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Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Titel: Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Mund. »Ich verstehe.«
    Bei Thorne, der genau wußte, daß es so etwas wie eine ›betanische Verjüngungsbehandlung‹ nicht gab, lauschte mit gut verhohlenem Vergnügen und tat sein Bestes, um das Grinsen aus seinem Gesicht fernzuhalten. Sein kleines schwarzes Herz sei gesegnet!
    »Trotzdem«, sagte der Baron, »Ihr … medizinischer Bekannter kann in den inzwischen vergangenen Jahren Fortschritte gemacht haben.«
    »Ich fürchte nicht«, sagte Miles. »Er ist gestorben.« Er breitete hilflos die Hände aus. »Aus Altersgründen.«
    »Oh.« Die Schultern des Barons sackten leicht zusammen.
    »Ach, das sind Sie ja, Fell«, meldete sich eine neue Stimme. Der Baron richtete sich auf und wandte sich um.
    Der Mann, der ihm zugerufen hatte, war so konservativ gekleidet wie Fell und flankiert von einem Diener, dem das Wort ›Leibwächter‹ schier auf die Stirn geschrieben war. Der Leibwächter trug eine Uniform: eine rote Seidenjacke mit hohem Kragen und weite schwarze Hosen, und war unbewaffnet. Auf Station Fell war 132
    jedermann unbewaffnet, außer Fells Männern; hier galten die strengsten Regeln für Waffenverbote, denen Miles je begegnet war.
    Aber die Schwielen an den Händen des schlanken Leibwächters legten den Gedanken nahe, daß er vielleicht keine Waffen brauchte.
    Seine Augen flackerten und seine Hände zitterten leicht – Anzeichen dafür, daß bei ihm mit künstlichen Mitteln ein Zustand der Hyperwachsamkeit aufrecht erhalten wurde – auf Befehl konnte er mit rasender Geschwindigkeit und adrenalin-verrückter Kraft zuschlagen. Er würde auch früh in Ruhestand gehen, mit einem Stoffwechsel, der für den Rest seines kurzen Lebens geschädigt war.
    Der Mann, den er bewachte, war auch jung – der Sohn eines großen Lords? fragte sich Miles. Er hatte langes, glänzendes schwarzes Haar, das zu einem kunstvollen Zopf geflochten war, glatte olivbraune Haut und eine Nase mit hohem Rücken. Er
    konnte nicht älter sein als Miles selbst, doch er bewegte sich mit reifer Selbstsicherheit.
    »Ryoval«, Baron Fell nickte seinerseits wie zu einem Gleichgestellten, nicht zu einem Jüngeren. Immer noch den freundlichen Gastgeber spielend, fügte Fell hinzu: »Meine Herren, darf ich Ihnen Baron Ryoval von Haus Ryoval vorstellen. Admiral Naismith, Kapitän Thorne. Sie gehören zu dem auf Illyrica gebauten Söldnerschnellkreuzer im Dock, Ry, den Sie vielleicht schon bemerkt haben.«
    »Leider habe ich nicht Ihren Blick für Hardware, fürchte ich, Georish.« Baron Ryoval nickte ihnen zu wie ein Mann, der aus Prinzip höflich zu denen ist, die sozial unter ihm stehen. Miles verneigte sich seinerseits schwerfällig.
    Ryoval zog fast sichtbar seine Aufmerksamkeit von Miles ab, trat mit den Händen auf den Hüften zurück und betrachtete die Frau in der Null-Ge-Blase. »Mein Agent hat ihre Reize nicht übertrieben.«
    Fell lächelte säuerlich. Nicol war zurückgewichen – zurückgefahren –, als Ryoval auftauchte, und jetzt schwebte sie hinter ihrem Instrument und beschäftigte sich damit, es zu stimmen. Sie warf einen wachsamen Blick auf Ryoval, dann schaute sie wieder auf 133
    ihr Hackbrett, als könnte es eine magische Wand zwischen ihnen aufrichten.
    »Können Sie sie spielen lassen …?«, begann Ryoval und wurde dann von einem Summen des Kommunikators an seinem Handgelenk unterbrochen. »Entschuldigen Sie mich, Georish.« Er blickte leicht ungehalten drein, wandte sich etwas ab und sprach in den Kommunikator. »Ryoval. Ich hoffe, es handelt sich um etwas Wichtiges.«
    »Ja, Mylord«, antwortete eine dünne Stimme. »Hier ist Manager Deem von der Abteilung Verkauf und Vorführungen. Wir haben ein Problem. Diese Kreatur, die das Haus Bharaputra uns verkauft hat, ist über einen Kunden hergefallen.«
    Ryovals Lippen, die zu einer klassischen griechischen Statue gepaßt hätten, verzogen sich zu einem stummen Knurren. »Ich hatte Ihnen doch gesagt, Sie sollten sie mit Duralloy anketten.«
    »Hatten wir gemacht, Mylord. Die Ketten haben gehalten, aber das Ding zog die Pflöcke aus der Wand.«
    »Betäubt es.«
    »Haben wir gemacht.«
    »Dann bestraft es passend, wenn es wieder zu sich kommt. Eine hinreichend lange Periode ohne Essen sollte seine Aggressionen dämpfen – sein Stoffwechsel ist unglaublich.«
    »Was sollen wir mit dem Kunden machen?«
    »Gebt ihm jede Bequemlichkeit, nach der er verlangt. Auf Kosten des Hauses.«
    »Ich … glaube, es wird einige Zeit dauern, bis er sie wieder schätzen wird. Er ist jetzt

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