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Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Titel: Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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in der Klinik. Immer noch bewußtlos.«
    Ryoval zischte. »Setzt meinen Leibarzt auf den Fall an. Ich werde mich um den Rest kümmern, wenn ich wieder nach unten komme, in etwa sechs Stunden. Ryoval Ende.« Er klappte den Kommunikator zu. »Blödmänner«, knurrte er. Er atmete einen Augenblick nachdenklich durch, dann erinnerte er sich an seine 134
    Umgangsformen, als würde er sie aus einer Datenbank in sein Gehirn laden. »Entschuldigen Sie die Unterbrechung, Georish.«
    Fell winkte verständnisvoll mit der Hand, als wollte er sagen: So ist das Geschäft.
    »Wie ich gerade sagte, können Sie sie etwas spielen lassen?«
    Ryoval nickte in Richtung auf die Quaddie.
    Fell verschränkte die Hände hinter dem Rücken. Seine Augen funkelten mit einem unecht wohlwollenden Lächeln. »Spiel etwas, Nicol.«
    Sie nickte ihm bestätigend zu, nahm ihren Platz ein und schloß die Augen. Der Kummer, der ihr Gesicht anspannte, wich allmählich einer inneren Ruhe, und sie begann zu spielen, ein langsames, süßes Thema, das sich entwickelte, wiederholte und schneller wurde.
    »Genug!« Ryoval hob eine Hand. »Sie ist genau wie beschrieben.«
    Mitten in einem Takt brach Nicol ab. Sie atmete hörbar durch die Nase ein, offensichtlich verwirrt, weil sie das Stück nicht bis zu seinem vorgegebenen Ende hatte spielen können; für eine Künstlerin war eine solche Unvollständigkeit frustrierend. Mit einem kurzen wilden Ruck steckte sie die Hämmer in ihre Halterungen an den Seiten des Instruments und kreuzte ihre oberen und unteren Arme. Thorne preßte den Mund zusammen und kreuzte seine
    Arme in einem unbewußten Echo. Miles biß sich verlegen auf die Unterlippe.
    »Mein Agent hat mir die Wahrheit gesagt«, fuhr Ryoval fort.
    »Dann hat Ihr Agent Ihnen vielleicht auch mein Bedauern
    übermittelt«, sagte Fell trocken.
    »Das hat er. Aber er war nicht autorisiert, mehr als einen gewissen Standardhöchstpreis zu bieten. Bei etwas so Einzigartigem gibt es keinen Ersatz für einen direkten Kontakt.«
    »Zufällig genieße ich ihre Fähigkeiten, wo sie sind«, sagte Fell.
    »In meinem Alter ist Genuß schwerer zu bekommen als Geld.«
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    »Wie wahr. Aber man könnte sie durch andere Genüsse ersetzen.
    Ich könnte etwas sehr Spezielles, ganz Besonderes arrangieren.
    Was nicht im Katalog steht.«
    »Es geht um ihre musikalischen Fähigkeiten, Ryoval. Die sind mehr als besonders. Sie sind einzigartig. Echt. Nicht auf irgendeine Weise künstlich verstärkt. Und können in Ihren Labors nicht dupliziert werden.«
    »Meine Labors können alles duplizieren, Sir.« Ryoval lächelte angesichts der Herausforderung, die seine Wort implizierten.
    »Außer Originalität. Per Definition.«
    Ryoval breitete die Hände aus und erkannte höflich den philosophischen Punkt an. Fell genoß nicht nur das musikalische Talent der Quaddie, wie Miles feststellte, sondern er genoß es auch sehr, etwas zu besitzen, das sein Rivale unbedingt kaufen wollte und das er, Fell, überhaupt nicht verkaufen mußte. Das Wissen, dem anderen eine Nasenlänge voraus zu sein, war ein gewaltiges Vergnügen. Es schien, daß selbst der berühmte Baron Ryoval Schwierigkeiten hatte, einen Besseren einzuholen – und doch, wenn Ryoval Fells Preis herausfinden konnte, welche Macht auf Jackson’s Whole konnte Nicol retten? Miles erkannte plötzlich, was Fells Preis sein konnte. Würde Ryoval es auch herausfinden?
    Ryoval schürzte die Lippen. »Dann reden wir mal über eine
    Gewebeprobe. Das würde ihr keinen Schaden zufügen, und Sie könnten auch weiterhin ihre einzigartigen Dienst ohne Unterbrechung genießen.«
    »Das würde ihre Einzigartigkeit beeinträchtigen. Wenn Kopien in Umlauf kommen, dann mindert das immer den Wert des Originals. Sie wissen das, Ryoval«, sagte Baron Fell und grinste.
    »Einige Zeit lang nicht«, betonte Ryoval. »Die Vorlaufzeit für einen reifen Klon ist mindestens zehn Jahre – aber das wissen Sie ja.« Er errötete und verneigte sich entschuldigend, als hätte er eingesehen, einen Fauxpas begangen zu haben.
    Danach zu schließen, wie Fell die Lippen aufeinanderpreßte, hatte er tatsächlich einen begangen. »So ist es«, sagte Fell kühl.
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    An dieser Stelle unterbrach sie Bei Thorne, der ihrem Gespräch gefolgt war, entsetzt. »Sie können ihr Gewebe nicht verkaufen! Es gehört Ihnen nicht. Sie ist kein Konstrukt von Jackson’s Whole, sondern eine freigeborene galaktische Bürgerin!«
    Beide Barone wandten sich Bei zu, als wäre er ein

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