Dendarii-Ausgehuniform bestand aus einer grauen Samtjacke mit silbernen Knöpfen auf den Schultern und einer weißen Borte, einer dazu passenden grauen Hose mit weißer Paspelierung an der Seite und grauen
    Syntha-Wildlederstiefeln – vielleicht ein bißchen altmodisch? Nun ja, er hatte sie nicht entworfen, sondern nur geerbt. Er mußte damit leben.
    Der Übergang zum privaten Bereich war höchst interessant.
    Miles notierte die Einzelheiten, während der Haushofmeister sie auf Waffen

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